Freitag, 22. Februar 2008

Zee Premiere 12/1998: Sanjay Dutt - Dear Me

Zee Premiere, Dezember 1998

Sanjay Dutt: Dear Me
Das Problem in meinem Leben ist, dass ich mit dem Herzen denke...

Hi! Ich bin Sanju baba. Besser bekannt als Sanjay Dutt. Aber ich werde stets ein baba bleiben für alle, denen ich sehr nahe stehe. Meine Freunde, meine Familie und alte Menschen. Besonders die alten Menschen, weil die mich immer mit besonders viel Wärme und Zuneigung begrüßen. Ich bin der baba, der sich nie ändern wird. Zumindest was die Gefühle betrifft. Mein großes Problem in meinem Leben ist, dass ich immer mit meinem Herzen denke und nie mit meinem Kopf. Wenn ich einmal stark für jemanden empfinde, dann tue ich alles, um diesem Menschen zu helfen, ohne auch nur einen Moment über die Konsequenzen nachzudenken. Und das könnte jeder sein, vom Techniker bis zum Produzenten. Natürlich macht mich das zu einer leichten Zielscheibe für alle, die mich ausbeuten wollen. Und das haben einige Menschen ausgenutzt.

Seit ich zu der Industrie gehöre, hat man mich immer wieder beschuldigt, ich sei an meiner Karriere nicht interessiert. Früher hat mich das sehr geärgert, aber inzwischen bin ich dagegen immun geworden. Was die Leute sagen, spielt keine Rolle, solange ich hart und mit Hingabe arbeite.

Arbeit ist das einzige, was mich interessiert. Ich manipuliere nicht, ich spiele keine Spielchen. Ich mische mich nicht wie so manch anderer Schauspieler in die Arbeit meiner Regisseure ein, um für mich Vorteile rauszuschlagen. Ich verlange keine Wiederholungen einer Aufnahme, damit ich besser dabei wegkomme. Ich lenke nicht die Promos oder anderes Werbematerial für meine Filme. In dieser Hinsicht könnt ihr mich einen Versager nennen. Ich bin nicht sehr aggressiv oder aufdringlich vorgegangen, um meine Karriere am Laufen zu halten. Ich habe Filmangebote aus einem Impuls heraus akzeptiert, oft aus emotionalen Gründen – um einem Freund zu helfen oder um jemandem aus einer schwierigen Situation herauszuhelfen. Einige dieser Filme haben meiner Karriere mehr geschadet als genützt.

Ich habe mehr als nur einen fairen Anteil an Höhen und Tiefen in meinem Leben gehabt, sowohl an der beruflichen als auch an der persönlichen Front. Wenn ich in einem Moment auf dem Weg zu den Sternen bin, dann bin ich im nächsten Augenblick im tiefsten Keller. Angefangen beim Tod meiner Mutter über meine Drogenphase und die Zeit im Gefängnis bis zum Verlust von Richa. Viel zu viel Schmerz, um ihn so früh im Leben zu ertragen. Das vollkommene Glück ist mir immer entschlüpft. Immer wenn ich dachte, es sei in Reichweite, wurde es mir entzogen. Ich denke, das ist karma, Schicksal. Offenbar muss ich für etwas Grauenhaftes bezahlen, was ich in einem früheren Leben getan habe. Gleichzeitig weiß ich tief in mir drin, dass ich ein guter Mensch bin. Sonst wäre ich nicht in eine so warmherzige und wundervolle Familie wie die meinige hineingeboren worden. Und dann würde ich auch niemals solchen Erfolg und solche Anerkennung genießen, wie ich sie jetzt habe. Dass ich so viele loyale Fans habe, ist ein Zeichen dafür, dass ich irgendwo doch etwas richtig machen muss. Wenn du kein guter Mensch bist, dann sieht man das in deinem Gesicht auf der Leinwand.

Alles was ich heute auf beruflicher Ebene bin, verdanke ich meinen Fans. Ohne sie wäre ich ein Niemand. Es sind ihre Reaktionen und guten Wünsche, die mir die Kraft gegeben haben, das Gefängnis zu verlassen und neu zu beginnen. Nur durch ihre Liebe bin ich imstande, diese Herausforderung noch einmal anzunehmen.

