Dienstag, 31. März 2009

Open Letter to Sanjay Dutt

Dear Sanju

When I first heard about your decision to enter politics, I was half disappointed, half doubtful. Hadn't you always said that you're not made for politics (which complied with my opinion about you)? Hadn't you confirmed only shortly before at the HT Leadership Summit that there would be no politics for you for the next ten years? And suddenly this decision. Politics. Samajwadi Party. Lucknow. I couldn't understand it. At first.

But in the following weeks, I started to understand you and your motivations. And you convinced me totally. I remember how after 26/11 many people openly condemned the system and the politicians and demanded changes. But how many of them actually stepped forward and did something? To rally and to shout loud is easy. But it takes courage and a good sense of responsibility to actually take the initiative and become active. And you have this sense of responsibility, Sanju. You didn't just grouch like the others - you took action. Hats off to you, Sanju.

I also understood your obviously long-cherished wish to take on your father's legacy. To become Sunil and Nargis Dutt's son not only as an actor, film producer and social worker (I do know well how much you have done in all these years) but also as a politician. I know your golden heart which always beats for people in need and I understand your desire to help people, to work for the society, to be there for everyone. You are definitely the true son of Dutt saab and Nargisji.

And it became clearer and clearer with every single day how serious you took your new role and responsibility. You didn't join politics just to attract attention or because you hadn't anything better to do. For you, it’s a call. You're really working hard and trying to change things for the better. India should be overjoyed to have people like you who care for the people and are ready to face anything and to work seriously.

But in this world paragraphs matter more than golden hearts and good works. I had hoped and prayed that you would be granted your desire to stand for the elections. In my humble opinion, you'd have deserved it more than many of those people who officially have a clean slate but can never compare to you when it comes to honesty, trustworthyness and love. (And yes, I do know the facts about your past, just in case someone starts to doubt this now - but in my opinion it is ridiculous that you still are being condemned for a mistake made 16 years ago out of concern for your family and for which you've suffered more than enough. You've reformed long before you were sentenced to jail - but alas, paragraphs know nothing about human beings and their hearts.)

On the other hand, Sanju - now you've got the chance to really show that you're Dutt saab's worthy son. You don't need to be an MP to be a politician and to work for the people. Show it to those who today consider themselves better than you. Show it to the people who totally underrate and misunderstand you. Return to Lucknow. Give your love, your energy and your creative power to the people, work for them, help them getting better conditions of life, help them develope their region. Show the world that they make a big mistake in seeing only the convicted man in you and not the great human being you are.

If I judge you right, you will not drop politics now after you've been denied to contest the Lok Polls. You will continue supporting the people in your constituency (and of course also everywhere else you get a chance to do so). You will continue proving yourself as the son of Sunil and Nargis Dutt. And I'm sure you won't prove me wrong. I trust and respect you, Sanju.

Do you know what I love most about you, Sanju? The respect you treat every human being with. I just wish the world would treat you with the same respect.

Oh, by the way: I also like you as an actor. So no one can suspect me to write this just to keep you away from the film sets. But I will happily make the sacrifice of getting less films from you if I can see you happy, and if politics make you happy, so be it. Your fans will always back you, Sanju. Go and give peace and love to the world!

God bless you, Sanju!

All the best,
Ingrid (from Germany)
(aka Diwali/www.sanjay-dutt.info)

Montag, 30. März 2009

‘Manyataji takes decisions in the kitchen': Sanjay Dutt

Hindustan Times, 28. März 2009

‘Manyataji takes decisions in the kitchen'

Die Entscheidung, ob er für die Wahlen kandidieren darf, steht noch aus, aber der Schauspieler ist begeistert über seine neue Rolle als Politiker. Sanjay Dutt in einem Interview mit Vajir Singh.


HT: Wie fühlen Sie sich? Sehr positiv, warum? Der Supreme Court wird voraussichtlich am 30. März verkünden, ob Sie zur Wahl antreten dürfen. Die CBI sagt, das wäre ein unguter Präzedenzfall.

