Samstag, 29. Dezember 2012

I couldn’t enjoy 'Rocky' as my mother was no more: Sanjay Dutt

Mumbai Mirror, 29. Dezember 2012

Bollywood-Schauspieler Sanjay Dutt erinnert sich an seinen ersten Hit:

Ich war erst 22, als ich Rocky machte. Der Film war auf mich zugeschnitten. Mein Dad, (der mittlerweile verstorbene) Sunil Dutt, führte Regie, und Amarjeet produzierte den Film. Er sollte meine Startrampe werden.

Nach einem großen Mahurat in den Mehboob Studios begannen wir mit den Dreharbeiten. Doch unglückseligerweise erkrankte meine Mutter nach nur wenigen Drehtagen, und mein Vater musste sie zur Behandlung in die USA bringen. Er war Tag und Nacht an ihrer Seite und konnte nicht zurückkehren, um die Dreharbeiten wiederaufzunehmen. Nach langem Erwägen übertrug er die Aufgabe, den Film zu vollenden, seinem engen Freund Raj Khosla. Es war eine große Sache sowohl für Rajji, diese Verantwortung anzunehmen, als auch für meinen Vater, sie ihm zu überlassen. Und so drehte schließlich Rajji die Climax des Filmes und überwachte den Schnitt.

Und während ich ungeduldig auf den Release von Rocky wartete, traf uns die Tragödie des Ablebens meiner Mutter. Ich war in einem solchen Schockzustand, dass ich meinen Augenblick in der Sonne, als er endlich kam, nicht genießen konnte. Mein einziger Trost war, dass meine Mom meinen Film vor ihrem Tod noch gesehen hatte. Es bedarf wohl keiner Erwähnung, dass mein erster Hit für mich überhaupt nicht aufregend oder erhebend war. Ich bekam wahnsinnig viel Feedback, konnte jedoch auf nichts erwidern. Ich unterschrieb sogar für ein paar Filme, versank jedoch bald in jener Tief-Phase, an deren Ende ich zur Behandlung meiner Drogensucht fortgeschickt wurde.

Ich blieb zwei Jahre lang im Ausland. Als ich zurückkehrte, erklärte mein Vater mir, dass er nicht länger ein Wort für mich einlegen würde. Ich erinnere mich klar und deutlich an seine Worte: 'Geh und kämpfe. Finde Arbeit', sagte er zu mir.

Und so kämpfte ich und bekam einen Film namens Jaan Ki Baazi. Glücklicherweise wurde er ein Hit. Und so meri gaadi nikal padi...

(Mehul S Thakkar; Deutsch von Diwali)

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Thank God, action is back: Sanjay Dutt

Thank God, action is back: Sanjay Dutt
Hindustan Times, 4. Dezember 2012

Sanjay Dutt, der sich derzeit im 100-Crore-Ruhm seines Films Son Of Sardaar sonnen kann, ist an den Ausgangspunkt seiner Karriere zurückgekehrt. Vor mehr als dreißig Jahren hat der Schauspieler sein Debüt mit Actionfilmen gegeben, und nun scheint Action als Genre wieder zurück zu sein. "All jene Actionfilme, die ich damals gemacht habe, sind die Art von Filmen, die jetzt entstehen", sagt uns Sanjay in einem Interview. "Gott sei Dank sind sie wieder da."


Kavita: Sie sagten, Sie mögen Actionfilme am liebsten. Aber hat Ihr Alter keinen Einfluss auf die Action, die Sie machen?

Sanjay: Jeder Schauspieler muss sich weiterentwickeln. Die Dinge verändern sich mit der Zeit, und irgendwann bekommt man Rollen mit Action, die zu einem passen. Einen großen Unterschied macht das Alter aber nicht.

Kavita: Da wir gerade davon reden, wie halten Sie sich fit?

Sanjay: Ich trainiere viel. Ich hatte zwischenzeitlich an Gewicht zugelegt, aber meine Fans sagten mir, dass sie diesen Anblick nicht ertragen konnten. Also musste ich eine Wahl treffen.

Kavita: Wie schaffen Sie es, dass Ihr Publikum Sie nach wie vor so bewundert?

