Donnerstag, 3. März 2011

On A High - Interview with Sanjay Dutt

Indianexpress, 25. Februar 2011

Das Leben sieht gut aus für Sanjay Dutt. Er hat sich mit Rascals wieder der Filmproduktion zugewandt und alle Laster aufgegeben. Er ist ein glücklicher Familienmensch, der sich darauf freut, zu seinen neugeborenen Zwillingen nach Hause zu kommen.

Namita: Sie wollten schon lange wieder zum Filmeproduzieren zurückkehren. Was war dran an Rascals, dass Sie nun diesen Schritt getan haben?

Sanjay: Ich wollte mein Produktionshaus schon vor drei Jahren starten, fand aber nie das richtige Thema. Aber als Rascals aufkam, fügte sich alles zusammen; zum Beispiel David (Dhawan), die Musik und Ajay (Devgn). Außerdem ist es erstens eine Komödie, durch und durch ein kommerzielles Projekt, und zweitens verstehe ich mich gut mit David, ich habe früher oft mit ihm gearbeitet. Ajay und ich sind wie Brüder. Ich denke, das ist der beste Film zum Produzieren, zumindest was mich betrifft.

Namita: Sie haben also keine Bedenken, Ihre Produktionsfirma mit einer Komödie zu starten?

Sanjay: Überhaupt nicht! Außerdem fühle ich mich sehr wohl mit meinen Koproduzenten Sanjay Ahluwalia und Vinay Choksey. Sie sind wunderbare Jungs. Dann ist da Bharatbhai (Shah), der ein paar bemerkenswerte Filme gemacht hat. Er glaubte an Rascals. Das Thema ist absolut brillant. Vishal-Shekhars Musik ist hervorragend. Das Drehbuch wie auch der Titel des Films sind fantastisch. Alle passen so gut zusammen, dass wir am Set geradezu Familienatmosphäre haben.

Namita: Hätten Sie nicht lieber mit einer Solo-Produktion gestartet?

Sanjay: Im Gegenteil, ich bin glücklich, dass es ein Gemeinschaftsprojekt ist. Mit Menschen wie Sanjay, Vinay und Dharam (Oberoi) habe ich wenigstens keinen Stress, besonders wenn ich auch noch für andere Filme drehe. Ich weiß, dass alles unter Kontrolle ist. Und ich werde auch nicht in allen Filmen mitspielen, die ich produziere.

Namita: Sie haben in der Vergangenheit sehr viele Komödien gemacht. Wie wohl fühlen Sie sich in diesem Genre?

Sanjay: Das kommt ganz darauf an, mit wem man an einem Film arbeitet. Die beiden Munnabhai-Filme waren mit Arshad (Warsi), Raju (Hirani) und Boman (Irani). Alles funktionierte so gut, es war einfach wie in einer Familie. Mit Ajay ist es das Gleiche. Sie müssen sich All The Best anschauen, um die Chemie zwischen uns zu sehen. Es ist in erster Linie die Chemie, die funktioniert.

Namita: Sie haben auch in Hum Kisise Kum Nahin mit ihm zusammengearbeitet.

Sanjay: Wie ich sagte, wir sind mehr eine Familie als Schauspieler oder Profis. Wir stehen einander sehr nahe und müssen mindestens einmal in der Woche miteinander reden. Wir halten immer Kontakt.

Namita: Was ist mit Govinda und David, mit denen Sie früher auch ein Team gebildet haben?

Sanjay: Auf dem Gebiet der Komödie kommt niemand an Govinda heran. Er ist fantastisch, und ich freue mich wirklich sehr darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Ich hoffe, Govinda und ich werden bald ein Jodi No. 2 oder sonst irgendetwas machen.

Namita: Um auf Rascals zurückzukommen, wie haben Sie den Cast ausgewählt?

