Filmfare, 10.-23. Januar 2008
Aus: You win some, you lose some – Interview mit Suniel Shetty
Filmfare: Sanjay Dutt bewies seine Loyalität, als er für Ihren Film EMI drehte, kaum dass er das Gefängnis verlassen hatte.
Suniel Shetty: Sanjay Dutt ist ein Baby. Er weint buchstäblich jeden Tag und er bringt dich zum Weinen. Ich liebe ihn ohne Ende. Auch meine Kinder, meine Eltern, alle lieben ihn. Es tut weh zu sehen, wenn ihm wehgetan wird. Die Menschen verstehen meine Beziehung zu Sanjay nicht. Wir gehen nicht zusammen auf Partys, wir gehen überhaupt nicht gemeinsam unter die Leute, aber wir sind füreinander da. Er musste ins Gefängnis kurz nach dem Beginn der EMI-Dreharbeiten, und seine einzige Sorge dabei galt mir. Aber glauben Sie mir, mein Film war mir in dem Moment egal. Einzig und allein für ihn hat es mir das Herz zerrissen. Das Band zwischen uns ist unglaublich. Aber ich rede nicht darüber, weil ich nicht möchte, dass irgendjemand unsere Beziehung missversteht.
Zwischen Sanjay Gupta und Sanjay Dutt ist eine Menge passiert. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war Guptas Lästerei über Mission Istanbul. Das hat Baba verletzt. Denn Sanjay Dutt war ein Teil von White Feather Films, und wenn ein Kommentar aus der Richtung von White Feather Films kam, dann war es so, als hätte Sanjay Dutt ihn von sich gegeben. Aber selbst in seinen wildesten Träumen würde Sanjay mich niemals verletzen wollen.
Filmfare: Angeblich hat Sanjay Dutt in den Jahren seiner Verbindung und Partnerschaft mit White Feather Films nichts erhalten. Ist das einer der Gründe für das Ende der Freundschaft zwischen Sanjay Dutt und Sanjay Gupta?
Suniel Shetty: Ich weiß nicht, was sich zwischen Dutt und Gupta abgespielt hat. Ich weiß nichts über die Finanzen von White Feather Films. Aber ich weiß, dass Sanju jetzt sein Hauptaugenmerk mehr auf Sanjay Dutt Productions gerichtet hat und außerdem das Banner seines Vaters, Ajanta Arts, wiederbeleben will. Und er hat Priya, Anju und Manyata, die ihn unterstützen. Alle seine Co-Stars, ob Shahrukh Khan, Salman Khan, Abhishek Bachchan oder ich, sind vernarrt in ihn. Wir haben eine zweifache Beziehung zu Sanjay Dutt: Wir bewundern ihn dafür, dass er durch und durch ein Mann ist, für seinen Stil und für seine Macho-Art, aber schließlich und endlich ist er dennoch ein baba, und so behandeln wir ihn auch.
Filmfare: Und wie reagieren Sie auf Ansichten, Sanjay Dutt müsse für seine Filme wieder in Form kommen?
Suniel Shetty: Das ist Unsinn. Baba ist fit genug. Die Leute vergleichen Baba mit dem, was er früher war. Aber wenn wir unter Druck stehen, dann lassen wir uns doch alle gehen. Ich habe diesen Artikel gelesen, und ich fand das so unfair, zu sagen, Sanjay Dutt müsse trainieren. Sanjay Dutt muss zuallererst seinen Geist und sein Leben in Form bringen, Frieden mit sich selbst finden, damit er sich selbst wieder lieben kann. Sanjay ist eine große Persönlichkeit. Und für EMI passt Baba genau so, wie er ist. Baba mag physisch nicht fit aussehen, aber er ist ein starker Mann. Wir alle können von ihm lernen, wie man auch nach zwei Jahrzehnten extremen Drucks nicht untergeht. Ich wäre längst ein Nervenwrack, wäre ich dem Druck ausgesetzt gewesen, den er in den vergangenen 14 Jahren ertragen hat. Lasst uns nicht Stärken und physische Erscheinungen vergleichen, denn – auch das dürfen wir nicht vergessen – Sanjay Dutt ist 48 Jahre alt. Lasst die anderen erst mal so gut altern wie er, und dann reden wir weiter.
(Purnima Lamchhane; Deutsch von Diwali)
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