Montag, 13. April 2009

"Amar Singh held my hand and guided me to the right path": Sanjay Dutt

Mumbai Mirror, 13. April 2009

"Amar Singh held my hand and guided me to the right path": Sanjay Dutt


MM: Waren Sie enttäuscht, als Ihnen die Erlaubnis zur Parlamentswahl-Kandidatur verweigert wurde?

Sanjay: Ich respektiere das Gerichtsurteil, nicht nur bei dieser Entscheidung, sondern auch schon damals, als ich noch bei Gericht ein- und ausging. Ich respektiere Richter Kode. Er hat den entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass ich diese Terrorsache vom Hals bekam. Und auch wenn der Supreme Court es nicht für klug hielt, mich bei den Wahlen kandidieren zu lassen, so stellte er mir doch ein Charakterzeugnis aus, als er sagte, dass ich aus einer guten Familie komme und ein guter Mensch bin. Ich habe sechzehn Jahre lang darauf gewartet, dass das Gericht mir das bescheinigt. Nach dem Urteil hat unsere gesamte Partei in Lucknow geweint. Und ich düste nach Delhi und gab bekannt, dass es keinen Grund zur Niedergeschlagenheit gab, weil ich nicht weggehen würde.

MM: Sie betrachten als Lucknow jetzt als Ihr politisches Zuhause?

Sanjay: Ich betrachte Lucknow als mein Zuhause. Als mein Vater aus Pakistan nach Indien kam, lebte er drei Jahre lang in Lucknow. Diese Stadt gab ihm Arbeit und den Start in einen neuen Lebensabschnitt. Er hat mir gegenüber immer mit großer Liebe von Lucknow gesprochen. Ich habe tiefste Verbindungen mit Lucknow. Ich habe Familie hier.

MM: Amar Singhs Bruder hat sich gegen seine Entscheidung ausgesprochen, Sie in die Partei einzuführen?

Sanjay: Wenn das seine Meinung ist - Gottes Segen, ich wünsche ihm alles Glück. Was Amar Singhji, Mulayam Singhji und die SP für mich getan haben, hätte keine andere Partei tun können, weder der Congress noch die BJP. Die SP hat mich zu ihrem Generalsekretär gemacht. Das ist eine enorme Verantwortung. Statt selber ein Parlamentsmitglied zu sein, werde ich jetzt andere dazu machen.

MM: Warum kritisieren Sie den Congress?

Sanjay: Einige Menschen im Congress respektiere ich. Meine Eltern waren eng verbunden mit Panditji und mit Mrs Indira Gandhi. Und dann Rajivji, Sanjayji, Ma'am (Sonia Gandhi)... unsere Familien waren jahrelang miteinander verbunden. Aber einiges von dem, was im Congress vor sich geht, verblüfft mich. Ich habe gelesen, dass Jagdish Tytler im Zusammenhang mit den Anti-Sikh-Unruhen von 1984 vom Haken gelassen wurde. Aber was habe ich getan, dass man mich 16 Jahre lang verfolgt und verklagt hat? Hat nicht die Regierung Mr Tytler zu seiner Unbescholtenheit verholfen? Das gleiche hätte sie für mich machen können. Mein Vater hat so viel für den Congress getan. Was hat die Partei unternommen, um mir zu helfen?

Sagen Sie mir, was hatte ich getan? Hatte ich jemanden getötet? Die Regierung behauptet, ich hätte ein Gewehr besessen. Ich sagte, ich hatte niemals ein Gewehr. Lassen Sie uns um der Argumentation willen sagen, dass ich ein Gewehr hatte. Wenn ich es besaß, dann um meine Familie zu beschützen. Das System hatte kollabiert. Ein Parlamentsmitglied (Sunil Dutt), seine Familie wurde nicht ordentlich beschützt - und vielleicht beschloss da sein Sohn, dass er ein Gewehr benötigte? Und selbst wenn ich ein Gewehr besaß - hatte ich es gegen jemanden verwendet? Warum haben sie mich dann 16 Jahre lang verklagt und als Terroristen gebrandmarkt?