Sanjay: Da es ein laufendes Verfahren ist, kann ich dazu nichts sagen. Ich kann nur beten. Und ich werde jede Entscheidung respektieren.

HT: Wenn die Entscheidung gegen Sie ausfällt, wird dann Manyata Dutt an Ihrer Stelle kandidieren?

Sanjay: Es ist noch nichts entschieden. Aber eins ist sicher, ich werde für Lucknow da sein, komme was will.

HT: Weil Ihr Vater Sunil Dutt seine Karriere von Lucknow aus gestartet hat?

Sanjay: Das ist absolut richtig. Nach der Partition war er nach Lucknow gezogen. Er hat oft sehr emotional über diese Stadt gesprochen und über alles, was sie für ihn getan hat. Neulich habe ich das Haus besucht, in dem er gewohnt hat. Sein Zimmer... seine alten Fotos... alles ist noch da.

HT: Hat Ihre Frau Sie überredet, in die Politik zu gehen?

Sanjay: Manyataji trifft Entscheidungen in der Küche – ob es Biryani oder Hühnchen oder Kebabs geben soll. Da ist sie die Herrscherin. Ansonsten entscheide ich, was geschieht. Aber da sie meine Frau ist, bespreche ich natürlich immer alles mit ihr, wie jeder andere Ehemann mit seiner Frau auch.

HT: Aber Sie hatten vorher niemals Neigungen in Richtung Politik. Woher kommt dieses plötzliche Interesse?

Sanjay: Das kam nach den 26/11-Anschlägen in Mumbai. Ich hatte das Gefühl, dass niemand mehr sicher ist und dass es für mich an der Zeit war, vorzutreten und meine Hilfe anzubieten. Natürlich kann ich allein das System nicht verändern, aber zusammen mit gleichgesinnten Menschen kann ich zumindest versuchen, etwas zu verändern. Auch früher schon habe ich eine Menge Sozialarbeit geleistet, die nie öffentlich bekannt wurde. Jedes Mitglied unserer Familie war stets bereit, bedürftigen Menschen zu helfen.

HT: Warum haben Sie sich nicht der Congresspartei angeschlossen?

Sanjay: Ich habe der Congresspartei nicht den Rücken zugewandt. Meine Partei hat dem Congress bei dem nuclear deal geholfen. Wir haben die gleiche Ideologie. Aber zwei Mitglieder der gleichen Familie können nicht für die gleiche Partei kämpfen.

HT: Sie sind in einem Stadium Ihrer Karriere, wo Ihre Konzentration den Filmen gelten müsste – und stattdessen gehen Sie in die Politik?

Sanjay: Ich gehöre seit dreißig Jahren zur Filmindustrie. Ich setze also nicht meine Karriere aufs Spiel. Ich werde nicht mit dem Schauspielen aufhören. Was ich bin, bin ich durch meine Filme. Aber ich werde jetzt wählerisch werden, wie Shahrukh Khan und Aamir Khan. Sie machen weniger, aber gute Arbeit. Und ich habe vor, viel Zeit in meinem Wahlkreis zu verbringen.

HT: Planen Sie, ein Haus in Lucknow zu kaufen?

Sanjay: Ich habe bereits ein Haus in Lucknow. Amar Singhs Haus ist mein Haus. Er ist mein älterer Bruder.

HT: Warum treten Sie nicht für einen Wahlbezirk in Mumbai an?

Sanjay: Ich habe eine emotionale Beziehung zu Lucknow. Lucknow hat meinem Vater eine Chance gegeben, hat ihm Nahrung, Zuflucht und eine Karriere gegeben. Er hat Lucknow stets als sein Zuhause betrachtet. Deshalb möchten wir etwas für diese Stadt tun. Wäre mein Vater noch am Leben, dann hätte er viel für Lucknow getan.

HT: Wäre er noch am Leben, wäre er dann glücklich gewesen über Ihre Entscheidung für eine andere Partei als den Congress?

