Samstag, 26. Juni 2010

Munnabhai may not go to America: Sanjay Dutt

Koimoi, 24. Juni 2010

Er wurde Baba genannt, als er 20 war, und er wird auch mit 50 immer noch Baba genannt. Sanjay Dutt, einer der meistgeliebten Schauspieler der Industrie, spricht über seinen nächsten Film Lamhaa, über seine neue Rolle als Produzent mit Rascals und über seine nächsten Projekte.


Komal: Sie werden üblicherweise mit Spaß- oder Action-Filmen in Verbindung gebracht, nicht mit themenbezogenen Filmen. Warum haben Sie einen Film wie Lamhaa gewählt?

Sanjay: Bunty Walia (der Produzent) ist ein Risiko eingegangen, als er einen Film mit einem Anliegen machte. Ich spürte, dass es ein phantastischer Film war. Nicht nur ein Doku-Drama – er hat auch eine kommerzielle Ecke, und die Musik ist gut. Wichtiger jedoch ist: Der Film spricht über die Menschen in Kashmir, die zwischen Terrorismus und Sicherheit feststecken. Wir begreifen gar nicht, was sie durchmachen, wie sie tagtäglich von Furcht gepeinigt werden.

Komal: Wie wählen Sie Ihre Filme aus? Beraten Sie sich mit Familie und Freunden, oder folgen Sie Ihrer Intuition?

Sanjay: Ich kann nicht drei oder vier Stunden lang einer Filmerzählung zuhören. Ich gehöre auch nicht zu denen, die tagelang wieder und wieder ein Skript durchlesen. Wenn ein Skript dich innerhalb von fünf bis zehn Minuten beeindrucken kann, dann ist das mehr als genug.

Komal: Sie sagen, Sie wählen Filme, die eine Saite in Ihnen berühren. Wie erklären Sie sich dann Ihre Flops?

Sanjay: Vielleicht haben die mich an der falschen Stelle berührt! (lacht) Manche Filme machst du aus Gefälligkeit, für Freunde, ein paar für Geld... Rückblickend werden diese Filme dann zu roten Markierungen in deiner Karriere. Ich sage meinen Freunden immer wieder, sie sollen mich auf der Leinwand nicht verschwenden... aber es kommt vor.

Komal: Sie werden jetzt Produzent. Werden Sie Drehbücher auf die gleiche Weise absegnen?

Sanjay: Das Prinzip wird das gleiche sein. Ein Film muss mich mit einer Zeile beeindrucken. Ich glaube an Beiträge von allen Künstlern und an ihre Vorschläge. Ich bin total aufgeregt, dass mein Film im Oktober losgehen soll, und Ajay Devgn und ich haben uns für den Titel Rascals entschieden. Ich möchte damit einen guten Job machen, zumindest für die Arbeiter; in dem Punkt kann ich keine Kompromisse eingehen.

Komal: Als Produzent, sind Sie da vorbereitet auf die Launen Ihrer Stars?

Sanjay: Mein Vater hat mir immer gesagt: Ein Schauspieler ist wie ein Kind; du musst sie verhätscheln, ihnen alles geben, was sie wollen, und ihre Launen ertragen. Also werde ich sie verhätscheln und mit ihren Launen umgehen.

Komal: Haben Sie vor, auch mal Regie zu führen?

Sanjay: Warum nicht? Eines Tages werde ich bei einem Film Regie führen. Ich weiß noch kein Thema, aber irgendwann werde ich es tun.

Komal: Erzählen Sie uns mehr über Ihre Rolle in Lamhaa.

Sanjay: Ich spiele einen Offizier vom militärischen Geheimdienst, der nach vierzehn Jahren in das Tal zurückberufen wird, um etwas über einen finsteren Plan von ein paar Militanten herauszufinden. Er muss sich unter die Kashmiris mischen, und dabei wird ihm klar, was sie durchmachen.

Komal: Haben Sie für Ihre Rolle recherchiert, oder war alles spontan?

Sanjay: Es ist ganz und gar spontan.

Komal: Was kommt als nächstes?

Sanjay: Dhamaal 2, Rascals und ein Film von Rajkumar Santoshi. Das Sequel zu Lage Raho Munnabhai wird wohl nicht Munnabhai Chale Amerika werden wegen Story-Ähnlichkeiten mit My Name Is Khan, aber nichtsdestotrotz wird es ein Sequel geben.

(Auszüge aus einem TV-Interview mit Komal Nahta, ETC 19. Juni 2010; Deutsch von Diwali)

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Weitere Auszüge, zitiert nach Koimoi:

Sanjay Dutts Reise war lang, deshalb überrascht es nicht, dass er das Thema Militarismus in Jammu und Kashmir nach Mission Kashmir (2000) in seinem nächsten Film Lamhaa erneut aufgreift. Ein Staat mit Problemen und ein Star mit Problemen. Aber Sanjay Dutt hat das alles hinter sich gelassen, und selbst mit 50 ist er noch immer der Baba der Industrie.

Der Schauspieler schreibt seine Bescheidenheit seinem verstorbenen Vater Sunil Dutt zu. "Mein Vater hat mir gesagt: Egal wie groß du bist, du musst bescheiden sein. Er sagte immer: 'Bleib stets fest mit den Füßen auf dem Boden!' Wenn es dir schlecht geht, dann werden die Menschen dich so behandeln, wie du sie behandelt hast, als es dir gut ging. Je bescheidener du bist, desto mehr werden sie dir helfen, ganz nach oben zu kommen."

Diese Lektionen haben Sanjay Dutt in seinen dunkelsten Stunden geholfen. "Als ich über zweieinhalb Jahre im Gefängnis war, dachte ich niemals an Filme; ich wollte nur raus. Ich wollte nur, dass diese ganze Demütigung für meine Familie endet. Nur dank der Segenswünsche und der Liebe der Menschen in der Industrie habe ich das durchgestanden."

Von den Freunden aus schwenkt das Gespräch zu Sanjay Gupta. Über ihre Freundschaft und ihre allmähliche Entzweiung wird in Filmkreisen viel gesprochen. Auch das ist für Sanju baba Schnee von gestern. "Nichts ist schiefgegangen; er ist ein phantastischer Techniker und hat ein paar großartige Filme gemacht. Ich finde nur, er hätte meinen Namen nicht zu viel benutzen sollen. Als Mensch muss man sich seine eigenen Beziehungen erarbeiten. Ich habe jahrelang hart für meine Beziehungen und Freundschaften gearbeitet, und er hat sie ruiniert. Ich habe ihm gesagt, das nicht zu tun, aber..." Er zuckt die Achseln.

(Deutsch von Diwali)

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