Dienstag, 30. März 2010

Pyar Ka Rog (1994; Gastauftritt)

In diesem Film hat Sanjay lediglich ein Cameo as himself.

Zur Story: Nach einigem Hin und Her verlieben sich die beiden Collegestudenten Ravi Singh (Ravi Behl) und Reena Sharma (Sheeba) ineinander. Mit Hilfe von Ravis väterlichem Freund Colonel Kapoor (Shammi Kapoor) gelingt es den beiden, den Segen von Ravis etwas verschrobenem Vater Colonel Udham Singh (Anupam Kher) für ihre Verbindung zu erhalten. Wobei Udham selber gerade seinen zweiten Frühling erlebt: Nach einem Unfall hat er sich in seine Krankenschwester Mohini Sharma (Bindu) verliebt. Als Reena die beiden zum ersten Mal gemeinsam turteln sieht, ist sie geschockt, denn Mohini ist niemand anders als ihre Mutter...

Ich war bislang noch nie versucht, eine Film-Review mit einem Blick auf die Musik zu beginnen, aber Bappi Lahiris musikalischer Eintopf in Pyar Ka Rog verdient definitiv eine Sondererwähnung. Schon zu den Anfangscredits erklingt ein gewandter Mix aus Also sprach Zarathustra und Star Wars, im Laufe des Films bedient sich Lahiri zudem ungeniert bei den Soundtracks zu Star Trek, Pink Panther, Hatari und Love Story, und weil's so schön ist, fügen wir auch noch eine Prise Modern Talking hinzu. Noch paar eigene Titel dazu, und fertig ist ein musikalisches Sammelsurium, das selbst im Hindi-Kino der 90er seinesgleichen suchen dürfte.

Der Film selber ist ein kleines Kammerspiel mit nur fünf Hauptfiguren und ein paar Gaststars, von denen Vinod Khanna und Archana Puran Singh immerhin kleine Dialogszenen absolvieren dürfen, während Sanjay Dutt und Chunkey Pandey buchstäblich nur mal kurz vorbeischauen, wenn die Protagonisten zu Melodien aus ihren Filmen tanzen. Dass sie dafür als "Guest Appearances" offiziell im Vorspann genannt werden, spricht wohl vor allem für die Popularität, die sie seinerzeit genossen haben.

Die tragende Rolle des Films hat Anupam Kher, der leider einmal mehr überwiegend als Comic Relief verheizt wurde und erst gegen Ende des Filmes, als die Stimmung ins Ernsthafte umschlägt, auch seine wahren Qualitäten andeuten darf. Shammi Kapoor und Bindu spielen routiniert und solide, Sheeba und Ravi Behl sind ein süßes Pärchen, das sich sogar zu einem Lippenkuss hinreißen lässt. Ihre Flirtereien sind dennoch harmlos gegen das, was Anupam und Bindu abziehen, nachdem der Colonel im Ruhestand wieder zum Teenager mutiert ist, mit schwarzer Vokuhila-Perücke und Sonnenbrille einen auf "hip" macht und mit Bindu ein paar flotte Sohlen aufs Parkett legt.

Und hier zumindest kriegt der Sanjay-Dutt-Fan, der sich durch die Erwähnung eines Gastauftritts Sanjus in diesen Film verirrt hat, etwas zu schmunzeln, denn Anupam & Co. trällern nicht nur abwechselnd Sanjay-Filmsongs aus Saajan, Sadak und Thanedaar – Bindu und Anupam imitieren sogar die Kult-Tanznummer "Tamma Tamma Loge" von Madhuri Dixit und Sanjay Dutt aus Thanedaar (zu der ja auch Bappi Lahiri die Musik geschrieben hatte). Kein Wunder, dass Sanjay an dieser Stelle einmal amüsiert mitswingt und anerkennend den Daumen hebt – auch wenn seine Szene offensichtlich ganz woanders gedreht worden ist. Vermutlich mal eben bei einer Drehpause für einen seiner Filme.

Produktion: Shanoo Mehra; Regie: Akashdeep
131 Min.; VCD: Moserbaer, ohne UT

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