Ich weiß, dass mich viele in der Industrie abgeschrieben haben. Ich mache ihnen keinen Vorwurf. Sie sehen die Dinge eben nur von der praktischen Seite aus.

Es ist bedauerlich, dass man mich ins Gefängnis steckte für ein Verbrechen, das ich nicht einmal im Traum begehen könnte, als meine Karriere gerade in voller Fahrt und ich auf dem Gipfel war. Ich hatte einen Traumlauf mit den großen Kassenerfolgen Saajan, Khalnayak und Sadak. Doch plötzlich nahm mir das Schicksal die Früchte meiner Arbeit weg. Ich war aus dem Rennen, und andere Stars nahmen den freigewordenen Platz ein. Aber so funktioniert die Industrie. Ich beklage mich nicht.

Wenn du Erfolg hast, dann liegt die Welt – die ganze Industrie – dir zu Füßen. Sie hören gar nicht auf, bei dir anzuklopfen. Aber sobald du die Leiter runterrutschst, bist du auf dich allein gestellt – allein und kämpfend. Ich weiß, dass nicht mehr zur Top-Liga gehöre. Meine Karriere hängt in der Luft. Aber ich werde nicht aufgeben. Meine Zeit wird wiederkommen. Ich habe mir aus so vielen Krisen den Weg freigekämpft, ich werde es wieder tun. Aber ich werde nicht um Rollen bitten. Wenn man nur auf diese Weise Karriere machen kann, dann bin ich nicht interessiert. Das hat nichts mit Apathie oder Ego zu tun; für mich ist das eine Sache des Selbstrespekts. Ich glaube an bestimmte Prinzipien, die das Rückgrat meines Charakters bilden. Und da mache ich keine Kompromisse. Die Leute sagen mir, dass ich alles habe, was ich brauche – gutes Aussehen, einen tollen Körper und Talent. Warum nehmen sie mich dann nicht für ihre Filme unter Vertrag? Die Antwort ist simpel. Rentabilität. Alles läuft auf die Rentabilität des Geschäfts hinaus. Sie brauchen einen Star, der ihre Filme verkaufen kann. Sie sind nicht überzeugt, den Film aus eigener Kraft verkaufen zu können. Sie sind reine Vorschlag-Macher. Wer für welche Rolle passt, ist ihnen gleichgültig. Sie engagieren lieber einen Schauspieler, der zieht, selbst wenn er für die Rolle gar nicht geeignet ist. In Hollywood ist das nicht so. John Travolta war zehn Jahre lang aus dem Geschäft, und doch hat John Woo ihn für Face Off engagiert, weil er die Idealbesetzung war. Hierzulande ist der Schauspieler eine Handelsware, eine Marke. Mit ihm wird gehandelt, nicht mit dem Film.

Ich bin glücklich darüber, dass eine Reihe junger Schauspieler wie Abhishek Bachchan, Hrithik Roshan und Fardeen Khan neu zur Industrie hinzustößt. Das ist ein gutes Zeichen, obwohl einige Schauspieler, die ich kenne, Konkurrenz befürchten und sich unsicher fühlen. Ich finde, Konkurrenz hält einen auf Zack. Stagnation führt zu Rückschritt. Heutzutage gibt es hier so viel zu tun, dass keiner von uns sich unsicher zu fühlen braucht wegen ein paar Neulingen in der Industrie.

Oft werde ich gefragt, warum ich solche Nebenrollen wie in Pooja Bhatts Dushman und Raj Kanwars Daag annehme und ob ich auch weiterhin solche Gastauftritte absolvieren werde. Wenn die Rollen mir gefallen: ja. Es hängt auch davon ab, von wem sie mir angeboten werden. Dushman habe ich aus emotionalen Gründen gemacht, weil ich Pooja einfach keine Absage erteilen konnte. Daag mache ich, weil die Rolle mich anspricht. Ich spiele einen Typen, dessen Vater unschuldig angeklagt und dann im Gefängnis ermordet wurde. Und ich bin hinter dem Mann her, der dafür verantwortlich ist. Das ist Chandrachur Singh. Ich töte seine Frau und schieße ihn zum geistigen Krüppel. Aber am Ende begreife ich meinen Fehler, vernichte die Bösen und wasche den Namen meines Vaters rein. Ich glaube an diese Rolle.