Sanjay: Der Mann, zu dem ich aufschaue, ist Amitji (Amitabh Bachchan). Seine Persönlichkeit, seine Aura, die Filme, die er macht, seine Wandlungen, alles ist so fantastisch. Das ist der Mensch, den ich im Auge habe und dem ich nacheifere. Außerem glaube ich an kommerzielles Kino. Du kannst ab und zu Offbeat-Filme machen, aber du kannst dich nicht von dem kommerziellen Genre entfernen. Man muss sichtbar sein. Auch wenn du nach Chennai gehst, müssen die Menschen dort wissen, wer du bist.

Kavita: Sie machen Karan Johars Unglee und außerdem Zila Ghaziabad. Erzählen Sie uns etwas über diese Filme.

Sanjay: Unglee hat ein sehr gutes Skript, und der Regisseur Rensil D'Silva ist fabelhaft. In Zila Ghaziabad spiele ich eine reale Figur, einen Police Officer, der Kontrolle über die Gangs in Ghaziabad erlangen soll. Es ist ein totaler Actionfilm mit vielen verrückten, Südindien-inspirierten Actionszenen.

Kavita: Welche Art von Figur steht Ihnen am nächsten?

Sanjay: Action liebe ich am meisten. Liebesfilme stehen derzeit nicht auf meinem Programm. Vielleicht eine reife Liebesgeschichte. Im Moment sind Action und Comedy meine Genres.

Kavita: Sie gelten immer noch als Munnabhai. Wird Munnabhai 3 jemals kommen?

Sanjay: Ich hoffe es. Ich möchte Raju (Hirani) sagen: Bitte fang jetzt damit an! Ganz ehrlich, Rajus Ideen für die Munnabhai-Filme waren fantastisch. Allein schon die Botschaft, die er allen gegeben hat – ein Gangster, der Gandhiji zu neuem Leben erweckt. Die heutigen Kinder kennen Gandhiji nicht mehr. Er brachte ihn wunderschön zurück, ohne das Publikum zu langweilen. Er ist einer der größten Regisseure, die dieses Land derzeit hat.


Fünf Favoriten
Sanjay Dutt wählt fünf seiner Lieblingsfilme und die Rollen, die zu spielen ihm am meisten Freude gemacht hat:

1. Sadak (1991)
2. Naam (1986)
3. Khalnayak (1993)
4. Munna Bhai M.B.B.S. (2003)
5. Lage Raho Munna Bhai (2006)


Sanjays neues Unternehmen
Raj Kundra und Sanjay Dutt, die gemeinsam die Super Fight League (SFL) ins Leben gerufen haben, haben sich mit Provogue zu einer neuen Firma namens Pro SFL zusammengetan, um gemeinsam alle SFL-Merchandise-Produkte zu vermarkten.

"Wir werden unseren Fans großartige Produkte anbieten; als erstes Deodorants", sagt Sanjay, und Kundra fügt hinzu: "Diese Verbindung wird der SFL die Gelegenheit geben, Fans in Indien und im Ausland Qualitäts-Merchandise-Produkte zu bieten. Der Deodorant-Markt in Indien ist riesig, und wir haben mit drei Sorten namens Aspire, Inspire und Desire begonnen."


(Kavita Awaasthi; Deutsch von Diwali)

Maanayata is the reason I am back, says Sanjay Dutt

Maanayata is the reason I am back, says Sanjay Dutt
Mid-Day, 3. Dezember 2012

Der Schauspieler Sanjay Dutt scheint ein sehr zufriedener Mensch zu sein. Immerhin thront der Schauspieler auf zwei aufeinanderfolgenden Hits, Agneepath und Son Of Sardaar, und strahlt mit jedem Wort ein Gefühl der Zufriedenheit aus.

Er hat zu einem disziplinierten Leben gefunden, viele Filmprojekte an der Hand und sieht seine Zwillinge aufwachsen – Sanjay Dutt ist nur noch am Lächeln und schreibt seinen Erfolg seiner Frau Maanayata zu.

"Ich habe immer gesagt, dass ich glücklich und zufrieden bin, wenn meine Filme gut laufen, aber dieses Gefühl jetzt ist ungleich erstaunlicher. Und das verdanke ich alles ihr", sagt er.

Im Gespräch über sein Produktionshaus, dem seine Frau vorstehen wird, sagt Sanjay Dutt: "Wir starten drei oder vier Filme, und dann schauen wir, wie's läuft. Aber ich werde nicht der Produzent sein; ich glaube, das würde ein Desaster. Ich kann zu niemandem Nein sagen, und die Menschen lieben mich für meine Großherzigkeit. Aber für einen Produzenten sind das keine guten Eigenschaften. Yeh sab control karne ke liye koi chahiye and isi liye biwi producer hai."

