Donnerstag, 23. September 2010

Let there be peace says Bollywood

The Times of India, 24. September 2010

Angesichts des bevorstehenden Ayodhya-Urteils in Indien hat sich auch Sanjay zu dem brisanten Thema geäußert und zu religiöser Toleranz und Frieden aufgerufen:

"Eighteen years ago when India was up in flames because of the Ayodhya issue, my father worked as a peace ambassador. He brought the entire film industry together to initiate peace and calm. Today I sincerely appeal to the people of India to respect all religions... and above all, value human life. India needs us in this crucial hour. And, we will be with her without falling prey to rumours or provoactive remarks made by vested interests."

"Vor achtzehn Jahren, als Indien wegen der Ayodhya-Sache in Flammen stand, war mein Vater als Botschafter des Friedens tätig. Er vereinigte die gesamte Filmindustrie, um Frieden und Ruhe zu stiften. Heute appelliere ich aufrichtig an die Menschen in Indien, alle Religionen zu respektieren... und vor allem Menschenleben zu achten. Indien braucht uns in dieser entscheidenden Stunde. Und wir werden ihm beistehen, ohne Gerüchten oder eigennützigen provokativen Bemerkungen zum Opfer zu fallen."

Donnerstag, 16. September 2010

I am Munnabhai: Sanjay Dutt at the sets of Double Dhamaal

The Times of India, 12. September 2010

I am Munnabhai: Sanju

Überall am Set wird gelacht.

Arshad Warsi, Jaaved Jaaferi, Riteish Deshmukh und Aashish Chowdhary proben eifrig eine Szene aus Double Dhamaal. Obwohl Jaaveds individuelles Outfit – er trägt gelben Kittel, gelbe Mütze und gelbe Schuhe – auf komische Weise ins Auge sticht, steht im Mittelpunkt der Aktion der Mann, der Anzug trägt und das Superstartum definiert. Er ist der Schauspieler, den wir Deadly Dutt nennen. Sanjay Dutt – es bedarf weniger als eines Augenblicks, um herauszufinden, was ihn zu dem macht, was er ist.

Der Dreh ist vorbei. Sanjay geht auf einen bequemen Sessel zu, setzt sich und zündet sich eine Zigarette an. Er entspannt sich für ein paar Minuten, dann beginnt das Interview.

Er ist nun schon so lange in der Hindi-Filmindustrie aktiv, hat Action-Helden, komische Figuren und in seinen frühen Filmen auch Liebhaber gespielt – in welchem Genre fühlt er sich am wohlsten? "Für mich ist das Skript am wichtigsten. Es kann Komödie sein, Action, alles, ganz egal was. Aber was ich brauche, ist ein gutes Skript", sagt er nachdrücklich, und ein kleines Lächeln spielt auf seinem Gesicht.

Der berühmten Munnabhai-Serie des Schauspielers steht voraussichtlich eine Erweiterung bevor. Hat er beim Spielen dieser Figur irgendetwas Besonderes gelernt? "Munnabhai ist das, was ich bin", sagt er bestimmt und fügt hinzu: "Sehen Sie, genauso bin ich im wirklichen Leben, zu der Crew, zu den Mitarbeitern am Set, überall. Ich spiele diese Figur wirklich gerne. Natürlich macht auch die Zusammenarbeit mit Arshad es zu einem tollen Erlebnis."

Sanjay Dutt ist ein Rockstar. Und er liebt auch Rockmusik. Welche neue Musik hat er zuletzt seiner Sammlung hinzugefügt? "Wissen Sie, ich stehe auf den klassischen Rock", sagt er, "so wie Metallica, Pink Floyd, Led Zeppelin. Diese neuen Typen beeindrucken mich nicht sonderlich." Man versteht. Man stimmt zu.

Aus seinem Mund steigen Rauchwölkchen kräuselnd in den bewölkten Himmel. Das Thema wechselt zur Rolle eines Schauspielers in einem Multistarrer. Sanjay hat schon in mehreren solchen Filmen mitgewirkt; was muss ein Schauspieler bei der Arbeit mit anderen beachten? "Der Wohlfühlfaktor muss sehr hoch sein. Es geht ja darum, dass wir einander helfen", sagt er. "Es sollte keine Egos geben." Dann fügt er hinzu: "Sehen Sie, wenn ein Schauspieler etwas sagt, dann muss der andere reagieren. Das kann nur dann wirklich gut funktionieren, wenn alle Schauspieler einander verstehen und mögen. Als Schauspieler musst du sehr sicher sein, denn du bist derjenige, der das Skript sichtet und für den Film unterschreibt. Du weißt also, was von dir erwartet wird."

Unser Treffen mit Sanjay findet am letzten Tag der Dreharbeiten in Pune statt, und er und die anderen Schauspieler müssen vor dem Abend noch ein paar Szenen abdrehen. Ein paar Leute am Set werden bereits unruhig; wir spüren, dass sie ihren Helden wiederhaben müssen, und verabschieden uns von dem Schauspieler. Wir schütteln einander die Hand – seine Handfläche ist genauso stark, wie man es sich vorstellt –, dann verlässt Sanjay den Sessel und geht in Richtung Set.

Licht, Kamera, Action... kaum ist er da, beginnt die Arbeit. Und wir gehen, glücklich über unsere Begegnung mit dem Original-Rockstar der Hindi-Filmindustrie.

(Biswadeep Ghosh; Deutsch von Diwali)