Die Gandhi-Familie rinnt sozusagen in meinen Adern. Ich empfinde größte Liebe und höchsten Respekt für Ma'am, Rahul, Priyankaji, Manmohanji und Pranab-da. Was jedoch den Rest des Congress betrifft: Je weniger Worte wir verlieren, desto besser.

MM: Wie reagieren Sie, wenn man Sie als eine Puppe in Amar Singhs Händen bezeichnet?

Sanjay: Würde man eine Puppe zum Generalsekretär der Partei ernennen? Offensichtlich hat die Partei Zutrauen in mich. Diese Leute, die mich als Puppe bezeichnen, werden selber in ihrer eigenen Partei wohl ein Niemand sein. Manche Leute fragen sich, welche Macht Amar Singhji über mich hat. Diese Macht heißt Liebe und Vertrauen. Er hat meine Hand gehalten und mich auf den rechten Weg geführt. Heute habe ich das Selbstvertrauen, meine Meinung zu sagen.

Ich bin jetzt wieder der Sanjay Dutt, der ich vor 18 Jahren war. Ich wurde in all diesen Jahren von der (Congress-)Regierung unterdrückt. Ich war geknebelt. Ich konnte nicht über TADA sprechen aus Furcht, dadurch die Gerichte herabzusetzen. Nunmehr, da das Gericht mich entlastet hat, habe ich das Gefühl, dass eine große Last von meinem Gewissen genommen wurde. Solche Gesetze sollten nicht existieren dürfen.

Was ist mit den unschuldigen Muslimen bei den Malegaon-Explosionen? Wer wird ihnen ihre verlorenen Jahre wiedergeben? Über solche Themen kann ich jetzt reden, ohne Angst vor Auswirkungen zu haben.

MM: Das Manifest Ihrer Partei bezeichnet Computer als eine Ursache für Arbeitslosigkeit?

Sanjay: Ich war in den vergangenen Tagen auf Wahlkampftour in Bihar. Ich muss das Manifest erst noch genau durchgehen. Aber die Hauptthemen des Manifests sind Terrorismus, Unbildung, Arbeitslosigkeit etc. sowie nawjawan, mussalman und kissan.

MM: Halten Sie sich nach wie vor von Alkohol fern?

Sanjay: Komplett. Ich warte nur darauf, zu meiner Arbeit nach Mumbai zurückkehren zu können. Am 1. Mai fange ich an, für Ajay Devgan zu drehen. Danach mache ich Anil Kapoors Home Production. Ich habe fünf Filme vor mir. Ich bin schon ganz aufgeregt, weil ich es müde bin, immer den gleichen Khadi zu tragen. Ich werde zwischen Mumbai und Lucknow pendeln. Amar Singhji hat ganz klar zu verstehen gegeben, dass er mich niemals dem Filmen wegnehmen wird, denn mein Anspruch auf Anerkennung in der Politik kommt durch das Kino. Er meinte, ich solle 80% meiner Zeit den Filmen zur Verfügung stellen und 20% der Politik.

MM: Wie bewältigt Manyata Ihre beiden Haushalte in Lucknow und Mumbai?

Sanjay: Sie ist meine Kraftquelle. Aber lassen Sie mich eines klarstellen: Sie hat mir nicht eingeredet, in die Politik zu gehen. Sie ist meine Frau und spielt die gleiche Rolle in meinem Leben, die Mom für meinen Dad gespielt hat. Sie trifft alle Entscheidungen in der Küche. Ich stelle ihre Entscheidungen in ihrer Domäne nicht in Frage. Aber sämtliche Entscheidungen in Bezug auf meine Karriere treffe ich.

MM: Sind Sie in Frieden mit sich selbst?

Sanjay: Als Kind war ich außer Kontrolle. Und ich übernehme die Verantwortung für das, was mir geschehen ist. Heute erscheint mir mein Morgen nicht mehr ganz so unsicher. Ich schlafe besser.

(Subhash K Jha; Deutsch von Diwali)

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