Neben seinem vollen Terminkalender findet der Schauspieler noch genügend Zeit für seine Zwillinge Shahraan und Iqra und ist überglücklich über seine Vaterrolle.

"Dank meiner Frau habe ich neuen Mut und Tatkraft gefunden. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich hatte meine Karriere und mich selbst bereits aufgegeben, und sie ist der Grund, warum ich jetzt wieder da und erfolgreich bin. Und allein schon meine Kinder zu beobachten – erst als Babys, dann beim Krabbeln, beim Gehen und jetzt beim Reden – das ist unglaublich", sagt er.

Liebevoll spricht er über seine große Tochter Trishala: "All diese Momente sind mir bei Trishala entgangen. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mir ihr verbringen können in den Jahren, in denen sie heranwuchs. Aber es war wohl Gottes Wille, und er war gut zu mir."

(Deutsch von Diwali)

My wife is professional but I'm not: Sanjay Dutt

My wife is professional but I'm not: Sanjay Dutt
Mumbai Mirror, 1. Dezember 2012

Back in 'Action' mit Saamy und deutlich schlanker als zuvor empfängt uns Sanjay Dutt in seinem Haus in Bandra. In Jeans und ein weißes Hemd gekleidet wirkt der Schauspieler entspannt, als er mit uns über die Frau spricht, die sein Leben schön und seine Produktionspläne leichter gemacht hat. Ausschnitte:


Mehul: Was steht als nächstes bei Sanjay Dutt Productions an? Sie sagten, Sie hätten mit Rohit Shetty, Milan Luthria und Prabhu Deva gesprochen...

Sanjay: Noch ist nichts abgeschlossen. Sie haben alle sehr viel zu tun. Sie werden mit mir arbeiten, wenn sie Zeit dazu haben. Als Produzent ist es nicht meine Art, die Leute zu drängen.

Mehul: Mehrere junge Schauspieler haben ihre Produktionshäuser ins Leben gerufen und fahren ziemlich gut damit. Was, denken Sie, hat bei ihnen funktioniert, und was hat Ihnen die Augen geöffnet?

Sanjay: Für mich gibt es keinen Augenöffner. Ich weiß genau: Mit mir als Produzent entwickeln sich die Dinge nur sehr langsam. Und deshalb kümmert sich meine Frau um die Produktionen. Ich übernehme das Kreative. Sie ist mehr die Unternehmerin, wie diese jungen Schauspieler. Ich würde doch nur Geld ohne Ende ausgeben. (Er lacht, und genau in diesem Moment betritt Maanayata den Raum und entlockt Sanjay den Kommentar "Sehen Sie, da ist der Boss!" Nachdem sie wieder gegangen ist, fahren wir fort.)

Mehul: Ihr jüngster Release Son Of Sardaar hat die 100-Crore-Marke überschritten. Assoziieren Sie sich mit Zahlen?

Sanjay: Ich kann mich nicht mit Zahlen assoziieren, auch wenn es ein gutes Gefühl ist. Ich assoziiere mich mit guten Rollen.

Mehul: Aber als Produzenten müssen Sie auch an Zahlen denken...

Sanjay: Genau da kommt meine Frau ins Spiel. Mit mir als Produzent würden alle meine Projekte jedes Budget sprengen.

Mehul: Wie hat sie Ihre Arbeit beeinflusst?

Sanjay: Meine Filmentscheidungen beeinflusst sie nicht. Nur meinen Lebensstil. Sie hat mir zwei wunderbare Kinder geschenkt und kümmert sich um meine Familie und um das Produktionshaus. Sie ist eine perfekte Kombination von Intelligenz und Liebe. Und sie ist sehr professionell – eine Eigenschaft, die mir fehlt.

Mehal: Alle warten auf Munnabhai 3...

Sanjay: Ich bin es müde, Raju (Hirani) zu bitten, damit anzufangen.

Mehul: Während alles andere Gestalt annimmt, scheint Ashtavinayaks Sher Probleme zu haben. Was hält den Film auf?

Sanjay: In das Projekt wurde eine Menge harter Arbeit investiert, und ein guter Film war im Entstehen. Deshalb ist das Ganze so traurig. Wir haben 45 Tage in der glühenden Hitze von Jaipur gedreht. Ein Großteil des Films ist fertig, nur ein Song und ein paar Szenen fehlen noch. Warten wir ab, was passiert...

