Samstag, 14. April 2007

Filmfare 1/2007: Aus dem Schatten heraus

Filmfare, Januar 2007

"Aus dem Schatten heraus"
(Original: Link 1 - Link 2)

Die Filmindustrie spürt, dass, wenn auch verspätet, Sanjay Dutt endlich Gerechtigkeit widerfahren ist, als er in den TADA-Vorwürfen nicht schuldig gesprochen wurde. Nun betet sie, dass ihm weitere Leiden erspart bleiben und er nicht noch einmal ins Gefängnis geschickt wird. Die Filmfare sprach mit einigen seiner Befürworter, die ihren Sorgen und guten Wünschen Ausdruck verliehen.

Shatrughan Sinha:
Ich war einer der wenigen, der Sanjay Dutts Fall vor dreizehn Jahren aufgenommen hat, und nun, da das Gericht ihn in den TADA-Vorwürfen nicht schuldig gesprochen hat, fühle ich mich voll und ganz bestätigt. Ich habe das Thema sogar immer wieder mal im Parlament aufgeworfen und gefragt, warum Sanjay und all die anderen Angeklagten zu so langem Leiden verdammt wurden. Es heißt, verzögerte Gerechtigkeit ist verweigerte Gerechtigkeit. Ich wünschte, das Rechtssystem hätte ein wenig mehr Tempo an den Tag gelegt. Und ich bete, dass er nie wieder einen Fuß in ein Gefängnis setzen muss.
Ich nahm seinen Fall auf und glaubte an seine Unschuld, weil ich an die Integrität von Sunil Dutt saab glaubte. Er war für mich wie ein älterer Bruder und konnte nicht glauben, dass sein Sohn sich gegen die Nation wenden könnte. Sanjay mag naiv oder dumm gewesen sein, aber er kann kein "deshdrohi“ sein. Er mag ein Angeber sein, aber niemals ein Terrorist.
Jetzt hoffe ich, dass die Justiz die wahren Schuldigen in ihren Verstecken aufspürt und festnimmt.
Sanjay wie auch seine Schwester Priya Dutt wirkten glücklich und überrascht, dass so viele Menschen auf sie zukamen und sie ihrer Unterstützung versicherten, nachdem die TADA-Anklagen vom Tisch waren. Wären sie nur schon früher gekommen! Wie dem auch sei, der gesunde Menschenverstand hat gesiegt. Möge Gott ihn aufrechterhalten, und möge die Filmindustrie in Krisenzeiten immer zusammenhalten!

Arshad Warsi:
Wir wurden sehr gute Freunde während der Munnabhai-Dreharbeiten... und ich bin riesig erleichtert, dass all die TADA-Vorwürfe gegen ihn abgeschmettert wurden. Während der Dreharbeiten saß er immer still in seinem Wohnmobil und ging dann raus und legte eine perfekte Szene hin. Wenn er schon unter solchem Druck so gute schauspielerische Leistungen abliefern konnte, dann wird er jetzt noch besser werden. Er saß anderthalb Jahre im Knast, aber in den vergangenen dreizehn Jahren waren aller Augen auf ihn gerichtet. Es war, als würde er in jedem Augenblick seines Lebens verurteilt werden. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie er damit klargekommen ist. Jeder normale Mensch wäre schon lange vorher draufgegangen. Schon das zeigt, was für ein warmherziger und fürsorglicher Mensch er ist. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan, er hat seine Schulden an die Gesellschaft bezahlt und sollte jetzt nicht mehr inhaftiert werden. Das wünsche ich ihm, und dafür bete ich.

Priyadarshan:
Sanjay Dutt hat viel gelitten, und ich bin froh, dass er endlich aus der Sache draußen ist. Wir haben bislang noch nie zusammengearbeitet, aber wir kennen uns persönlich, und ich habe ihn immer als einen freundlichen und warmherzigen Menschen empfunden. Dieses Ereignis in seinem Leben ist zu einer Lektion für uns alle geworden, besonders für die, die in der Filmindustrie arbeiten. Wir sollten uns viel bewusster sein über die Gesellschaft, in der wir uns aufhalten. Ich meine, wir treffen ständig alle möglichen Leute und können ganz bestimmt nicht bei jedem seinen Hintergrund checken. Aber wir sollten vorsichtiger sein.

