Bollywood Hungama, 12. Januar 2012
"Kancha is a completely dark character" – Sanjay Dutt
Seit der ersten Promo von Agneepath ist die ganze Nation in Ekstase angesichts von Sanjay Dutts Filmfigur Kancha Cheena. Schwarzgekleidet, kahlköpfig und mit Augen, die Gefahr signalisieren, sah Dutt jeden Zoll wie das neue Antlitz des Bösen aus. Während seiner glanzvollen Karriere hat Sanjay Dutt viele ikonische Figuren verkörpert, aber es ist etwas an Kancha, das einmal mehr ein Lächeln auf die Gesichter seiner Fans gezaubert hat. In diesem exklusiven Interview mit Nikhil Ramsubramaniam von Bollywood Hungama öffnet sich der als äußerst medienscheu bekannte Sanjay Dutt wie nie zuvor und spricht über all seine Erlebnisse mit Agneepath. Das sollte niemand verpassen...
Nikhil: Die Agneepath-Promos haben gewaltige Begeisterung hervorgerufen, und Ihr Look als Kancha wirkt gefährlich und tödlich... Welche Art von Feedback bekommen Sie seitdem?
Sanjay: Ich habe viel wirklich positives Feedback bekommen. Die Leute scheinen Kancha Cheena bereits zu mögen. Ich bin total glücklich, weil wir alle sehr hart für diesen Film gearbeitet haben.
Nikhil: Was war Ihre erste Reaktion, als Karan Ihnen die Schurkenrolle in Agneepath anbot?
Sanjay: Karan und ich kennen uns schon ewig. Vor vielen Jahren habe ich Gumrah für seinen Vater Yash Johar gemacht und mich seitdem immer darauf gefreut, irgendwann erneut für Dharma Productions zu arbeiten. Eines Tages rief Karan mich an und sagte, er habe eine Rolle für mich. Ich fuhr zu ihm und wurde mit dem Regisseur Karan Malhotra bekanntgemacht, der mir das Skript von Agneepath erzählte. Ich erinnere mich auch noch an die Kancha-Entwürfe, die Karan mir zeigte mit dem Hinweis, dass ich so in dem Film aussehen würde. Meine einzige Besorgnis war, dass ich mir keine Glatze scheren lassen konnte, da ich zugleich auch noch für andere Filme drehen würde. Karan jedoch meinte, dass wir eine Plastikglatze verwenden würden. Wir machten einen Look-Test mit ein paar Make-up-Experten aus Los Angeles, und alles schien wunderbar. Doch als wir dann mit den Dreharbeiten in Diu begannen, schmolz die Plastikglatze in der extremen Hitze dort dahin. Wir mussten in diesem Moment eine Entscheidung treffen, und ich entschied, dass es im besten Interesse des Filmes sein würde, mir die Haare abrasieren zu lassen und nun tatsächlich kahlköpfig zu werden für diese Figur.
Nikhil: Einer Ihrer bislang größten Hits war Khalnayak, in dem Sie den Bad Guy gespielt haben; warum haben Sie danach nie wieder eine wirklich negative Rolle gespielt?
Sanjay: Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen meinen Rollen in Khalnayak und Agneepath. In Khalnayak war ich mehr der Anti-Hero, der aufgrund gewisser Umstände ein schlechter Kerl wurde; Kancha dagegen ist ein komplett finsterer Charakter. Es war eine Herausforderung, diese Rolle zu spielen.
Nikhil: Im Originalfilm wurde Kancha von Danny Denzongpa gespielt; wie anders ist nun dieser Kancha?
Sanjay: Die ganze Welt in diesem Agneepath ist vollkommen anders als die im Originalfilm. Der von, wie Sie schon sagten, Danny gespielte Kancha war weltmännischer, glatter; auch Amitjis Vijay im Originalfilm trug Anzüge etc. Dieser Film nun ist bodenständiger, sehr erdhaft und roh. Es gibt keinen Glamour in dem Sinne in dem Film. Vijay Dinanath Chauhan (Hrithiks Figur) ist ein ganz normaler Typ, der in einem Chawl lebt und meistens Jeans und weißes Hemd trägt. Meine Figur Kancha, die auch in Mandwa ist, ist diesmal völlig anders; meistens trägt er Dhotis etc. und sieht eher ländlich-rustikal aus. Die Prämisse der beiden Filme mag die gleiche sein, aber die Ausstattung hat sich komplett geändert.
Nikhil: Ihr Gegner im Film ist Hrithik Roshan, mit dem Sie früher bereits in Mission Kashmir zusammen auf der Leinwand zu sehen waren. Damals waren Sie der Gute und er eher der Anti-Hero, diesmal scheinen die Rollen vertauscht zu sein...
Sanjay: Yaaa... Ich kenne Hrithik nun schon sehr lange. Als wir damals für Mission Kashmir drehten, war sein erster Film Kaho Naa Pyaar Hai noch nicht einmal erschienen. Jetzt in Agneepath hatte ich erneut die Chance, mit ihm zusammen vor der Kamera zu stehen, und es war eine fabelhafte Erfahrung. Hrithik ist in diesen vergangenen Jahren als Schauspieler wirklich gewachsen. Er ist sehr hingebungsvoll und auf seine Arbeit konzentriert. Er ist ein so brillanter Tänzer, aber in Agneepath gibt es keinen einzigen Song, bei dem man ihn tanzend erleben wird – es ist also eine Rolle für ihn, bei der es hundertprozentig auf die schauspielerische Darbietung ankommt. In Mission Kashmir war er ein Neuling, aber ihn nun in Agneepath mit einer solchen Intensität spielen zu sehen ist einfach atemberaubend.
