Sonntag, 2. September 2012

Ein haariges Thema / A hairy issue...

Der "Haarfaktor" in Sanjays Filmen
The "Hair-Style Factor" in Sanjay's movies


Ende 1988 beschloss Sanju, sich von seiner Paul-McCartney-Frisur zu verabschieden, mit der er – vor allem wenn der Pony bis zu den Augenbrauen reichte – meistens einfach zu brav und lieb aussah für das toughe Image, das er damals immer mehr entwickelte. Er leß sich den Pony in flotte Stufen stutzen und zugleich die Nackenhaare wachsen, bis er Anfang der 90er eine veritable Vokuhila-Mähne erreicht hatte, die ihm – ich nehm’s schon mal vorweg – verdammt gut stand. Das Problem dabei war nur: Damals war es noch üblich, dass die Schauspieler mehrere Filme gleichzeitig drehten und sich die Dreharbeiten daher meist über längere Zeiträume hinzogen. Sanju konnte also für seine Friseurbesuche nie das Ende irgendwelcher Dreharbeiten abwarten, weil sich immer mehrere Projekte überschnitten; zudem fiel er Ende der 80er wegen einer schweren Lungenerkrankung für längere Zeit aus, wodurch sich die Fertigstellung mehrerer Filme zusätzlich verzögerte. Mit dem Ergebnis, dass in den Filmen ab 1989 ständig ein Frisürchen-wechsel-dich-Spiel bei Sanju zu beobachten ist (und man dadurch witzigerweise sogar nachvollziehen kann, welche Szenen aus welchen Filmen zeitgleich entstanden sind). Offenbar stört so etwas in Indien niemanden, und wenn man diese Umstände einmal akzeptiert hat, dann kommt man damit klar, dass Sanjus Frisur innerhalb eines Films mehrfach wechselt – manchmal sogar mitten in einer Szene. Selbst Anfang der 90er, als die Kurzhaarfrisur bereits komplett aus den Filmen verschwunden war, kann sich die Haarlänge der Vokuhila innerhalb eines Filmes jederzeit ändern. Immerhin, gelohnt hat sich diese haarige Angelegenheit für Sanju allemal, denn erst mit der Vokuhila (in Kombination mit seinem immer besser durchtrainierten Körper) und später mit veritabler Langhaar-Mähne wurde er zu dem sündhaft attraktiven Puma, als der er Anfang der 1990er Jahre das indische Publikum begeistern sollte.

Das gleiche Spiel wiederholt sich in den Jahren 1996 bis 2000, in denen Sanju nach einem vorübergehenden Kurzhaarschnitt nach seiner Gefängniszeit wieder munter mit verschiedenen Haarlängen weiterexperimentierte. Wobei ich nie begreifen werde, was Sanju bzw. seinen Friseur geritten hat, als sie Sanjus künstliche Haarverlängerung verbrachen: vorne Pony-Zotteln, seitlich halblang und hinten lange künstliche Zotteln (zu besichtigen z.B. in einigen Kartoos-, Khauff- oder Safari-Szenen). Bei aller Liebe, aber damit sah Sanju furchtbar aus. Zum Glück hat er offenbar sehr schnell erkannt, dass er so vor der Kamera besser nicht herumlaufen sollte... Ende 1997 trennte sich Sanju endgültig von seiner langjährigen Puma-Mähne (in Dushman ist er erstmals seit Anfang der 90er wieder, wenn auch nur in zwei Szenen, mit Kurzhaarschnitt zu sehen). Dass dennoch noch bis ins Jahr 2000 Filme mit Langhaar-Szenen in die Kinos kamen (z.B. Khauff), liegt einfach daran, dass sich auch Ende der 90er Dreharbeiten noch oft über mehrere Jahre hinzogen. Daher darf man sich auch in diesen Jahren nicht wundern, wenn Sanju in einigen Filmen abwechselnd mit kurzen und mit langen Haaren rumläuft, sondern kann nur noch auf gut Hindi konstatieren: Tathastu - so be it!

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In the end of 1988 Sanju decided to say good-bye to his old hair-style à la Paul McCartney which mostly made him look too nice and harmless for the tough image he developed at that time. So he started experimenting with different hair-styles and growing his hair until he got a long mane which – I cannot help but admit it – made him look simply gorgeous. There was just the problem that in those times it was usual that stars made many movies at the same time so the shooting of one movie could well take serveral years. As Sanju was continuously working in many projects and, adding to that, had to make a long break after his lung collapse in 1987 which delayed some of his films even more, his hair-style and hair-length changes permanently within his movies after 1989 (so you can even conclude which scenes from which movies were shot at the same time). But who cares if the hair-style changes even several times within a single scene as long as Sanju with his long mane is looking so mindblowing attractive!

The same game continued in the years 1996 to 2000. After his release from jail Sanju got his hair cut short but only to immediately starting with his hair experiments again. Unfortunately in some movies like Kartoos, Safari and Khauff Sanju is to be seen in a few scenes with a very unbecoming hair-style – pony toddles, over the ears half long and in the neck long toddly hair extension (yes, I bet it was artificial) – sorry, Sanju, you know I love you, but this one looked terrible. Fortunately, he obviously realised soon that he should not appear in fornt of a camera like that... In the end of 1997 Sanju said good-bye to his long mane once and forever (in Dushman he was, even if just in two scenes, to be seen with short hair again for the first time since the early nineties). But as even then film shootings could take several years there was again a space until 2000 to show Sanju with changing hair-styles in his movies (a very good example is Khauff).

So don’t wonder if you watch a Sanju movie where his hair-length alters from scene to scene. Just accept it and say, Tathastu - So be it.