Sanjay: Ich weiß nicht, das ist eine verzwickte Frage. Aber er hätte meine Entscheidung respektiert. Als er noch am Leben war, hat er niemals Einspruch erhoben gegen die Filme, die ich machte. Er akzeptierte meine Entscheidungen, egal ob die Filme, die ich ausgewählt hatte, gut oder schlecht waren. Und er hätte auch diese Entscheidung respektiert.

HT: Aber Ihre Entscheidung hat Ihre Beziehung zu Ihren Schwestern Namrata und Priya beeinflusst?

Sanjay: Es kann niemals Animositäten zwischen uns geben. Wir sind Bruder und Schwestern, und niemand kann das ändern, egal was alles geschrieben wird. Kleine Streitereien sind normal. Und ich vergebe Priya immer.

HT: Reden Sie und Priya noch miteinander?

Sanjay: Natürlich! Schließlich und endlich sind wir immer noch eine Familie.

HT: Wie sehen Ihre Pläne aus?

Sanjay: Ich werde nach Lucknow ziehen und dort einen knappen Monat lang Wahlkampf betreiben.

HT: Es heißt, dass fast die gesamte Industrie versprochen hat, Sie zu unterstützen.

Sanjay: Es ist ein großartiges Gefühl, dass alle mir helfen wollen. Aber ich werde niemanden darum bitten. Wenn sie mir helfen wollen, dann sind sie willkommen; wenn nicht, dann ist es auch okay.

HT: Wird Ihre Tochter Trishala aus New York rüberfliegen?

Sanjay: Nein, sie studiert, und ich will nicht, dass sie an all dem hier teilhat.

HT: Werden Sie den Wahlkampf Ihrer Schwester unterstützen?

Sanjay: Wenn Priyaji mich anruft und zu sich bittet, dann werde ich für sie da sein.

HT: Abgesehen von Ihrem Vater, wer ist Ihr idealer Schauspieler-Politiker?

Sanjay: Niemand.

HT: Haben Sie vor, ein Beispiel zu geben, wenn Sie gewinnen?

Sanjay: Ich habe es immer gesagt und wiederhole es: Wenn ich nur zehn Prozent von dem bin, was Sunil Dutt saab war, dann habe ich schon gewonnen.

HT: Werden Ihre Fans Sie nicht in Ihren Don-Rollen vermissen?

Sanjay: Wenn mir ein neuer Vaastav angeboten wird, dann mache ich ihn auch. Ich werde nicht zulassen, dass sie Sanjay Dutt, den Schauspieler, den sie lieben, vermissen. Niemals!

(Vajir Singh; Deutsch von Diwali)

Donnerstag, 26. März 2009

I am ready to face anything: Sanjay Dutt

Mid-Day, 26. März 2009

I am ready to face anything: Sanjay Dutt

Sanjay Dutt spricht über seine Schwester Priya, seinen 'großen Bruder' Amar Singh, pativrata patni, Manyata, seine Kritiker und Gegner, die Filmfehden etc. Und warum er lieber Baba als der neue Duttsaab sein will.


Mid-Day: Ihre jüngsten Interviews vermitteln den Eindruck, dass Sie gelernt haben, wie ein Politiker zu reden. Sie weichen Fragen aus und entziehen sich anderen mit Humor. Wie gehen Sie als Politiker mit den Medien um, Sanjay? Sind Sie auf der Hut?

Sanjay: Nein, ich mache da überhaupt keinen Unterschied. Ich denke, ich bin noch immer der gleiche alte Sanjay wie vor zwanzig Jahren, wenn ich mit den Medien rede. Aber ja, ich denke, mit der Zeit wird man diplomatischer bei seinen Antworten.

Mid-Day: Sie gelten als ein Mann aus Bombay. Wie ist das, Wahlkampf in Lucknow zu führen?

