Sonntag, 21. Oktober 2012

I want no fame, no money, just my freedom: Sanjay Dutt

I want no fame, no money, just my freedom: Sanjay Dutt

Hindustan Times, 21. Oktober 2012

Am Donnerstagabend summte es in Imperial Heights, dem berühmten Dutt-Gebäude in Pali Hill - dank Iqra und Shahraan, der kleinen Zwillinge von Sanjay Dutt und seiner Frau Maanayata. Sie quietschten vor Begeisterung beim Anblick eines Besuchers und wollten mit ihm spielen; ihre Stimmen erfüllten den ganzen Raum. Sehr fit und mit Tattoos auf praktisch jedem sichtbaren Teil seiner Anatomie spielte Sanjay Dutt den gutmütigen und nachgiebigen Vater während unseres exklusiven Interviews. "Shahraan ist eine exakte Kopie meiner Kindheit", lachte er.

Mit 53 scheint Sanjay ein glücklicher Mann zu sein. Son Of Sardaar, sein nächster Film, kommt zu Diwali in die Kinos, aber es gibt für ihn auch noch viele andere Themen zum Reden. Hier folgt, was ihm am meisten bedeutet.



Afsana: Hätten Sie sich jemals vorgestellt, mit 50 noch einmal Vater zu werden?

Sanjay: Es war eine schöne Überraschung für mich. Dies ist die befriedigendste Phase meines Lebens! Ich habe zwei goldige Kinder, eine liebe Frau; meine ganze Familie lebt zusammen im gleichen Haus, und meine Karriere verläuft gut. Auf so etwas habe ich wirklich gewartet.

Afsana: Das klingt großartig, zumal Sie ja immer das Gefühl hatten, dass das Leben unfair zu Ihnen war. Ist Maanayata für diese Veränderung verantwortlich?

Sanjay: Es gibt Phasen, in denen man sich schrecklich fühlt; und Zeiten wie jetzt diese helfen einem, die Gedanken wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich ging durch eine sehr schwierige Phase, als ich Maanayata begegnete. Als sie in mein Leben trat, fühlte ich mich sicher und gefestigt - überhaupt kamen mit ihr eine Menge Dinge in mein Leben. Sie hat mich wieder auf Kurs gebracht. Es gab so viele Probleme, und mit Gottes Gnade werden alle allmählich gelöst. Ich weiß, ich war mein Leben lang instabil und unglücklich. Erst verlor ich meine Mutter und dann meinen Vater. Dad zu verlieren war wie der Verlust meiner Lebensorientierung. Schon für meine Schwestern war es schlimm, aber für mich war es noch schlimmer. In allen meinen schlechten Zeiten war Dad wie ein solider Felsen gewesen und hat mich unterstützt, ob bei meiner Arbeit oder während meiner Zeit im Gefängnis. Und nach seinem Tod zerbröckelte alles! Heute ist das Leben viel angenehmer und schöner geworden. Wir leben alle unter einem Dach; eine große, glückliche Familie. Ich meine, die Kinder meiner Schwestern und meine Kinder, alle zusammen... es ist einfach unglaublich. Toi-Toi-Toi!

Afsana: Fehlt Ihnen jetzt noch irgendetwas?

Sanjay: Ja. Ich will meine Freiheit zurück. Seit zwanzig Jahren bin ich in Gerichtsverfahren verwickelt. Ich habe meine Jugend und viel Zeit verloren. Viele Dinge konnte ich nicht tun. Jetzt steht meine letzte Anhörung bevor. Ich bete nur noch, dass ich meine Freiheit zurückbekomme. Ich will kein Geld, keinen Ruhm, nur meine Freiheit!

Afsana: Werden Sie wieder in die Politik gehen?

Sanjay: Ja, ich möchte es. Meine Eltern waren in der Congresspartei, und ich bin dorthin zurückgekehrt. Es gab eine Zeit, in der ich mich einer anderen politischen Partei angeschlossen hatte, aber das war ein Fehler. Ich bin da ein wenig in die Irre gegangen. Sollte man mir anbieten, für Wahlen zu kandidieren, dann werde ich darüber nachdenken.

Afsana: Sie sehen fitter aus als zuvor. Wie machen Sie das?

Sanjay: Ich trainiere wie ein Irrer, dreimal mehr als jemals zuvor. Ich verzichte komplett auf Kohlenhydrate, Salz und Süßigkeiten und lebe von einer Fisch-Diät. Und ich verspreche, ich werde nie wieder Essen in mich reinstopfen. Mit 49 ging's mir noch gut, aber in dem Moment, als ich 50 wurde, fühlte ich, dass etwas in mir sich drastisch verändert hatte. Meine Stoffwechselrate ging runter.

Afsana: Sind Sie ein hingebungsvoller Vater?

