Donnerstag, 1. September 2011

Double Dhamaal (2011)

Zur Story: Seit die vier Freunde Roy (Ritesh Deshmukh), Boman (Ashish Chowdhry), Adi (Arshad Warsi) und dessen Bruder Manav (Javed Jaffrey) in einem Anfall von Sentimentalität ihre Anteile an 100 Millionen ergaunerten Rupien für wohltätige Zwecke gespendet haben, warten sie vergebens auf eine zweite Chance, um erneut ohne Arbeit an viel Geld zu kommen. Im Gegensatz zu ihnen hat ihr damaliger Rivale um die Millionen Kabir Nayak (Sanjay Dutt) den Weg zum Reichtum gefunden: Zusammen mit seiner Freundin Kamini (Mallika Sherawat) und seiner Schwester Kiya (Kangna Ranaut) bildet der Ex-Inspektor mittlerweile ein erfolgreiches Betrüger-Kleeblatt und schwelgt in Luxus. Als die vier Freunde bei dem Versuch, auf Kabirs Erfolgszug aufzuspringen, von Kabir auf eine fiese Tour gelinkt werden, fassen sie den Entschluss, es Kabir mit allen Mitteln heimzuzahlen und ihn komplett zu ruinieren...

Endlich mal ein Sequel, das diese Bezeichnung wirklich verdient: Nahtlos knüpft Double Dhamaal an das Ende des Erfolgsfilms Dhamaal (2007) an und verdeutlicht dies zudem mit einigen Rückblenden auf den ersten Film. Damit ist jedoch das Positivste über Double Dhamaal auch schon fast gesagt, denn an die überraschende Lockerheit von Dhamaal kann das Sequel niemals anknüpfen. Im Gegenteil: War Dhamaal noch ein überwiegend durchaus vergnüglich anzusehendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen vier nicht gerade von des Gedankens Blässe angekränkelten Nichtsnutzen und einem nicht übermäßig kompetenten Inspektor gewesen, so sackt Double Dhamaal nunmehr spätestens nach der Intermission voll in lauten, schrillen und unerträglichen Klamauk ab mit Witzen, die keine sind, und Szenen, in denen einem die Schauspieler nur noch leid tun. Was ist nur in Regisseur Indra Kumar gefahren, dass er seine Akteure solchen Peinlichkeiten aussetzt?

Respekt vor den "four jokers" Arshad Warsi, Ritesh Deshmukh, Ashish Chowdhry und Javed Jaffrey, dass sie sich tapfer durch diese sinnlose Verkleidungsorgie durchgekämpft haben. Mallika Sherawat und Kangna Ranaut hatten in erster Linie hübsch auszusehen und zu tanzen, wobei Mallika mit dem Munni-Sheila-Abklatsch "Jalebi Bai" wenigstens eine flotte Solonummer absolvieren durfte. Auch die Nebendarsteller waren letztlich nur Staffage, schlugen sich jedoch insgesamt gut – Satish Kaushik als sich einer blümeranten Filmsprache befleißigender Bata Bhai, J. Brandon Hill als grober Gangster Johnny Bonzela und Zakir Hussain, der seinem Mohsin Bhai sogar einen überraschenden Schuss Würde mitgeben konnte.

Übertrumpft wurde er in diesem Punkt lediglich durch Sanjay Dutt, dem Indra Kumar es ersparte, ebenso den schrillen Zappelphilipp spielen zu müssen wie seine Kollegen. Er agiert in all dem Chaos wohltuend normal und darf gegen Ende sogar bewegende Emotionen zeigen, wie man sie in dieser bescheuerten Slapstick-Orgie nicht mehr erwartet hätte. Diese Szenen, plus einige wenige gelungene Jokes wie die Sholay-Dhamaal-Pommes-Szene und einige weitere Anspielungen auf den ersten Film (die natürlich auch nur dann in vollem Umfang rüberkommen, wenn man Dhamaal gesehen hat), sollte sich Indra Kumar vor Augen halten, falls er tatsächlich Ernst machen will mit seiner Ankündigung eines weiteren Sequels. Sonst ist Total Dhamaal schon jetzt total verloren.

Produktion: Indra Kumar & Ashok Thakeria; Regie: Indra Kumar
137 Min.; DVD: Reliance, englische UT (inkl. Songs)
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