Donnerstag, 29. Mai 2008

Sanju and politics

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Sanju und die Politik

Wie zu erwarten war, stürzen sich die Medien jetzt auf dieses gefundene Fressen "Sanju und die Politik". Welcher Partei wird er sich anschließen? Gab es bereits ernsthafte Gespräche? Wird er seiner Schwester Priya Konkurrenz machen? Darf er überhaupt als rechtmäßig Verurteilter? Vor allem: wird er tatsächlich?

Das wichtigste daher in Kürze vorneweg: Sanju hat in einem weiteren Statement nicht ausgeschlossen, dass er irgendwann mal tatsächlich auch in diesem Punkt das Erbe seines Vaters antreten könnte; derzeit habe für ihn jedoch die Schauspielerei nach wie vor Priorität.

So, nun zu den Details:

Die Veranstaltung der Kongresspartei am Sonntag, bei der Sanju seine Bereitschaft zur Politik kundtat, hat aus Anlass des dritten Todestages von Sunil Dutt stattgefunden. (Das beantwortet nun auch die in den Medien mehrfach unterschwellig gestellte Frage, warum Sanju an diesem Tag nicht zusammen mit seinen Schwestern bei der Kinderaktion war: Er hatte eine andere Veranstaltung zur Erinnerung an seinen Vater besucht.)

Manyata äußerte übrigens die Ansicht, Sanju würde Wahlen jederzeit gewinnen, ob als unabhängiger Kandidat oder für irgendeine Partei. (Das war ja auch bei Sunil Dutt schon so: Viele Inder erklärten seinerzeit offen, sie würden die Partei wählen, in der Sunil Dutt sei.) Seitdem umschwirren nun die Parteien Sanju wie Bienen den Honigtopf.

Natürlich wird Sanju zuallererst mit der Kongresspartei in Verbindung gebracht, in der schon sein Vater war und in der nun Priya ist. Sanju wäre dort sehr willkommen, er wäre hilfreich beim Werben um Minderheiten. Einen Interessenskonflikt mit Priya schießt die Partei aus; Kongressführer Baba Siddique versicherte, es würde kein Sanjay-versus-Priya geben und ein Antreten Sanjus bedeute nicht automatisch das politische Aus für sie.

Aber auch die Samajwadi Partei ist bereit, Sanju mit offenen Armen aufzunehmen und ihn bei Wahlen aufzustellen. Die beiden Parteiführer Amar Singh und Abu Asim Azmi haben gestern Sanju besucht; allerdings soll es dabei nicht um Politik gegangen sein, man habe lediglich Sanju zu dem Gerichtsurteil im Bigamieprozess gratulieren wollen. Man kenne sich schon von früher; Sanju habe schon einmal seine frühere Filmpartnerin Jaya Pradha bei einem Wahlkampf für die Samajwadi Partei unterstützt. Sanju bestätigte auf Nachfrage, das Treffen sei rein persönlich gewesen.

Befragt, ob ein rechtsmäßig Verurteilter bei Wahlen kandidieren könne, sagte unser aller Giftzwerg - Verzeihung, Staatsanwalt Ujjwal Nikam, ein Angeklagter könne jederzeit kandidieren, solange die Entscheidung über seinen Fall noch aussteht. Es habe bereits solche Fälle gegeben. (Zum Beispiel Abu Asim Azmi, der Sanju nicht nur von Jaya Pradhas Wahlkampagne her kennt, sondern auch aus gemeinsamen Zeiten im Gefängnis.)

Sanju indessen hat diesbezüglich jegliche aktuellen Pläne dementiert: Derzeit stünde für ihn noch immer die Schauspielerei an erster Stelle. Ausschließen will er einen Schritt in die Politik jedoch nicht: "Meine Optionen sind offen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt."

Persönlich schließe ich inzwischen nicht mehr aus, dass Sanju sich mittlerweile tatsächlich mit dem Gedanken befasst, auch in diesem Punkt das Erbe seines Vaters anzutreten. Es war immer sein Wunsch gewesen, dass sein Vater stolz auf ihn ist. Schauspieler, Produzent und Sozialarbeiter ist Sanju schon geworden; durch die Politik würde er seinem verehrten und geliebten Vorbild noch näher kommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, Sanju weiß im Moment sehr gut, was er tut. Er sieht für sich wieder eine Zukunft und Perspektiven. Ich harre der weiteren Entwicklung dieses Themas mit Spannung.

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