Sanjay: Ich weiß, dass einige Leute denken, ich gehöre nicht zu Lucknow. Aber wie können sie das? Ich bin zuallererst Inder, und ich habe das Recht, in jedem Teil des Landes zu kandidieren, der mir richtig scheint. Lucknow ist ein Teil von Indien. Der Wahlkampf war eine großartige Erfahrung und überhaupt nicht ermüdend. Meine Familie war stets eingebunden im Dienst an der Gesellschaft und in den Geist Gandhis. Und meine Ethik ist die gleiche.

Mid-Day: Raj Thackeray hat neulich das Thema aufgeworfen, dass Sie in Lucknow kandidieren. Haben Sie sich eben auf ihn bezogen?

Sanjay: Nein, ich dachte dabei nicht an Rajbhai. Ein paar Leute in Lucknow haben die Frage gestellt, warum ich von dort aus kandidiere. Es gab eine Kampagne gegen mich, aber ich bin bereit, mich allem zu stellen, selbst wenn sie meine Vergangenheit aufwühlen. Ich kann aber jetzt keinen Austausch von Beleidigungen starten; ich werde stattdessen meine Arbeit für sich selbst sprechen lassen.

Mid-Day: Sie haben sich in Ihrer Sache an den Supreme Court gewandt. Aber Ihre Gegner haben die AK-47-Beschuldigung gegen Sie verwendet. Wie gehen Sie damit um?

Sanjay: Ich bin daran gewöhnt. Ich mache das nun schon seit achtzehn Jahren mit. Die Anschuldigungen sind grundlos, und sie gehen von falschen Tatsachen aus. In seinem Abschlussurteil gegen mich hat das ehrenwerte Gericht meinen Fall von dem drakonischen Teil entlastet. Ich stehe nicht länger unter TADA, sondern unter dem Arms Act. Ich finde, die Leute sollten sich an die Fakten halten. Es amüsiert mich, dass sie mit meiner Vergangenheit daherkommen, aber es spielt keine Rolle. Ich habe in all der Zeit Menschen gegen Krebs, AIDS und Drogen geholfen. Ich möchte, dass meine Werke für mich sprechen. Ich habe den Menschen nicht geholfen, um damit Schlagzeilen zu machen, sondern weil ich es gerne tue.

Mid-Day: Nennen Sie uns fünf Dinge über Ihren Wahlbezirk Lucknow.

Sanjay: Ich bin noch immer dabei, die Wähler kennenzulernen. Ich finde, eine wesentliche Sache in Lucknow ist sein Chikan Work (eine spezielle Form der Stickerei, Anm.d.Übers.), und die ist ausgestorben. Ich versuche jetzt, sie wiederzubeleben und aufzuwerten. Ich möchte etwas auf dem Gebiet der Informationstechnik und der medizinischen Versorgung tun, wo vieles im Argen ist. Ich habe mit den Menschen hier gesprochen, und ihre Anliegen sind Dinge wie Elektrizität, Wasser, Recht und Gesetz. Außerdem frage ich mich: Warum sollten Menschen wegen eines Jobs Lucknow verlassen? Es ist mein Traum, dass sich alles so entwickelt, dass andere Menschen hierher kommen, um nach einem Job zu suchen.

Mid-Day: Schauspieler werden ständig beschuldigt, dass sie ihren Wahlbezirk vergessen, sobald sie gewählt worden sind. Werden Sie Ihre Basis hier oder in Lucknow haben? Wie wollen Sie all diese Arbeit schaffen?

Sanjay: Lucknow ist ja nicht gar so weit weg. Ich werde definitiv nicht aufhören zu filmen, aber ich werde meine Arbeit reduzieren und meine Filme sorgfältig auswählen. Ich möchte viel tun. Ich weiß, dass andere Schauspieler deswegen Kritik ausgesetzt waren, aber ich bin der Sohn von Sunil und Nargis Dutt. Es liegt in meinen Genen.

Mid-Day: Was ist mit der Anwesenheit im Parlament? Schauspieler sind in diesem Punkt notorisch schlecht. Wie wollen Sie Schauspiel und Politik ausbalancieren?