Sanjay: Absolut. Mit den Kinder hat sich meine Welt verändert. Ich verbringe eine Menge Zeit mit ihnen, bis sie in den Kindergarten kommen. Ich wache früh auf und frühstücke mit ihnen. Ich komme von der Arbeit nach Hause und bin wieder mit ihnen zusammen, bis sie um 10 Uhr ins Bett gehen. Toi-Toi-Toi, genau das ist es, was ich immer haben wollte.

Afsana: Fehlt Ihnen Ihr erstes Kind, Trishala?

Sanjay: Ständig! Ich versuche mein Bestes, um in Kontakt mit ihr zu bleiben, aber manchmal passt das Timing nicht für uns beide. Ich kann nicht in die USA reisen, weil ich keine Visum bekomme. Aber ich versuche, sie manchmal außerhalb des Landes zu treffen. Leider kann ich nicht so viel Zeit mit ihr verbringen, wie ich möchte. Sie ist zu so einer schönen jungen Frau herangewachsen! Eine Sache geht mir wirklich nahe: Ich wünschte, ich hätte all die Zeit und Momente, die ich mit Iqra und Shahraan verbringe, auch mit Trishala verbringen können, während sie aufwuchs. Das fehlt mir wirklich. Und dafür bin ich Trishala gegenüber auch apologetisch. Aber ich weiß, dass sie es versteht.

Afsana: Kann sie nicht hierher ziehen, um bei Ihnen zu sein?

Sanjay: Ich sehe Trishala nicht in diesem Land. Es wäre unfair von mir, sie zu entwurzeln. Sie hat eine starke Basis dort. Sie liebt New York City; ihre Freunde und ihr Leben sind dort. Ich weiß noch, vor vielen Jahren waren wir beim Familiengericht, und der Richter sagte mir, dass, wenn ich sie zurück nach Indien bringen wollte, ich es schubweise tun müsste, nicht indem ich sie entwurzele. Und ich verstand genau, was er meinte. Damals gab es noch keine Pizza-Hut- und McDonalds-Kultur in Mumbai. Und das war die Zeit, in der Trishala heranwuchs, und sie wollte das alles. Es wäre unfair gewesen.

Afsana: Trishala möchte zum Film gehen, aber Sie sind absolut dagegen. Warum?

Sanjay: Keine meine Schwestern ist beim Film, und auch meine Nichten nicht. So hat Dutt sahab, mein Dad, die Mädchen in unserer Familie erzogen, und ich führe lediglich seinen Gedanken fort. Würde er heute noch leben, dann hätte Trishala niemals daran gedacht, zum Film zu gehen. In jedem Fall hat sie sehr hart für ihr Studium gearbeitet. Sie hat mich durch mein Gerichtstrauma gehen sehen und wollte unbedingt Strafverteidigerin werden, um unschuldige Menschen vor Gericht zu verteidigen. Sie hat Gerichtswissenschaften studiert. Ich finde wirklich, dass sie das fortsetzen sollte.

Afsana: Aber ihr Herz scheint am Film zu hängen.

Sanjay: Es steckt eine Menge Arbeit hinter all dem Glamour. Viele junge Leute fühlen sich davon angezogen, ohne die damit verbundene Dynamik zu verstehen. Der Weg zum Erfolg ist nicht leicht. Zudem kann Trishala kein Hindi. Und es sind viel zu viele Dinge involviert. Ich habe ihr mehrfach gesagt, dass die Filmindustrie kein Superstartum für alle garantiert. Man muss sich abrackern und plagen. Deine Abstammung und dein Nachname werden irrelevant nach deinem ersten Film. Das Publikum schert sich da nicht darum.

Afsana: Wollen Sie damit sagen, dass die Filmindustrie eine große böse Welt für Mädchen ist?

Sanjay: Absolut nicht. Sowohl mein Vater als auch meine Mutter gehörten zu ihr. Die Filmindustrie ist eine wunderbare Familie, und ich respektiere sie. Ich versuche lediglich zu sagen, dass es nicht leicht ist.

Afsana: Anders als viele Ihrer Zeitgenossen sind Sie immer noch ein Star.

Sanjay: Ich will mich mit niemandem vergleichen, und ich habe mein Alter anstandslos akzeptiert. Ich habe keine Angst vor Rollen, die meinem Alter entsprechen. Zweitens bin ich physisch und mental fit. Vor einiger Zeit war ich außer Form, und meine Karriere ging den Bach runter. Dann bekam ich Karan Johars Agneepath und wurde wiedergeboren! Ich denke, wenn man sein Alter akzeptiert und bereit ist, mit den entsprechenden Rollen zu experimentieren, dann kann man auch seine Karriere aufrechterhalten. Ich kann nicht tun, was Salman tut. Das würde seltsam bei mir aussehen. Man kann nicht ständig darauf beharren, jung zu sein; irgendwann muss man das Alter akzeptieren. Salman ist jetzt an dem Punkt, an dem ich früher einmal war. Diese Gefühl ist surreal! Aber ich sage damit jetzt nicht, dass ich dagegen bin, mit jüngeren Schauspielerinnen zu arbeiten. Für mich muss die Story sinnvoll klingen.