Das Gefängnis war eine grauenhafte Erfahrung. Da die Angelegenheit rechtshängig ist, kann ich nicht darüber sprechen. Die gegen mich erhobenen Anschuldigungen stempeln mich zu einer anti-nationalen Person. Daher hatte ich große Bedenken, als ich das Gefängnis auf Kaution verließ. Ich wusste nicht, wie die Menschen auf mich reagieren würden. Aber ihre Reaktionen haben mich überwältigt. Sie waren so positiv und liebevoll. Das hat mir den Willen und die Kraft gegeben, noch einmal den Sprung zu wagen und eine zerstörte Karriere wieder aufzubauen. Ich bin heute ein anderer Mann als der, der das Gefängnis verließ. Ich bin ruhiger, beherrschter und habe klarere Vorstellungen von meinem Leben und was ich daraus machen will. Ich habe gelernt, vernünftiger zu sein und mehr Verständnis zu haben, zu vergeben und zu vergessen.

Die einsame Zelle macht aus dir einen Einzelgänger. Führt dich tief in dein eigenes Selbst. Der einzige Mensch, zu dem ich in jenen Tagen frei sprechen konnte, war ich selbst. Am Anfang war es schwierig, auf dem Boden zu schlafen. Aber seltsamerweise kam mir dann später, als ich wieder draußen war, das weiche Bett ein wenig unbequem vor! Und nachdem ich so lange allein gewesen war, fühlte ich mich unter Menschen plötzlich verloren.

Aber es dauerte nicht lange, bis ich wieder zu meinen Grundgewohnheiten zurückgefunden hatte. Bald war ich wieder unter Freunden. Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung bin ich nicht von Haus aus ein Einzelgänger, ich liebe es, unter Menschen zu sein. Meine Frau Rhea beklagt sich oft, dass ich mehr Zeit mit meinen Freunden als mit ihr verbringe. Aber ich liebe es, von Menschen umgeben zu sein. Ich mag es nicht, allein zu sein.

Ich war amüsiert, als jemand mir erzählte, dass Fremde Angst davor hätten, auf mich zuzugehen. Dass sie mich für unberechenbar hielten. Dass ich diese Verzieh-dich-Kumpel-Haltung hätte. Vielleicht bin ich nicht der überfreundliche Typ, aber wer mich kennt, hat kein Problem in punkto Kommunikation mit mir. Ausgenommen vielleicht die Presse. Ich hasse Interviews. Ich fühle mich dabei einfach nicht gut. Ein Schauspieler mag eine öffentliche Figur sein ohne Recht auf Privatsphäre, aber einen Teil von sich möchte er dann doch schützen vor dem neugierigen Blick der Öffentlichkeit. Manche Leute jedoch verstehen das nicht und nennen mich zurückhaltend.

Ja, ich bin zurückhaltend gegenüber den Medien. Vielleicht weil die Presse in den vergangenen Monaten meinem Image eine Menge Schaden zugefügt hat. Sie hat eine Kampagne gegen mich gestartet. Sie nannte mich Terrorist und noch eine Menge anderer unwahrer Dinge. Das hat sehr weh getan, deshalb habe ich mich zurückgezogen. Früher war ich ein offenes Buch und habe frei mit der Presse gesprochen. Jetzt bin ich sehr bedacht, wenn ich Journalisten gegenübersitze. Weil sie eine Art haben, einen in Fallen zu locken, und da ich nicht sehr clever bin, spiele ich ihnen oft in die Hände.

Ich kommuniziere problemlos mit denen, die mir nahe stehen – wie meine Schwestern, Rhea, Pankaj (Kharbanda), Afzal Khan, Bhiku und Sameer, mit denen ich im Fitnessstudio trainiere. Ich vertraue ihnen. Sie haben in meinen schlimmen Zeiten zu mir gehalten. Und warum sollte ich überhaupt mit aller Welt reden?

Als ich aus dem Gefängnis herauskam, war ich sehr verbittert und unglücklich. Und wütend. Ich war sehr verärgert über einige Leute, die mich meiner Ansicht nach verraten hatten. Dann sagte ich mir, dass sie vielleicht einen Grund für ihr Verhalten gehabt hatten. Und sofort schmolz der Ärger dahin. Und ich begegnete diesen Menschen ohne eine Spur von Bitterkeit. Das gab mir ein gutes Gefühl.