Mehul: Sie und Sanjay Gupta haben sich auf Amitabh Bachchans Party umarmt?

Sanjay: Ja, wir vertragen uns wieder. Er ist ein Bruder. Ghar ke andar jhagde hote hai. Es war nur ein Moment. Wir standen uns gegenüber und umarmten uns.

Mehul: Sie wirken heute mehr denn je so, als seien Sie in Frieden mit sich selbst...

Sanjay: Ja. Ich bete nur noch zu Gott, dass das anstehende Urteil zu meinen Gunsten ausfallen wird. Toh mazaa aa jaayega. Sonst will ich nichts.

(Mehul S Thakkar; Deutsch von Diwali)

Montag, 22. Oktober 2012

Namrata erinnert sich an ihre Eltern Nargis und Sunil Dutt

10. August 2012

Meine Mom

Namratas Kindheit ist gesprenkelt mit verspielten Erinnerungen. Das, was heute als die Nargis Dutt Road bekannt ist (im Gedenken an die verstorbene Schauspielerin), war der gemeinsame Spielplatz. „Hier gab es noch keine hohen Gebäude, nur Bungalows und Bäume,“ erinnert sie sich. Hinzu kommen noch die Erinnerungen an die Urlaubsreisen, die die Familie sehr genoss. „Nur unsere Eltern und wir drei – Sanjay, Priya und ich – in Europa.“ Namrata erinnerte sich daran, das ihre Mutter Nargis gern Spaß hatte. „Sie konnte großartig schwimmen. Als junges Mädchen spielte sie mit ihren Brüdern Anwar und Akhtar Hussain Kricket und Fußball. Sie war ein Wildfang!“ Nargis trug keinen Star-Heiligenschein mit sich herum. „Sie hat mit Vergnügen Puris von dem Chatwallah ein Stück die Straße hinunter gegessen. Wenn sie Filme sehen wollte, ging sie ins Kino. Während ihre Nichten Burqas trugen, sagte sie: ,Wer will schon in einer Burqa leiden?'“ Es machte ihr auch nichts aus, im Basar einkaufen zu gehen. „Eines Tages gingen Mom, ihre Freundin Indra Gidwani, Priya und ich in ein Einkaufszentrum in Delhi. Aber Tante Indra verlief sich, und sie fragte alle Ladenbesitzer: ,Nargis ko dekha kya?’ (,Haben Sie Nargis gesehen?'). Bald verbreitete sich die Neuigkeit, und bevor wir uns versahen, folgte Mom eine ganze Herde Leute.“ lacht Namrata.

Nargis war eine Frau des Volkes und eine Telefon-Freak. „Wenn sie für ihre Massage auf der Matte lag, wurde der Apparat neben sie hingestellt. Dad sagte dann: ,Wie kann sie sich entspannen, wenn sie immer weitertelefoniert?'“ Jahre nach ihrem Tod scherzte Sunil einmal: „Hätte eure Mutter ein Handy gehabt, ich wäre pleite gewesen!“

Nargis gab ihre Starrolle mit Freuden auf und genoss ihre Rolle als Hausfrau; sie lernte sogar kochen. „Immer kamen Leute zu uns nach Hause. Der 1. Januar wurde als Festtag für Ajanta Arts begangen (Sunil Dutts Produktionsfirma). Die gesamte Filmindustrie tauchte auf. Dann kochte sie matka gosht (Hammel im Tontopf) auf Kohlenfeuer und versiegelte den Topf mit Mehl. Unsere ausländischen Gäste waren fasziniert, wenn der matka geöffnet wurde. Außerdem gab es ghazal mehfils, an denen Begum Akhtar sang,“ erinnert sich Namrata. Nargis wurde die Dame in Weiß genannt, wegen ihrer Vorliebe für weiße Saris. „Sie trug nur Baumwolle und Organza mit sehr wenig Stickerei. Schmuck trug sie niemals, höchstens vielleicht kleine Perlenohrstecker und zwei goldene Armreife. Später fing sie dann an, ein Rudraksh-Gebetsband (mala) zu tragen, mit dem sie auch sang und betete.“

Namrata sagt, dass ihr Vater ein absoluter Familienmensch war. „Einmal konnte er uns nicht in die Ferien begleiten. Er fühlte sich so einsam, dass er es zu Hause nicht aushielt und in ein Hotel ging. Yaadein (ein Ein-Personen-Film, bei dem er Regie führte) wurde durch diesen Vorfall inspiriert.“ Sie fügt hinzu, dass er Filme nach dem Herzen drehte, wodurch nicht immer Geld hereinkam. „Einmal musste Mom ihr Sparschwein schlachten, um die Kosten zu decken.“ Obwohl sie sich gegenseitig als Mr. Dutt und Mrs. Dutt ansprachen, hatten sie einen gemeinsamen Kosenamen – Jeeyo (Leben),“ verrät Namrata.