Vidya Balan:
Ich bin außerordentlich erleichtert. Meine Gebete waren während des gesamten Gerichtsverfahrens bei ihm. Er ist von Natur aus ein guter Mensch, davon bin ich überzeugt. Persönlich kenne ich ihn nicht allzu gut, aber alles, was ich von ihm weiß, ist extrem positiv. Ich habe gesehen, wie er mit Menschen umgeht, wie er jeden mit so viel Zuneigung und Respekt behandelt. Ich bin froh, dass das Urteil zu seinen Gunsten ausgefallen ist.

Suniel Shetty:
Er ist für mich wie ein Bruder, und ich bin riesig erleichtert, dass die TADA-Anklagen abgeschmettert wurden. Ich wäre von Herzen froh gewesen, wären auch die übrigen Vorwürfe zurückgewiesen worden. Ich finde, er hat genug gelitten. Er mag achtzehn Monate im Gefängnis gewesen sein, aber die vergangenen dreizehn Jahre waren die Hölle für ihn. Es ist ein Wunder, dass er das überlebt und weiterhin einen Hit nach dem anderen abgeliefert hat. Das wäre nicht möglich gewesen ohne das Wohlwollen der Industrie. Aber uns war es gleich, was die Welt von ihm dachte, wir standen 100%ig zu ihm. Jetzt, wo der Druck von ihm genommen wurde, wird er als ein noch besserer Schauspieler daraus hervorgehen und uns noch viele weitere Hits bescheren.

Kumar Gaurav:
Der Albtraum ist vorüber. Wir haben so lange mit ihm gelebt, dass wir schon anfingen zu glauben, er würde niemals enden. Jetzt können wir wirklich durchatmen. Im Namen meines Schwagers und seiner Familie möchte ich jedem danken, der an uns geglaubt und in all diesen harten Zeiten für uns gebetet hat. Es wäre für Sanju so leicht gewesen, zu verschwinden. Er hatte das Geld und die Mittel. Er hätte in irgendeinem anderen Land ein Leben in Luxus führen können. Aber er hat alles durchgestanden, weil er der Sohn seines Vaters ist. Nicht im Traum hätte er das Vertrauen seines Vaters verraten können.
Nach dem Tod von Duttsaab hat niemand erwartet, dass Sanju von einem Moment zum nächsten so in die Rolle des großen Bruders und Beschützers wachsen würde. Doch er tat es. Das ist der Beweis, dass er nicht länger Sanju Baba ist. Er ist jetzt ein erwachsener Mann.

Tusshar Kapoor:
Meinem Gefühl nach wurde der Gerechtigkeit Genüge getan. Der Mann hat genug gelitten, und wir alle beten, dass die weiteren Vorwürfe für ihn ohne Folgen bleiben. Ein Schauspieler arbeitet ohnehin schon unter sehr viel Druck, und ich ziehe meinen Hut vor Sanjay, dass er diese ganze Last dreizehn Jahre lang getragen hat, ohne zu zerbrechen. Das zeugt von wahrer Charakterstärke. Er hat gerade einen Kassenschlager abgeliefert, seine Karriere hat einen Gipfelpunkt erreicht, und das Urteil hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können.

Rajpal Yadav:
Nur ein wahrer "mard“ kann durch dreizehn Jahre Hölle gehen und unversehrt daraus hervorkommen. So jemand kann nicht einmal im Traum seinem Land Schaden zufügen. Jeden normalen Menschen hätte eine so lange Verfolgung irgendwann verbittert, aber Sanjay behandelte jeden in seiner Umgebung wie einen Bruder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein Mensch in der Filmindustrie ihm etwas Böses gewünscht hätte. Ich denke, mehr als die Berühmtheit als Star sind es diese kleinen Dinge, die zählen. Die Gebete seiner Befürworter wurden erhört. Jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen, dass er niemals wieder ins Gefängnis muss.

(Deutsch von Diwali)

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