Aber das Leben war nicht leicht nach der Entlassung aus dem Gefängnis. Es war sehr schwierig. Was ich durchmachen musste, hätte andere in den Wahnsinn getrieben. Von Montag bis Samstag musste ich jeden Morgen um acht Uhr aus dem Bett, von zehn Uhr bis fünf Uhr nachmittags beim Gericht warten, nach Hause hetzen, bis acht Uhr abends im Fitnessstudio trainieren, dann bis vier oder fünf Uhr morgens drehen, ein paar Stunden Schlaf suchen und dann wieder ab zum Gericht! Ich hatte nicht eine Minute für mich selbst. Und ich fühlte mich furchtbar. In dieser Zeit beneidete ich alle, die wie normale Menschen ihrer Arbeit nachgehen konnten. Mit meinen müden Augen sah ich meine Kollegen, wie sie lachten und ihre Arbeit genossen, und fühlte noch mehr Frust in mir. Manchmal bin ich eingeschlafen, während mein Regisseur mir die nächste Szene erklärte. Ich hetzte mich ab, versuchte, so viele Menschen glücklich zu machen – meine Regisseure, Rhea, meine Familie, meine Freunde. Und war drauf und dran, dabei zum Wrack zu werden. Doch Gott sei Dank ist diese Phase nun vorüber. Jetzt muss ich mich nur noch einen Tag pro Woche beim Gericht melden, immer montags.

Diese Phase hat mich abgekühlt, hat die wilden Züge in mir ausgelöscht. Mir geholfen, mit mir selbst ins Reine zu kommen. Heute verbringe ich lieber einen Abend mit meiner Familie oder führe meine Frau Rhea zu einem gemütlichen Abendessen aus oder sehe mir zu Hause einen Film an, als mit meinen Freunden in wilden Nächten durchzufeiern und zu trinken.

Ich liebe es, zu fahren, deshalb fahren Rhea und ich ab und zu in die Stadt. Ein Motorrad zu fahren verschafft mir noch immer einen Kick. Es gibt nichts Aufregenderes, als mit Rhea auf meiner 16 HP Harley-Davidson durch die Gegend zu düsen. Nicht wegen eines Gefühls der Ruhelosigkeit oder Aggression wie früher, sondern weil einfach diese Leidenschaft in mir steckt.

Als ich noch sehr viel jünger war, hatte ich dieses Image einer leichtsinnigen, unbekümmerten und rücksichtslosen Person. Das war ich auch. Ich bin von Natur aus impulsiv. Und das hat mir stets eine Menge Ärger eingehandelt. Manche sagen, dass man Gefahren an sich zieht, wenn man unglücklich und nicht in Frieden mit sich selbst ist. Das sehe ich anders. Rockefeller zum Beispiel hatte eine verdammt elende Talsohle zu durchwandern, aber er ließ sich dadurch zu keiner verzweifelten Aktion verleiten. Ich geriet in Schwierigkeiten, weil ich zu impulsiv war und gerne spannende Dinge machte. Aber jetzt bin ich ruhiger geworden. Meine Erfahrungen haben die Lust nach Aufregung in mir demoliert.

Ich bin noch immer sehr verletzlich. Ich bin nicht der allgemeinen Ansicht, „Macho“-Männer seien unsensibel und hartherzig und hätten keine Gefühle. Ich finde diese Auffassung lächerlich. Deine Empfindsamkeit und Sensibilität entwickeln sich auf der Basis deiner Herkunft und Erziehung. Ich erinnere mich, dass Sylvester Stallone einmal in einem Interview sagte, er habe sich jahrelang hinter einem Macho-Image versteckt, um einen Minderwertigkeitskomplex zu überwinden! Nun fehlt es mir zwar nicht an Selbstbewusstsein, aber ich bin ein totaler Gefühlsmensch. Ich halte es nicht für „unmännlich“, wenn ein Mann weint. Warum sollte ein Mann seine Tränen und Emotionen zurückhalten? Ich habe so oft in meinem Leben geweint. Ich habe geweint, als meine Mutter starb. Ich habe an dem Tag geweint, als man mich hinter Gitter schickte. Es gibt Momente, da zerbröselt dein gesamter Machismo und du weinst wie ein Kind.