Mein Bruder Sanjay

Namrata und Sanjay wurden im Abstand vom zweieinhalb Jahren geboren und waren ,beste Freunde'. „Sanjay und ich haben uns nie gezankt. Seine Freunde waren auch meine. Wir mochten die selbe Musik. Die Kräche gab es zwischen Priya (fünf Jahre jünger als Namrata) und mir. Sie wurde verwöhnt und kam mit vielen Dingen davon, was ich furchtbar fand.“ Doch Sanjay war ein geborener Rebell. „Er hat die Zigarettenstummel meines Vaters genommen und daran gezogen.“ Sie fügt hinzu: „Manchmal wurde Mom wütend auf Sanjay. Sie nannte ihn suwar, ulloo (Idiot), gadha (Esel), und sie hat ihm sogar chappal an den Kopf geworfen.“ Namrata findet es nicht gut, dass ihre Eltern den jungen Sanjay in ein Internat schickten (die Lawrence School in Sanawar). „Das war nicht richtig. Er war erst in der dritten Klasse. Er wurde gehänselt und verprügelt. Er schrieb: ,Ich vermisse dich, Mom, ich liebe dich, ich will nach Hause.“ Mom schrieb dann Briefe, um ihn zu trösten und fuhr mir nichts dir nichts nach Sanawar, um ihn zu sehen.“

Als Sanjay die Klassen der weiterführenden Schule erreicht hatte, fing er an, die Unabhängigkeit dort zu genießen. Als er die Schule abgeschlossen hatte und nach Hause kam, wurden die Dinge schwierig für ihn. „Er ging auf das Elphinstone-College. In jenen Tagen wurde in den Colleges ständig gestreikt. Er verlor das Interesse am Lernen und geriet in schlechte Gesellschaft. Mom hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Sie wunderte sich, wieso er sich in seinem Zimmer einschloss. Bald wurde ihr klar, dass er Drogen nahm. Sanjay hatte damit angefangen, Marihuana zu rauchen.“ Aber das geschah zur selben Zeit, als die Gesundheit von Nargis sich allmählich verschlechterte. „Sie konnte ihn nicht wirklich überwachen. Und Dad konzentrierte sich ganz und gar auf Mom.“

Die Krankheit

Namrata studierte Werbung im zweiten Jahr, als Nargis ernsthaft krank wurde. Es begann zuerst mit einer obstruktiven Gelbsucht, die sich zu Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelte. 1980 wurde Nargis in das Sloan-Kettering-Krebszentrum in New York gebracht. „Sie punktierten ihre Seiten und fingen die Galle in Plastikbeuteln auf. Sie unterzog sich einer Operation, bei der die Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Dad war außer sich vor Freude, dass es ein großer Erfolg war. Doch innerhalb von 24 Stunden traten Blutungen auf. Von da an ging es vollkommen abwärts. Sie fiel für vier Monate ins Koma.“ sagt Namrata, die zusammen mit Priya ein Jahr bei Nargis in den USA verbrachte. „Dad fütterte sie, wusch sie, half ihr, sich die Zähne zu putzen. Wir lebten in einem Appartment, das einen Block vom Krankenhaus entfernt war. Dad bat Mom, sich dicht ans Fenster zu stellen und beobachtete sie durch ein Fernglas. Er hat seine Gefühle nie mit uns geteilt. Aber manchmal hörte ich ihn in seinem Zimmer weinen. All seine Ersparnisse waren aufgebraucht; er lieh sich sogar Geld für die Behandlung.“ Nargis erwachte aus dem Koma und verdiente sich damit im Krankenhaus den Titel Miracle Lady (Wunderdame). „An dem Tag, als sie mit einer Gehhilfe die ersten Schritte machte, klatschten alle Beifall.“