Sanjay: Wissen Sie, wenn Sie einmal ein Terminsystem in Ihr Leben gebracht haben, dann funktioniert das auch. Alles ist machbar.

Mid-Day: Sanjay, was meinen Sie, wie hätte Ihr Vater auf Ihren Eintritt in die Samajwadi-Partei reagiert?

Sanjay: Das ist eine verzwickte Frage und schwierig zu beantworten. Aber mein Vater war meine Stärke, meine Kraft. Ich denke, er hätte meine Entscheidung respektiert.

Mid-Day: Ihre Schwester Priya sagte neulich, Politik würde Ihnen einen Sinn für die Realität vermitteln. Ist das wahr?

Sanjay: Ich habe das Gefühl, als Mensch zu wachsen, seit ich in die Politik eingetreten bin. Ich habe gelesen, was sie gesagt hat, aber ich denke, ich hatte schon mit mehr Realitäten zu tun als andere (lacht). Sie hat eben von einem neuen Aspekt der Realität gesprochen.

Mid-Day: Nach allgemeiner Auffassung ist Ihr Mentor Amar Singh ein Erzeuger von Familienzwists. Können Sie in diesem Punkt Klarheit verschaffen?

Sanjay: In meiner Familie ist nichts passiert. Es gibt keinen Zwist. Nur weil ich ein Schauspieler bin, wird ständig darüber geschrieben. Jede Familie hat Höhen und Tiefen. Priya ist meine jüngere Schwester, und wenn sie irgendetwas im Zorn gesagt hat, dann vergebe ich ihr. Wir werden immer zusammenstehen. Amar Singh ist für mich wie ein Familienmitglied. Er ist mein älterer Bruder. Er hat stets selbstlos zu mir gestanden. Amar Singhji setzt sich für Menschen ein, die er gern hat, und daran ist nichts Falsches. Es ist eine seltene Eigenschaft. Es ist nicht recht, ihn einen Familienzerstörer zu nennen.

Mid-Day: In einem TV-Interview haben Sie gesagt, Ihre Frau Manyata habe nichts mit Ihrer Entscheidung für die Politik zu tun gehabt. Dieses Interview jedoch kam über sie zustande...

Sanjay: Nein, nein, überhaupt nicht. Sehen Sie, das ist Arbeitsteilung. Ich kann mich nicht um alles kümmern. Presse, Politik, Schauspielen, wenn ich alles selber machen würde, dann käme ich nicht mehr zum Schlafen! (lacht) Ich habe jetzt Manyata gebeten, meine Interviews zu organisieren. Aber genau gesagt trifft sie diese Entscheidungen in der Küche, über der Frage, ob es Biryani, Hühnchen oder Kebabs geben soll.

Mid-Day: Wenn das Gericht Ihnen die Genehmigung zur Kandidatur verweigert, wird dann Manyata an Ihrer Stelle antreten, wie Amar Singh es vorgeschlagen hat?

Sanjay: Das ist noch nicht entschieden. Wenn das Gericht mir die Erlaubnis verweigert, dann werde ich das respektieren. Aber ich werde dann dennoch nach Lucknow gehen und Wahlhelfer sein für jeden, den die Partei vorschlägt.

Mid-Day: Sie hatten ein Bad-Boy-Image, im wirklichen Leben wie auch auf der Leinwand. Werden Sie aufhören, negative Rollen zu spielen, wenn Sie gewählt werden?

Sanjay: Kommt auf die Rolle an. Das Drehbuch ist das Wichtigste. Die Menschen erinnern sich am meisten an Munnabhai und Vaastav, und an die Emotionen und Gefühle, die dabei entstehen. Ich habe bereits die Anzahl meiner Gangsterrollen reduziert. Aber ich werde niemals eine Figur, die ich spiele, mein Leben definieren lassen. Die Menschen erkennen genau, dass es nur eine Filmfigur ist und dass ich sie damit nur unterhalte.