In meiner frühen Jugend habe ich viele Dinge getan, die ich heute bereue. Zum Beispiel jagen und Vögel schießen. Wie die meisten Kinder faszinierten mich Luftgewehre. Und ich gab damit an, indem ich Vögel schoss. Das war eine vorübergehende Phase. Danach begann die Zeit, in der ich mich ernsthaft für den Tier- und Naturschutz einsetzte. Im Moment bin ich aktiv für ein Projekt zur Rettung der Tiger tätig.

Zum Bodybuilding inspiriert haben mich Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger. Sie sahen so gut aus auf der Leinwand, und ich dachte, dass ich auch so gut aussehen könnte, wenn ich es versuchte. Ich finde es gut, wenn man ein Gesundheitsfreak ist. Das verschafft dir anderen gegenüber einen eindeutigen Vorteil, besonders bei einem Beruf wie dem meinen. Es verbessert nicht nur deine Leinwand-Präsenz, du fühlst dich außerdem sehr gut.

Meine Familie ist das Beste, was mir je passiert ist. Sie ist der Turm meiner Stärke gewesen. Mein Dad und meine Schwestern sind durch dick und dünn zu mir gestanden – durch all die schrecklichen Dinge, die ich durchmachen musste. Sie haben mich unterstützt, ermutigt und an mich geglaubt – immer!

Mein Dad, meine Schwestern und Rhea sehen sich alle meine Filme an. Ist ein Film gut, klopfen sie mir auf die Schulter, wenn nicht – Mann, dann machen sie mir die Hölle heiß. Nach Daud erklärte mir Rhea, das sei der schlimmste Film, den sie je gesehen habe. Und ich sei furchtbar darin! Das hat mir vorübergehend einen Dämpfer versetzt. Aber dann beschloss ich, es beim nächsten Mal besser zu machen. Tja, zu Hause bin ich kein Star. Da brauche ich mit irgendwelchen Zicken gar nicht erst anzufangen!

Als Kind war ich der Liebling meiner Mutter. Sie liebte mich ohne Ende. Mein Vater liebte mich auch, aber er war ein strenger Disziplinmensch. Er hielt die Atmosphäre, in der ich aufwuchs, nicht für gut für mich. Deshalb beschloss er, mich auf ein Internat zu schicken. Ich habe zwölf Jahre dort verbracht, und es war eine gute Erfahrung. Auf einem Internat musst du schon in sehr jungen Jahren Verantwortung für dich selbst übernehmen. Aber es steckt auch eine Gefahr dahinter. Wenn du nach Hause kommst, willst du sämtliche Regeln brechen. Weil du dich in der Schule dran gewöhnt hast, heimlich die Regeln zu brechen. Und wenn du das zu Hause dann nicht kannst, dann flippst du aus.

Rhea wird stets einen besonderen Platz in meinem Leben haben. Neben meiner Familie und meinen engen Freunden war sie die einzige, die an mich glaubte und zu mir stand, als man mich hinter Gitter steckte. Ich sehnte mich verzweifelt nach Liebe und Unterstützung, nach jemandem, der an mich glaubte. Und das alles sah ich in ihr. Sie war immer da, wenn ich einen emotionalen Anker brauchte. Auch in jener schmerzhaften Phase nach meiner Entlassung, als ich wie ein Irrer versuchte, mein Leben wieder in den Griff zu kriegen, war sie extrem verständnisvoll und hilfreich. Sie war meine Stärke. Sie ist stets bei mir und gibt mir dennoch Raum, damit ich ich selbst sein kann. Ich denke, ich bin auch ein sehr guter Ehemann – einer der verständnisvollsten und anpassungsfähigsten der Welt! Rhea wird das bezeugen.

Oberste Priorität für mich hat nun, meine Tochter Trishala zurückzubekommen. Ich vermisse mein Baby sehr. Und auch Rhea. Wie ich würde sie alles tun, um Trishala zurückzuholen. Das ist alles, was ich jetzt in diesem Leben möchte. Sonst habe ich alles. Ein glückliches Zuhause, eine liebevolle Familie und eine anbetungswürdige Frau. Was könnte ich mir mehr wünschen?

Never give in – gib niemals auf!!

In Liebe,
Sanjay Dutt

(Deutsch von Diwali)

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