Sonntag, 8. Januar 2012

Ra.One (2011; Cameo)

In diesem Film absolviert Sanjay nur ein Cameo!

Zur Story: Prateek (Armaan Verma) liebt Computerspiele und ganz besonders die Bösewichte. Sein Vater, der Spiel-Designer Shekhar Subramaniam (Shahrukh Khan), ist für ihn alles andere als ein Held. Als Shekhar für seinen Arbeitgeber Barron (Dalip Tahil) ein neues Spiel kreieren soll, entwickelt er für seinen Sohn zusammen mit Jenny (Shabana Goswami) und Akashi (Tom Wu) einen nahezu unbesiegbaren Superbösewicht und benennt das Spiel nach ihm: Ra.One. Der gute Gegenspieler G.One wird nach Shekhars Aussehen gestaltet. Begeistert probiert Prateek das Spiel aus – ohne zu ahnen, dass Ra.One dabei immer mächtiger wird. Schließlich gelingt Ra.One der Übertritt in die reale Welt, wo er programmierungsgemäß jede Gestalt annehmen kann (u.a. Arjun Rampal). Auf der Suche nach seinem Gegner Prateek tötet er erst Akashi und dann Shekhar. Während Shekhars Witwe Sonia (Kareena Kapoor) mit Prateek flieht, schafft es Jenny, auch den Superhelden G.One (Shahrukh Khan) in die reale Welt zu transferieren, damit er Ra.One aufhalten kann...

"A big hug to Sanjay Dutt and Priyanka Chopra" heißt es eingangs in den Credits – der Dank der Macher für ein Cameo der beiden Akteure zu Beginn des Filmes in einer Traumszene des kleinen Prateek, in der dieser sich seinen Vater als großen Helden erträumt, der das gefangene Desi Girl (Priyanka umwerfend in der überdrehten Zeichnung einer "damsel in distress") aus den Klauen des bösen Khalnayak befreit. Mit seinem muskelbepackten Kancha-Körper (Sanjay kam für diesen Dreh mal kurz vom Agneepath-Set rüber) gibt Sanjay genüsslich den coolen Finsterling, angekündigt von Zitaten aus seinem 1993er Superhit Khalnayak. Auch wenn die Special Effects in dieser Szene nicht unbedingt berauschend sind – die kleine Szene macht Spaß, zumal es, abgesehen von Sanjus kurzem Theken-Tanz in Om Shanti Om, das erste Mal ist, dass man ihn zusammen mit SRK auf der Leinwand erleben kann.

Aber nach der 11. Filmminute ist diese Szene vorbei. Was nun? Wenn man den Film nur wegen Sanjay angesehen hat, kann man jetzt sehr gut ausschalten und sich anderen Dingen zuwenden. Wenn man ihn wegen SRK anschaut, dann muss man natürlich dranbleiben, denn der ganze Film ist eine einzige SRK-Show, in der alle anderen mehr oder weniger zu Nebendarstellern werden – selbst die wunderbare Kareena Kapoor, die nur wenige Gelegenheiten hat, sich darstellerisch zu profilieren (diese jedoch grandios nutzt). Arjun Rampal, eigentlich der Titelheld des Filmes, kommt leider kaum vor, da Ra.One ständig andere Gestalten annimmt (zum Beispiel die des großartigen Tom Wu). Und am schlimmsten trifft es Shahana Goswami als geniale Spielentwicklerin, die nach der Intermission kurzerhand aus dem Film rausgeschrieben wurde.

Die Special Effects sind, wie von SRK in seinem fast ein Jahr dauernden Promotion-Overkill für Ra.One immer wieder versichert, meist in der Tat besser als so manches, was man bislang in indischen Filmen gesehen hat. Leider gingen sie auf Kosten einer stringenten (und fehlerlosen) Story* und einer besseren Integration der übrigen Figuren, die sich damit abfinden mussten: Alles in dem Film dreht sich um SRK, der sich auch gar nicht groß um schauspielerische Feinzeichnungen bemüht. Wozu auch, solange zumindest ein Großteil seines Publikums voll und ganz damit zufrieden ist, wenn er auf der Leinwand den Shahrukh Khan gibt.

*Zu diesem Thema präsentiere ich for your amusement die (Achtung: nicht spoilerfreie) Comic-Review von The Vigil Idiot. Viel Vergnügen. ☺

Produktion: Gauri Khan; Regie: Anubhav Sinha
156 Min.; DVD: Eros, englische UT (inkl. Songs); Bonus-DVD: Deleted Scenes, Making of the film, Akon recording, Making of songs 1. Chammak Challo 2. Criminal, Ra.One London Premier, Ra.One Trailer Launch

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