Sonntag, 18. Juli 2010

Excerpts from Sanjay Dutt's interview in Kahiye Janab

Kahiye Janab (Spicezee), 17. Juli 2010

Death of my mom was the biggest loss for me: Sanjay Dutt

Bollywoods Original-Recke Sanjay Dutt hat schon immer Schlagzeilen gemacht, positive wie negative. Der Schauspieler, der in seinem Leben mehrere schlechte Zeiten durchlebt hat, ist ein geborener Überlebenskünstler, der sich von Widrigkeiten nie unterkriegen ließ.

In einem exklusiven Interview mit Swati Chaturvedi von Spicezee.com in ihrem Programm Kahiye Janab berichtet Sanjay Dutt aus seinem turbulenten Leben. In lockerem Plauderton spricht Sanjay über seine Bollywood-Zeit, seine politische Karriere, seine Frau Maanayata, sein Baby, das bald zur Welt kommen wird, und natürlich auch über seine Tochter Trishala.



Swati: Sanjay, Sie haben Höhen und Tiefen durchlebt. Und verglichen mit anderen Berühmtheiten der Industrie waren Sie das am meisten gepeinigte Kind des Schicksals. Können Sie uns erzählen, was Sie gelernt haben? Was haben Sie verloren, und was gefunden?

Sanjay: In jedem Leben gibt es Höhen und Tiefen. Auch ich hatte meinen Anteil an guten und an schlechten Zeiten. Aber ja, ich habe von Anfang an viel Leid erlebt. Ich erinnere mich noch an die Premiere meines ersten Films Rocky; die ganze Euphorie über den Film war verflogen, nachdem nur vier Tage zuvor meine Mutter verstorben war. Der Tod meiner Mutter zu diesem Zeitpunkt war der größte Verlust für mich, er verfolgt mich bis heute. Außerdem habe ich eine Drogenphase, Gefängnis und Gerichtsverhandlungen durchlebt, die mein Leben noch elender gemacht haben. Aber ich gab niemals auf in diesen schwierigen Zeiten und habe alles auf mich genommen und überstanden, denn ich war überzeugt: Wenn du imstande bist, dich einem Problem zu stellen, dann wirst du am Ende an Stärke gewinnen und mehr geerdet sein.

Swati: Sie waren fast so etwas wie ein Muttersöhnchen. Sie verfielen den Drogen, nachdem Nargisji gestorben war. Wir haben Sie dieses Trauma überwunden, und welche Rolle hat Ihre Familie dabei gespielt, alles wieder auf die Reihe zu bekommen?

Sanjay: Nun, Dutt saab und meine beiden Schwestern waren tief getroffen durch den Krebstod meiner Mom. Ich stand Mom sehr nahe, und als sie starb, wurde ich beinahe depressiv. Und dann verfiel ich den Drogen, was ich bis heute am meisten bereue. Meine Familie hat mich von Anfang an sehr unterstützt. Dutt saab, der selbst noch in Trauer war, hat sich wirklich sehr um mich gekümmert. Ich will mich nicht daran erinnern, das waren wirklich die furchtbarsten Zeiten meines Lebens.

Swati: Einst wurden Sie als Terrorist bezeichnet. Aber im Widerspruch dazu haben Sie durch Ihre liebenswerte Filmfigur Munnabhai die Lehren Gandhis vertreten. Ihre Stellungnahme dazu?

Sanjay: Was das Etikett des Terroristen betrifft: Ich glaube nicht, dass irgendjemand in Indien auch nur ein Mitglied des Dutt-Familie einer Verbindung mit Terrorismus bezichtigen kann. Ich schätze und danke dem ehrenwerten Supreme Court, dass er meinen Freispruch für rechtskräftig erklärt und all jene falschen Berichte und Implikationen abgewiesen hat. Ich erinnere mich noch genau an jene Anhörung, als ich im Gerichtssaal stand und der ehrenwerte Richter alle Anschuldigungen widerlegte und erklärte, dass ich nie ein Terrorist war.

Swati: Bitte erzählen Sie uns über den liebenswerten Munnabhai, der mit seiner unbekümmert-coolen Art eine ganze Generation buchstäblich verwandelt hat. Was hat Sie beeinflusst, diese Rolle anzunehmen?

Sanjay: Als Raju Hrani und Vidhu Vinod Chopra dieses Projekt planten, wusste ich sofort, dass das bei den Massen ein Riesenhit werden würde. So eine Story, die jedermann anspricht und Millionen von Leben zu berühren imstande ist, erlebt man nur selten. Ich war bereit, die Rolle zu spielen, in dem Moment, als ich sie las. Aber wenn wir schon von Beeinflussungen reden: Mein Vater war ein glühender Gandhianer. Als Kinder wurden uns die Werte und Lehren Gandhis beigebracht; und sie wurden uns eingeflößt von dem Augenblick an, als unsere Schulbildung begann. Aber als Jugendlicher und Erwachsener, muss ich gestehen, hatte ich Gandhijis Werte und Predigten vergessen. Dieser Film hat mir geholfen, die wichtigsten Prinzipien und Gedanken Gandhis zu verstehen und zu lernen.

Swati: In Ihrem neuen Film Lamhaa geht es um Terrorismus in Kashmir. Was sagen Sie zu der wachsenden Bedrohung durch Naxalismus, Terroristen und Ultragruppen im Nordosten?

