The Times of India, 10. Mai 2004
"Ich habe nie meinen Glauben verloren"
Sanjay Dutt spricht darüber, wie sein Glaube an Gott ihm in schweren Zeiten geholfen hat
"Alle Religionen – Hinduismus, Christentum, Sikhismus und Islam – vertreten eine gemeinsame Lehre, nämlich die der Gewaltlosigkeit. Ich glaube, dass Freundlichkeit gegenüber Menschen überall gepredigt wird. Weder der Koran noch die Gita befürworten das Töten Unschuldiger. Ich respektiere jeden Glauben, auch wenn meine Ergebenheit Mata gilt. Meine Eltern gehörten verschiedenen Glaubensrichtungen an, aber uns wurde innerhalb der Familie keine Loyalität aufgezwungen. Sie gaben uns niemals Grund, verwirrt zu sein; wir durften frei entscheiden. Das Hanuman Chalisa zu beten und Agarbattis zu entzünden gehört zu meiner täglichen Routine, aber es ist Mata, mit der ich in Kontakt trete. Mein Band zu Mata bestand von Anfang an – meine Mom war meine erste Verbindung. Heute fühle ich diese Einheit in meinem Inneren. Meine Besuche in Vaishno Devi sind nie geplant – ich gehe einfach hin, wenn Mata mich mit ihrem machtvollen Ruf zu sich holt. Ich versuche, jedes Jahr hinzugehen; aber wie gesagt: Sie befiehlt mich einfach zu sich, wenn sie will. Ich glaube fest daran, dass es eine Kraft sondergleichen gibt, die die Winde zum Wehen und die Bäume zum Schwanken bringt. Ich fühle die Gegenwart dieser Kraft, wenn ich die Menschen zu Vaishno Devi hinaufkriechen sehe. Gott ist ein integraler Bestandteil meines Lebens, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich bete viel. Einzig mein fester Glaube an die höchste Kraft hat mir geholfen, in schweren Zeiten meinen Verstand zu bewahren. Ja, ich habe mehr gebetet, als ich im Gefängnis war. Aber es ist nicht so, dass ich nur damals diese Verbindung gesucht habe und nun nicht. Ich habe damals viel gelesen – das Bhagwad Gita, das Ramayan, über Shani Maharaj und Matas Weg an Navratri. Ich habe nie den Glauben verloren. Meine Auffassung ist eine andere. Gott ist der Schöpfer, und er wird niemals etwas Schlechtes tun. Das Leben ist eine Prüfung, und ich glaube, dass etwas Gutes daraus entstehen wird. Gebete haben mir die Kraft gegeben, mein Leben fortzusetzen. Es ist eine positive Energie, die mich dazu bringt, hart zu arbeiten. Zu Mata bete ich einzig darum, mich in diesem Leben zu einem besseren Menschen zu machen. Ich habe erkannt, dass sich die Menschen eher in schweren Zeiten an Gott wenden, und das, finde ich, ist nicht richtig. Egal ob Mata oder Shivji oder welcher Glaube auch immer, Gott sollte immer Teil unseres Lebens sein. Wir sollten uns ihm nicht nur dann zuwenden, wenn wir in Schwierigkeiten stecken."
(Zusammengefasst von Monisha Pratap-Shah; Deutsch von Diwali)
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