Afsana: Sie haben sich nach fünf Jahren mit Sanjay Gupta ausgesöhnt und auch mit Kangna Ranaut...

Sanjay: Ich kenne Sanjay, seit er Regieassistent in einem Film namens Thanedaar war. Wir haben ein paar großartige Filme zusammen gemacht. Selbst als wir nicht mehr miteinander redeten, habe ich niemals Schlechtes über ihn gesagt. Kürzlich war ich auf Amitjis Geburtstagsparty. Als ich ankam, stand Sanjay im Foyer. Nach fünf Jahren sahen wir uns so zufällig wieder. Und bevor wir begriffen, was geschah, umarmten wir uns. Ich bin sicher, dass auch ich ihm gefehlt habe. Sehen Sie, in jeder Familie kommt es mal zum Streit. Ich weiß noch, wie mein jüngster Onkel (Dad's Bruder) einmal mit meinem Dad stritt und die beiden dann zehn Jahre lang nicht mehr miteinander redeten. Aber am Ende war das alles innerhalb einer Sekunde vergessen, als sie sich irgendwo wiederbegegneten. Alles eine Frage der Verbindung letzten Endes.

Afsana: Vermissen Sie Bigg Boss? Warum sind Sie diesmal nicht dabei?

Sanjay: Natürlich vermisse ich es. Es war eine wundervolle Erfahrung. Das Warum und Wieso interessiert mich nicht sonderlich. Salman ist dort, und das ist so gut als wäre ich es selbst. Das ist die Beziehung zwischen ihm und mir. Er ist wie mein jüngerer Bruder. Wir sind immer füreinander da, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich sage Ihnen, nicht viele Menschen stehen in Krisenzeiten zu Ihnen. Aber Salman war immer bei mir und ich bei ihm. Ich bin genauso um ihn besorgt wie er um mich. Mit Salman kann es niemals ein Problem geben. Toi-Toi-Toi.

Afsana: Was ist Ihre Traumrolle?

Sanjay: Ich habe alle Arten von Rollen gespielt, aber Tony Montanas Rolle in Scarface ist etwas, was ich gerne spielen würde.

Afsana: Sie übernehmen Pran sahabs Rolle in Zanjeer. Haben Sie ihn getroffen?

Sanjay: Ich habe in ein paar Filmen mit Pransaab gearbeitet. Aber zuletzt habe ich ihn nicht mehr getroffen. Wenn wir mit dem Drehen beginnen, werde ich Pransaab besuchen.

Afsana: Sie stehen Amrita Singh nahe. Beeinflusst das heutzutage Ihre Beziehung zu Saif?

Sanjay: Ja, Amrita ist eine Freundin, aber wir haben nur hin und wieder Kontakt. Ich weiß nicht, warum Saif und Bebo mich nicht zu ihrer Hochzeit eingeladen haben. Wahrscheinlich war es eine geschlossene Gesellschaft. Aber das ist okay für mich. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ich kenne Lolo und Bebo, seit sie klein waren. Saif und ich haben viele Filme zusammen gemacht, und wir hatten oft viel Spaß in meinem Haus.


Sanjay Dutts Ratschläge an seine Lieblings-Fünf:

Salman Khan: Bruder, du machst einen großartigen Job und großartige Wohltätigkeitsarbeit. Mach ganz einfach weiter so. Gottes Segen ist bei dir. Und ja, sieh zu, dass du heiratest.

Shahrukh Khan: Du hast mit vielen Menschen Frieden gemacht, aber du solltest mit allen Frieden machen. Wir sind alle eine große Familie.

Aamir Khan: Du machst die richtigen Filme und wählst perfekte Rollen. Deine TV-Show Satyamev Jayate hatte große Intentionen. Du bist einer der größten Schauspieler, die wir haben. Aamir, bleib in Kontakt wie zuvor.

Akshay Kumar: Er ist mein paaji. Immer wenn ein Film von ihm rauskommt und ich ihn interessant finde, dann rufe ich ihn an und er geht ran. Bruder, bleib so wie du bist.

Ajay Devgn: Er arbeitet mit seinem ganzen Herzen. Und er gibt eine Menge Geld aus. Bruder, sei nicht so wie ich! Du musst deine Finanzen im Auge behalten.

(Afsana Ahmed; Deutsch von Diwali)

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