Mittwoch, 19. Dezember 2007

Devil's Advocate Interview 12/2007 (Auszüge)

Dezember 2007: Devil's Advocate Interview Sanjay Dutt - Karan Thapar
- Auszüge -


Sanjay Dutt: „Die Gefängnisregeln bedürfen einer Veränderung“
Quelle

Schauspieler Sanjay Dutt, auf Kaution in Freiheit, empfindet es als notwendig, die Regeln und Vorschriften in indischen Gefängnissen zu ändern, die sich noch immer an den Leitlinien der Briten orientieren. Er selbst habe es geschafft, damit fertigzuwerden, aufgrund seiner Erfahrungen mit dem Alleinsein in Schülerwohnheimen.

„Es ist nicht leicht. Ich begreife die Gefängnisregeln und -vorschriften nicht. Es gibt keine Kontaktmöglichkeiten, und du kannst deine Familie nicht sehen“, sagte er in einem Interview im Programm Devil’s Advocate zu Karan Thapar.

„Ich habe mich selbst befragt. Wir sind seit 60 Jahren unabhängig und leben doch noch wie zu Zeiten der Briten. Wir folgen den gleichen britischen Leitlinien, die die Briten uns zurückgelassen haben“, sagte der Schauspieler.

Auf die Frage, ob er eine Systemveränderung begrüßen würde, sagte er: „...ich meine, ich wünschte, ich könnte das System verändern, aber ich kann da überhaupt nichts tun. Wenn wir das System verändern könnten, dann wäre das viel besser für die Menschen.“

Auf die Frage, ob er seine Familie gerne öfter gesehen hätte, sagte er: „Es ist sehr wichtig, dass man sie sehen und in Verbindung mit ihnen bleiben kann, aber du kannst sie nicht immer sehen. Du darfst deine Familie nur einmal im Monat sehen.“

„Diwali im Gefängnis zu verbringen war sehr traurig. Ich konnte nicht mit meiner Familie zusammensein“, fügte er hinzu.

Auf die Frage, wie er sich fühle, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden sei, sagte er: „Ich denke, man sollte nicht in der Vergangenheit leben, sondern nach vorne schauen und weitermachen mit deinen täglichen Aktivitäten und deiner Arbeit, und nicht zurückbleiben.“

„Das Gefängnis ist im Grunde eine Besserungsanstalt... kein guter Ort, um darin zu leben. Die positive Seite ist lediglich die Verbindung zu Gott“, sagte Dutt und fügte hinzu, dass er im Gefängnis regelmäßig stundenlang gebetet habe.

Über seinen Alltag im Gefängnis befragt, sagte der Star der Munnabhai-Filmhits, er habe Rohrsessel angefertigt. „Das war anfangs sehr schwer.“

Dutt sagte, dass das Essen genießbar war, wenn auch nicht das beste. Aber es war schwer, allein zu sein.

„Das ist nicht leicht. Aber dass ich in einem Internat etc. gewesen bin, hat mir geholfen. Dadurch bin ich damit fertiggeworden“, fügte er hinzu.

Auf die Frage nach seinen Gefühlen darüber, auf Kaution frei zu sein, und ob er noch immer ein Schwert über seinem Kopf hängen fühle, sagte er: „Daran denke ich nicht. Ich muss mich um das Vermächtnis meines Vater und meiner Mutter kümmern.“

(Deutsch von Diwali)



Sanjay Dutt: “Diwali im Gefängnis war der traurigste Moment meines Lebens”
Quelle (mit Video)

In seinem ersten Interview nach seiner Entlassung aus dem Yerawada Prison in Pune hat Sanjay Dutt offen über seine Erfahrungen im Gefängnis gesprochen. Diwali im Gefängnis zu verbringen, sagt er, war einer der traurigsten Momente seines Lebens.

„Diwali war ein wirklich trauriger Moment meines Lebens; ich konnte nicht mit meiner Familie zusammensein, ich war eingesperrt und konnte die Feuerwerkskörper explodieren sehen. Ich betete und meditierte und dachte an Dad und Mom“, erzählte Dutt.

„Freiheit ist etwas, das jeder als selbstverständlich erachtet. Aber du kannst sie dir nicht kaufen, egal wieviel Geld du hast. Deshalb ist es großartig, frei zu sein“, sagte er.

Über seinen Gefängnisaufenthalt sagte er, es sei kein guter Ort, um dort zu leben, aber wenn man die positive Seite betrachte, so sei er die einzige wirklich direkte Verbindung zu Gott.

„Als ich zum ersten Mal dorthin kam, weißt du, du fühlst dich nicht hungrig, und da saßen sie und sagten: ‚Du musst essen’, und ich sagte: ‚Ist das jetzt, weil ich ein Schauspieler bin?’, und sie sagten: ‚Nein, so behandeln wir alle Gefangenen, alle sind hier gleich.’ Das hat mir ein wirklich gutes Gefühl gegeben“, sagte er.

„Es gibt eine gute und eine schlechte Seite. Die schlechte ist, dass du zu einem bestimmten Zeitpunkt eingesperrt sein musst, das heißt, du bist um 6 Uhr eingesperrt, egal ob an Diwali oder am Unabhängigkeitstag – da bist du sogar von 3 Uhr nachmittags bis zum nächsten Tag eingesperrt. Ich meine, da habe ich mich dann schon gefragt: ‚Es ist der Unabhängigkeitstag, warum sperrt ihr uns ein – ich bin Inder, weißt du“, sagte Dutt.

(Deutsch von Diwali)

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