Sanjay: Das sind in der Tat traurige Zustände. Ich bin wirklich nur ein geringer Mensch, um etwas zu so großen Themen zu sagen, die auf der Stelle in Ordnung gebracht werden müssen. Aber ich verstehe, dass so etwas nicht so leicht zu lösen ist. Wie eben in Kashmir; die Menschen dort leben in ständiger Furcht. Die Geschichte meines neuen Films Lamhaa erzählt auch, wie die schuldlosen Bürger dieses Staates ihr Leben bestreiten, während sie rund um die Uhr von Sicherheitswachen umgeben und ständiger Bedrohung durch irgendwo lauernde Terroristen ausgesetzt sind.

Swati: Ihr Vater war Hindu, während Ihre Mutter Muslimin war. Haben Sie jemals die Notwendigkeit gefühlt, jemandem Ihre Identität zu beweisen?

Sanjay: Sehen Sie, es kommt alles darauf an, wie man erzogen wird. Die Werte, die meine Eltern mich gelehrt haben, basierten in hohem Maße auf dem Prinzip der Menschlichkeit und hatten weniger mit dem Predigen von Lehren einer spezifischen Religion zu tun. Wir haben im Tempel und in der Moschee mit der gleichen Leidenschaft gebetet. Und was irgendwelches Beweisen meiner Identität betrifft, so möchte ich sagen, dass, durch die Gnade des Allmächtigen, die Menschen mich immer so geliebt haben, wie ich bin. Jeder kann mich treffen, mit mir reden und mich berühren, anders als bei den meisten anderen Schauspielern hier; also kam die Notwendigkeit, etwas zu beweisen oder nicht zu beweisen, für mich niemals auf. Ich rede mit Ihnen wie jeder andere auch, und genau so gehe ich mit jedem um, der mit mir in Kontakt kommt.

Swati: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass Ihre politische Laufbahn die Gefühle Ihrer Familie verletzen könnte?

Sanjay: Also zuallererst: Ich bin kein Politiker. Zweitens: Wäre mein Vater noch am Leben, dann wäre das niemals passiert. Drittens: Priya ist eine fantastische Politikerin. Sie macht einen fabalhaften Job in ihrem Wahlkreis. Und schließlich: Ich war niemals Anhänger der Samajwadi Party. Ich war dort nur für meinen Freund Amar Singh. Er ist wie ein Bruder für mich. Der Mann hat mich in der schlimmsten Phase meines Lebens unterstützt, und ich schulde ihm eine Menge. Deshalb musste ich einfach für ihn da sein, als er krank wurde. Er hat damals buchstäblich Blut erbrochen, und ich fühlte eine moralische Verantwortung, mich um ihn zu kümmern und als Freund bei ihm zu sein.

Swati: Sie werden bald noch einmal Vater werden. Was ist das für ein Gefühl, und welche Rolle in Ihrem Leben spielt Maanayata?

Sanjay: Es ist ein großartiges Gefühl. Maanayata ist ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, und ich bin glücklich, dass wir verheiratet und zusammen sind. Sie ist wie ein Anker in meinem Leben. Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Baby, und ich sehne mich danach, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen und wirklich mit ihnen zu wachsen, was ich mit Trishala ja leider niemals konnte.

Swati: Bitte erzählen Sie uns mehr über Trishala. Wie hat sie die jüngsten Entwicklungen aufgenommen?

Sanjay: Nun, sie hatte anfangs ihre Bedenken, aber sie ist sehr verständnisvoll. Ich habe es wirklich vermisst, Zeit mit ihr zu verbringen in den Jahren, als sie heranwuchs. Ich habe vor Gericht um mein Elternrecht für sie gekämpft, und mir wurde die Genehmigung verwehrt, an Eltern-Lehrer-Gesprächen teilzunehmen, als sie zur Schule und aufs College ging. Das tut verdammt weh, und ich denke, sie versteht den Schmerz eines leidenden Vaters, der der Liebe seines Kindes beraubt wird. Aber jetzt ist auch sie glücklich über das neue Baby, und ich bin heute der glücklichste Mensch auf Erden.

Swati: Sie sagen, Sie sind jetzt glücklich. Sicherlich ein hart verdientes Glück. Wenn Sie jetzt zurückblicken, würden Sie dies als den zufriedensten Moment Ihres Lebens bezeichnen?

Sanjay: Sehen Sie, ich kann nicht sagen, dass dies der zufriedenste Moment meines Lebens ist. Ich habe viele schlechte Zeiten erlebt. Ich habe gelernt und weitergemacht. Selbst die Zeit im Gefängnis betrachte ich als Lektion.

Swati: Sanjay, es klingt vielleicht etwas peinlich, aber wie war Ihre Zeit im Gefängnis? Wie ist das, eingesperrt zu sein?

Sanjay (lächelt): Wenn ich Sie jetzt hier in diesem Raum einsperren würde, dann würden Sie selbst mit all den Annehmlichkeiten des Lebens wohl keine zwei Monate überstehen. Es war der schlimmste Moment meines Lebens. Lassen Sie es mich einfach so sagen: Gefängnis ist nicht gerade das Beste im Leben.

Swati: Wann kommt Munnabhai 3?

Sanjay: Das Drehbuch ist in Arbeit, und es wird wirklich fantastisch. Schon bald werden die Menschen erfahren, wie es heißen wird; lassen Sie mich jetzt nur sagen, dass es definitiv nicht Munnabhai Chale Amerika sein wird.

Swati: Welchen Schauspieler in Bollywood verehren Sie?

Sanjay: Persönlich bewundere ich Amitji. Er hat eine großartige Persönlichkeit. Ich hatte ein paar Gelegenheiten, mit ihm zu arbeiten, und es war stets das reinste Vergnügen.

(Swati Chaturvedi; adapted by: Bikas Bhagat; Deutsch von Diwali)

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