Sanjay: Kangna Ranaut ist eine fantastische Schauspielerin. Sie ist frisch und talentiert, abgesehen davon, dass sie ein sehr lieber Mensch ist. Arjun Rampal ist mehr als ein Freund. Er ist ein guter Schauspieler, der schon einige brillante Arbeiten abgeliefert hat. Was Ajay betrifft, er war die einzige Wahl für die Rolle, die er in dem Film spielt. Unsere Chemie in All The Best war verblüffend. Obwohl es seine Produktion war, war es eher wie mein Film. So sind wir eben. Und hier ist es ähnlich; obwohl dies mein Film ist, ist er eher wie ein Produzent.

Namita: Wie?

Sanjay: In jeder Hinsicht. Er ist sehr hilfreich. Ich bin froh, dass er ein Teil meines Filmes ist.

Namita: Auf welche Filme freuen Sie sich?

Sanjay: Also ganz sicher auf Munnabhai. Dann Dhamaal 2 und Rascals. Das sind alles Komödien. Demnächst beginne ich mit der Arbeit für Agneepath. Das ist ein Film, auf den ich mich freue, weil meine Rolle eine herausfordernde ist; ich werde die Rolle des Kancha Cheena wiederholen, für die ich sogar einen ganz anderen und tödlichen Look haben werde. Karan Malhotra wird nach dem Film zu den größten Regisseuren zählen. Er ist konzentriert und weiß genau, was er will.

Namita: Als ein erfahrener Schauspieler, der schon mit den Besten gearbeitet hat – was halten Sie von der jüngeren Filmemacher-Generation?

Sanjay: Es ist erstaunlich, wie diese jüngeren Leute mit einigen guten Drehbüchern auftauchen. Es ist großartig, so viel Talent zu sehen. Jeder ging mal durch die gleiche Phase. Als David Taaqatwar machte, war er auch jung und begierig, seinen Weg zu gehen. Ich war ein Teil dieses Films. Es dauert seine Zeit, bis man da ankommt (zeigt nach oben).

Namita: Planen Sie nicht auch ein Remake von Mujhe Jeene Do, dem Film Ihres verstorbenen Vaters Sunil Dutt?

Sanjay: Es ist geplant. Ich möchte Ranbir Kapoor für die Hauptrolle. Ich werde nicht mitspielen in dieser modernisierten und in Mumbai angesiedelten Version des Banditenfilms.

Namita: In diesem Jahr machen Sie eine Menge Remakes. Warum das?

Sanjay: Nach Munnabhai, Dhamaal 2 und Agneepath kommt Satte Pe Satta, in der Regie von Soham Shah für die Produzenten Shree Ashtavinayak. Außerdem mache ich einen Film mit dem Regisseur Samir Hafiz, für den die Dreharbeiten im Dezember beginnen. Ich bin sehr glücklich, zu Vishesh Films zurückzukehren. Die Firma feiert ihr 25-jähriges Bestehen, und ich freue mich sehr, einen Film mit Mahesh Bhatt zu machen.

Namita: Sie vollenden 2011 dreißig Jahre in der Industrie. Wie würden Sie Ihre Reise beschreiben?

Sanjay: Sie war großartig, obwohl ich meine Höhen und Tiefen hatte. Und ich habe es geschafft, alle Hürden zu überwinden. Die Filmindustrie ist meine Familie, die mich immer unterstützt hat, und ich danke ihnen von ganzem Herzen. Ich danke auch meinen Fans dafür, dass sie zu mir stehen.

Namita: Wie würden Sie Ihr Leben heute beschreiben?

Sanjay: Ich bin ein glücklicher Mensch. Ich freue mich darauf, zu meinen drei Monate alten Zwillingen Iqra und Shahraan nach Hause zu kommen. Meine Arbeit hält mich auf Trab. Ich habe außerdem Alkohol und Zigaretten aufgegeben und achte ganz genau auf meine Diät. Das Leben sieht wirklich gut aus. Ich kann ohne weiteres sagen, ich schwebe – buchstäblich.

(Namita Nivas; Deutsch von Diwali)

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