Mumbai Mirror, 18. Januar 2009
"No sister gets along with her brother’s wife"
Interview mit Sanjay Dutt
MM: Wie haben Sie reagiert, als ein Teil Ihrer Familie sich öffentlich gegen Ihre Frau Manyata aussprach?
Sanjay: Meine Schwester Priya (Dutt) hat dementiert, dass sie gegen meine Frau ist. Als ältestes Mitglied der Familie, zusammen mit Manyata, vergebe ich Priya auch dann, wenn sie in irgendeiner Weise wütend auf uns ist. Priya ist mein Blut, nichts kann etwas daran ändern. Aber Manyata ist die Schwiegertochter von Sunil Dutt und Nargis, daran ist nichts zu rütteln. Mr und Mrs Dutt gibt es in Pali Hill nur einmal. Frauen, die nach ihrer Heirat Teil einer neuen Familie werden, müssen ihren neuen Nachnamen mit allen damit verbundenen Verpflichtungen annehmen.
MM: Ist das eine Botschaft an Priya?
Sanjay: Das ist eine Botschaft nicht nur an meine Schwestern, sondern an alle Frauen, die am Nachnamen ihrer Eltern festhalten. Das ist heutzutage Mode geworden. Aber nach meinem Empfinden ist das eine Respektlosigkeit gegenüber dem Mann, den sie heiraten.
MM: Das sind starke Worte.
Sanjay: Es mag hart klingen, aber wenn Manyata gesagt hätte, sie wolle den Nachnamen ihres Vaters behalten, dann hätte ich mich gekränkt gefühlt.
MM: Wir schaffen Sie den Ausgleich zwischen Ihrer Frau und ihren Schwestern?
Sanjay: Da braucht es keinen Ausgleich. Meine Frau ist meine Frau. Sie ist die oberste Priorität in meinem Leben. Jeder Ehemann und jede Ehefrau empfindet so. Für Priya ist ihr Ehemann Owen (Roncon) von höchster Wichtigkeit.
MM: Sie sind nun schon über ein Jahr verheiratet, und doch haben Ihre Schwestern Manyata noch immer nicht akzeptiert?
Sanjay: Haben Sie eine Schwester? Wenn ja, dann werden Sie wissen, dass keine Schwester sich mit der Frau ihres Bruders verträgt. Wäre meine Mutter noch am Leben, sie hätte Manyata mit Freuden akzeptiert. Manyata versteht es, ein Zuhause zu schaffen, genauso wie meine Mutter.
MM: Und warum können Ihre Schwestern das nicht sehen?
Sanjay: Aber es gibt keinen Zwist in der Familie. Es ist wirklich traurig, in den Zeitungen Geschichten über Familienstreitereien lesen zu müssen. Wir haben Meinungsverschiedenheiten, aber das ist wie in jeder anderen Familie auch. Manyata spricht vor der Presse nicht über meine Familie aus Liebe und Respekt für meine Gefühle. Wenn Gott es will, werden meine Schwestern alles bald ebenso sehen.
MM: Wann werden Manyata und Sie ein Kind haben?
Sanjay: Beten Sie einfach intensiv für mich, dass ich bald Vater werde.
MM: Um über Politik zu reden: Lucknow erwartet Sie mit Plakaten, auf denen Ak-47-Gewehre abgebildet sind...
Sanjay: Das ist nur eine Handvoll Leute, die ihre Interessen wahren wollen und Publicity suchen. Sie können mich nicht verletzen. Ich weiß, dass Politik für mich nicht leicht wird. Aber ich lebe jetzt schon seit zwanzig Jahren mit scharfer Kritik dieser Sorte. Ich bin daran gewöhnt. Ich werde diesen Kritikern beweisen, dass meine Vergangenheit meine Zukunft nicht beeinflussen wird.
MM: Ist Amar Singh nach 26/11 auf Sie zugekommen?
Sanjay: Ja. Amar Singhji, der für mich wie ein älterer Bruder ist, hat mit mir über meinen Einstieg in die Politik gesprochen, als ich ihn in Delhi besuchte. Er meinte, ich solle in die Politik gehen, weil ich fähig bin, den Menschen in der Gesellschaft zu helfen.
MM: In der Industrie herrscht Panik wegen Ihrer unvollendeten Filmprojekte.
Sanjay: Ich verstehe nicht, warum. Die Politik wird sich nicht auf meine Filmkarriere auswirken. Ich werde lediglich weniger Arbeit annehmen. Diese neue Verantwortung wird mich zwingen, qualitätsbewusster zu werden. Ich habe zu viele Filme und Gastauftritte aus Freundschaft gemacht. Die Politik ist eine goldene Gelegenheit, unerwünschten Filmen ein Ende zu setzen. Ich habe darüber mit Amar Singhji diskutiert. Meine Filme werden meine oberste Priorität bleiben. Ich bin in erster Linie und vor allem Schauspieler. Zugleich werde ich ein aktiver Politiker sein. Ich werde mich regelmäßig in meinem Wahlbezirk aufhalten.
(Subhash K Jha; Deutsch von Diwali)
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