Nikhil: Kanchas gefährlicher Look ist zum Stadtgespräch geworden. Wer hatte die Idee, ihn ganz in schwarz zu kleiden wie den Dunklen Lord?
Sanjay: Ich würde die Kreierung des Kancha hundertprozentig dem Regisseur Karan Malhotra zuschreiben. Das hier ist sein erster Film überhaupt, und ein Remake eines so ikonischen Films wie Agneepath ist kein Spaß. Ich kann mir vorstellen, welche Last auf seinen Schultern liegt. Hut ab vor der fabelhaften Arbeit, die er für diesen Film geleistet hat. Er ist ein phantastischer Regisseur mit einer gewaltigen Klarheit und Vision. Er glaubt wirklich an seine Filmfiguren und wusste genau, wie er Kancha haben wollte; und mir als Schauspieler hat das meine Arbeit sehr erleichtert.
Nikhil: Wie ist das Gefühl, fast 19 Jahre nach Ihrer Arbeit für Yash Johars Gumrah wieder zu Dharma Productions zurückzukehren?
Sanjay: Es war so eine schöne Erfahrung; ich fühlte mich, wie wenn ich nach Hause kommen würde nach so vielen Jahren. Yash uncle hatte mich seit meiner frühesten Kindheit gekannt, und es war etwas ganz Besonderes für mich, als ich damals die Chance bekam, in Gumrah zu arbeiten. Nun habe ich zudem die wunderbare Chance bekommen, für Karan Johar und erneut für Dharma Productions zu arbeiten. Es ist, als arbeitete ich für meine eigene Home Production.
Nikhil: Wie war die Arbeit mit anderen Co-Stars wie Priyanka Chopra und Rishi Kapoor?
Sanjay: Ich habe nur eine Szene mit Chintuji. Er ist ein brillanter Schauspieler, und eine Figur wie Rauf Lala hat er nie zuvor gespielt. In seiner gesamten Karriere hat er meistens gute und liebevolle Typen gespielt, aber hier spielt er einen wirklich schlechten Kerl, und das mit äußerster Überzeugung. Mit Priyanka habe ich keine Szenen, aber sie ist eine brillante Darstellerin, die mit jedem Film immer noch besser wird.
Nikhil: Erzählen Sie uns etwas über die Action in dem Film?
Sanjay: Abbas Ali Moghul hat die Action-Szenen choreographiert, aber sie basieren vollständig auf Karan Malhotras Vision. Karan hat von Anfang an klargestellt, dass er die Action-Szenen roh und grob haben wollte. Kancha Cheena sollte überlebensgroß und stärker als der Held sein, so dass am Ende, wenn der Held ihn überwältigt, dieses Heldentum die bestmögliche Wirkung hat.
Nikhil: Selbst Ihre Gesichtsausdrücke bei "Chikni Chameli" wirken tödlich... Was können Sie uns zu dieser Item-Nummer sagen, die die Nation im Sturm erobert hat?
Sanjay: Es ist ein großartiger Song mit einer brillanten Choreographie von Ganesh Acharya. Auch Katrina hat sich in diesem Song phänomenal präsentiert. Sie hat getanzt wie ein Traum, dabei hat sie nie zuvor eine so durch und durch rustikale indische Tanznummer gemacht. Was meine Gesichtsausdrücke betrifft, so habe ich lediglich die Instruktionen des Regisseurs befolgt.
Nikhil: In den vergangenen Jahren hatten Sie ein paar Hits wie All The Best und Double Dhamaal, aber die Menschen warten noch immer auf den einen ganz großen Hit von Ihnen. Meinen Sie, dass Agneepath das für Sie tun wird?
Sanjay: Nun... ich hoffe und bete einfach nur, dass es funktioniert. Der Wirbel um den Film ist gewaltig, und ich hoffe, den Menschen gefällt der Film.
Nikhil: Wie blicken Sie zurück auf Ihren TV-Abstecher mit Bigg Boss 5?
Sanjay: Es war eine großartige Erfahrung, da sie mir die Chance gab, Menschen auf einem ganz neuen Level zu kontaktieren. Anfangs war ich noch befangen, während der ersten paar Episoden, aber dann habe ich mich sozusagen geöffnet, und es war eine tolle Erfahrung, mit dem ganzen Team von Bigg Boss zu arbeiten.
Nikhil: Erzählen Sie uns ein wenig über Ihre nächsten Filme?
Sanjay: Im Moment drehe ich für Zila Ghaziabad mit Arshad und Vivek. Ich denke, dieser Film hat echte Außenseiterchancen. Er enthält grandiose Action, und ich bin sicher, dass er viele Menschen schockieren wird. Son Of Sardar mit Ajay ist eine Action-Comedy mit diesem rustikalen Punjab-Feeling. Auch bei diesem Film habe ich ein phantastisch gutes Gefühl. Und dann ist da auch noch RGVs Department mit Mr Bachchan und Rana, der mehr zum Genre eines Satya tendiert. Ich freue mich auf alle diese drei Filme.
Nikhil: Zum Abschluss: Wie ist der Stand in Sachen Munnabhai 3?
Sanjay: Munnabhai 3 beginnt höchstwahrscheinlich im September dieses Jahres. Raju Hirani selbst wird Regie führen, und bislang stehen Arshad, Boman und ich selbst als Mitwirkende fest.
(Nikhil Ramsubramaniam; Deutsch von Diwali)
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