Mid-Day: Vidhu Vinod Chopra sagte beim Literaturfest in Jaipur, er sei enttäuscht, dass die Konzepte des Gandhigiri und des Jadoo Ki Jhappi von politischen Parteien benutzt werden.

Sanjay: Vinod ist mein älterer Bruder, und er hat absolut Recht. Das sollte im Wahlkampf nicht verwendet werden. Ich respektiere das, und Amar Singh hat zugestimmt. Andererseits kann ich die Leute nicht davon abhalten, in der Öffentlichkeit Munnabhai zu rufen, wenn ich auf Wahlkampf-Tour bin. Und ich kann auch nicht euch Pressevertreter davon abhalten, Munnabhai zu verwenden, um mich zu beschreiben.

Mid-Day: Wie steht es zwischen Ihnen und Priya?

Sanjay: Ich bin nicht gegen meine Schwester, sonst wäre ich in ihrem Wahlbezirk gegen sie angetreten. Wir sind von gleichem Blut.

Mid-Day: Sie haben sich dagegen ausgesprochen, dass sie den Namen ihres Vaters trägt?

Sanjay: Ich habe kein Problem damit, dass eine Frau den Namen ihres Vaters behält. Ich bin da falsch zitiert worden. Aber es bleibt die Tatsache, dass eine Frau nach ihrer Heirat den Namen ihres Mannes respektieren sollte. Auch Indiraji hätte den Namen Nehru behalten können, aber sie entschied sich für Gandhi.

Mid-Day: Was ist mit Abu Azmis Bemerkung, dass Sie, wenn der Congress in Lucknow einen Kandidaten gegen Sie aufstellt, in Mumbai Wahlkampf gegen Priya machen werden?

Sanjay: Ich habe keine Antwort darauf. Das hat er nie gesagt. Die Partei entscheidet, aber ich weiß, dass sie mir das nicht antun werden. Sie verstehen das Band zwischen Priya und mir.

Mid-Day: Was sagen Sie zu Varun Gandhis Statements? Sie sind selbst zur Hälfte Muslim. (Varun Gandhi von der BJP hat unlängst durch anti-muslimische Bemerkungen Unmut erregt; Anm.d.Übers.)

Sanjay: Das werde ich nicht kommentieren. Ich werde nur für mich selbst sprechen.

Mid-Day: Gerüchten zufolge stellen Sie keine weiteren Drehtermine mehr für Ihren von Anthony D'Souza inszenierten Film Blue zur Verfügung. Nimmt die Politik Sie zu sehr in Anspruch?

Sanjay: Ich habe Blue alle meine Termine zur Verfügung gestellt. Sie hatten um 65 Tage gebeten, ich habe fast hundert Tage lang gedreht. Und ich würde noch mehr geben, um den Film zu beenden. Da gibt es kein Problem.

Mid-Day: Derzeit hört man ständig gegenseitige Attacken von Aamir Khan, Shahrukh Khan, Salman Khan und zuletzt auch Akshay Kumar. Wo steht Sanjay Dutt in dieser Sache?

Sanjay: Sanjay Dutt ist keine Nummer. Das Nummernspiel geht mich nichts an. Ich lass mich darauf gar nicht erst ein.

Mid-Day: Werden Ihre Freunde aus der Filmindustrie Sie beim Wahlkampf unterstützen?

Sanjay: Wenn sie aus eigenem Willen kommen, dann sind sie willkommen. Aber ich werde sie niemals bitten, für mich Wahlkampf zu machen.

Mid-Day: Zum Abschluss: Möchten Sie heute in den Augen der Menschen lieber der neue Duttsaab sein oder Sanju Baba?

Sanjay: Ich habe das Gefühl, Baba wird ein Favorit bleiben. Was den Duttsaab betrifft: Wenn ich nur zehn Prozent von dem bin, was er war, dann, denke ich, habe ich schon gewonnen.

(Shradha Sukumaran; Deutsch von Diwali)