Sonntag, 6. Januar 2008

Dus (1997; unvollendet) - Infos

Informationen zu Mukul Anands unvollendetem Film DUS



Regisseur Mukul S. Anand arbeitete bis zu seinem Tod an diesem Action-Film, von dem man sich Großes versprach und der schon vorher als sein Opus Magnum gehandelt wurde. Sanjay Dutt, Salman Khan, Raveena Tandon und Shilpa Shetty spielten die Hauptrollen, in Nebenrollen wirkten Vinod Khanna und Rahul Dev mit. Sanjays Figur in diesem Dus-Film, Captain Raja Sethi, arbeitet für eine Anti-Terror-Einheit und jagt eine afghanische Terroristin (Raveena in ihrer ersten negativen Rolle). Als er gefangengenommen und gefoltert wird, versucht sein Partner (Salman), ihn zu retten, während seine Freundin (Shilpa) als Journalistin seine Mission begleitet.

Dus war zu 40% vollendet, als Mukul Anand kurz nach der Rückkehr von Dreharbeiten in Utah/USA völlig unerwartet starb. Sein Produktionspartner Nitin Manmohan beschloss, den Film mit einem anderen Regisseur zu vollenden; im Februar 1998 erwähnte Sanjay in einem Filmfare-Interview, dass Ramesh Sippy nun die Regie übernommen habe. Danach verliert sich für mich jede Spur des Filmes. Angeblich wurde sein Release für 1999 angekündigt, und es gibt sogar ein Werbeposter mit Sanjay und Salman aus diesem Jahr. In jedem Fall erschien 1999 der Soundtrack unter dem Titel "Dus - Tribute to Mukul S Anand" (und eroberte die Charts) mit einem Zusatz von Anands Witwe: "Dus war von Anfang bis Ende, also Script, Story und Regie das Baby von Mukul, das Endresultat wird aber ein unvollendeter/unerfüllter Traum bleiben. Nur der Soundtrack wird weiterleben sowie seine früheren Filme."

2007 berichtete der Mumbai Mirror, Mukuls Bruder Rahhul plane, Dus nun doch noch zu vollenden. Man darf gespannt sein.

Die offizielle Mukul S Anand Website
Sanjay Dutt - Captain Raja Sethi
Die Story
Dus - A Tribute to Mukul S Anand (1)
Dus - A Tribute to Mukul S Anand (2)
Mehr Bilder

Dus 1997
Mahiya 1997
Hindustani-Video 1999
Piya Piya

Movie, Oktober 1997
Kolumne "Fangs", Dinesh Raheja

Mukul Anand starb in den ersten Stunden des 8. September 1997 an Herzstillstand. Es ist schwer, die kalte, nackte Tatsache, dass dieser warmherzige und humorvolle Mann mit seiner äußerst vitalen Präsenz nicht mehr unter uns weilt, zu akzeptieren. (...)

Er war gerade von ausgiebigen Dreharbeiten für seinen Film Sanjay-Salman-Film Dus in den USA zurückgekehrt. Produzent ist Neha-MAD, die Firma, die er und Nitin Manmohan drei Jahre zuvor gegründet hatten. Nitin war mehr als nur ein Geschäftspartner, er war ein enger Freund von Mukul. (...)

Was den unvollendeten Dus betrifft, so hat Nitin einen Regisseur in Aussicht, um den Film zu vervollständigen, will aber den Namen nicht bekanntgeben, bevor nicht alles in trockenen Tüchern ist. Zum Glück hatte Mukul die Schlüsselszenen bereits gedreht, vor allem die Action-Szenen, die nur er mit seiner technischen Brillanz hinkriegen konnte. Zu vierzig Prozent ist der Film fertig.

Dus war von Anfang an von Rückschlägen verfolgt; so mussten zum Beispiel die ursprünglich vorgesehenen Stars Shahrukh und Manisha ersetzt werden, weil sie um fünf vor zwölf plötzlich mehr Geld verlangten, Sanjay Dutt erhielt keine Auslandsdrehgenehmigung, Anupam weigerte sich, den Pakistani PM zu spielen; zudem berührte der Film das umstrittene Kashmir-Thema. Dennoch ist Nitin überzeugt, dass der Film ein Erfolg werden wird: "War nicht auch der Film Bombay umstritten? Das hier ist Mukuls bester Film, er hauchte ihm seinen Atem ein. Wissen Sie, ich habe ihm, nachdem ich Trimurti gesehen hatte, gesagt: 'Das hat keine Seele.' Er erwiderte, er habe ja nur Subhash Ghais Wünsche technisch durchgeführt. Dus jedoch hat sowohl Herz als auch Seele, weil es ganz und gar sein Film ist. Was die abgesprungenen Stars betrifft: nichts gegen Manisha; sie hat eine hohe Summe verlangt, und wir haben nein gesagt, fertig. Dass Shahrukh uns im Stich ließ, hat uns dagegen schon aus der Fassung gebracht, weil er alles vor sich herschob, anstatt offen zu einer Entscheidung zu kommen. Dennoch hegte Mukul niemals irgendwelchen Groll. Wir wissen, dass in diesem Geschäft Freundschaften üblicherweise nur so lange andauern, wie die Leute sich gegenseitig benötigen. Ich denke, deshalb hat mich auch Suniel Shettys Angebot so bewegt, selbst eine Zwei-Minuten-Rolle in Dus ohne Gage zu übernehmen, wenn das die wirtschaftlichen Aussichten des Films steigern würde. Es geht jetzt nicht darum, ob es ein Bedürfnis gibt, dieses Angebot anzunehmen; aber seine Anständigkeit in Zeiten wie diesen ist herzerwärmend." Um des Regisseurs willen, der mit kompakten und starken Filmen wie Kanoon Kya Karega und Aitbaar anfing, bevor er zu Sultanat, Mahasangram, Hum, Agneepath und Khuda Gawah aufstieg, hoffe ich, dass sein letzter Film einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Wie der geradlinige Mann selber. Dem ich, auf einer Skala von eins bis zehn, definitiv Dus (= Zehn) geben würde.

(Deutsch von Diwali)

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