Namrata erinnert sich an den einen Moment, der Nargis vollkommen am Boden zerstörte. „Eines Tages wollte sie einkaufen, um für uns Mädchen Geschenke zu besorgen. Wir hatten die Erlaubnis der Ärzte eingeholt. Mit großer Mühe ging sie ins Badezimmer, um Eyeliner und Lippenstift aufzutragen. Doch als sie sich selbst im Spiegel sah, war sie erschüttert. Sie hatte ihr Haar verloren, war zerbrechlich und düster. Sie schluchzte hemmungslos. Ich hielt sie fest und tröstete sie. Ich war zu ihrer Mutter geworden.“

Nargis kehrte endlich im April 1981 nach Hause zurück, obwohl die Ärzte dagegen waren. „Zuhause wurde sie reizbar und lag sich wund. Unser Haus war wie ein Mini-Krankenhaus, mit einer Schwester vom Sloan-Kettering, die ständig bei uns blieb.“ Bald darauf fiel Nargis erneut ins Koma und starb am 3. Mai 1981. Sie war 52. „Die Leute glauben, sie sei an Krebs gestorben. Aber von dem Krebs hatte sie sich erholt, nur um dann durch ihr geschwächtes Immunsystem eine Harnwegsinfektion zu erleiden.“ An der Premiere von Rocky, Sanjays ersten Film, konnte Nargis nicht mehr teilnehmen; sie fand vier Tage nach ihrem Tod statt. Zu ihren Ehren blieb der Platz neben Sunil leer.

Dad ist am Ende

Sunil, in dessen Leben sich alles um Nargis gedreht hatte, war ein Wrack. „Er konnte nicht im Schlafzimmer schlafen. Statt dessen schlief er im Wohnzimmer. Er hörte auf zu arbeiten und verfiel in Depressionen. Er saß nachts auf dem Friedhof an ihrem Grab,“ erzählt Namrata und fügt hinzu: „Dann kam er eines Tages einfach mit einem Ruck aus der Depression heraus, hörte auf zu trinken und zu rauchen. Er begriff, dass er drei Kinder hatte. Er fing wieder an zu arbeiten. Ich ging wieder aufs College und Priya zurück in die Schule.“

Sobald die Familie zur Normalität zurückgekehrt war, begriff Sunil die Schwere von Sanjays Drogensucht. Er wurde zum Entzug nach Deutschland und nach Mumbai geschickt, aber nichts half. „Der Süchtige muss ganz unten ankommen und um Hilfe bitten. Als Sanjay selbst Dad um Hilfe bat, rief der den Direktor von Sloan-Kettering an und arrangierte, dass er dorthin ging. Er brauchte acht Monate, um die Sucht zu überwinden.“ Sanjays Bindung zu seinem Vater verbesserte sich mit der Zeit, aber Namrata war ,Daddys Mädchen'. „Einmal sagte ich ihm: ,Wenn du jemand in deinem Leben haben willst, dann ist das in Ordnung'. Aber Priya und Sajay waren absolut dagegen, dass er sich eine neue Frau suchte, geschweige denn, dass er wieder heiratete. Dad lachte immer und sagte: ,Eine Frau wie eure Mutter finde ich nie.'“

In den folgenen Jahren mussten die Dutts eine ganze Reihe von Unglücken überwinden; dazu gehörte die tödliche Krankheit von Sanjay Dutts erster Frau Richa Charma und ihr Sterben und Sanjays Verhaftung unter dem Terrorist and Disruptive Activities Act (TADA) im April 1993. „TADA war ein Alptraum. Dass man Sanjay einen Terroristen nannte, brach jemandem, der so patriotisch war wie mein Vater, das Herz. Dad fühlte sich hilflos und gedemütigt. Er fuhr morgens um drei zum Arthur Road Gefängnis hinunter und saß ganz allein davor.“ Sunil erlitt mit 76 einen Hitzschlag und darauf einen Herzstillstand; er starb am 26. Mai 2005. „Auf den Tod meiner Mutter war ich vorbereitet, auf den meines Vaters nicht. Er kam plötzlich und hat mich schwer getroffen. Tagelang konnte ich es nicht glauben.“

Wir sind eine Familie

Namratas Beziehung zu Sanjay hat einiges an Stürmen überstanden. „Es gab eine Menge Spannung zwischen uns, als er in die Politik ging (Sanjay war als Kandidat der Samajwadi-Partei für die Abgeordneten-Wahl in Lucknow 2009 angetreten). Das war eine schlechte Phase. Die Leute haben ihn ausgenutzt und ihm das Fell über die Ohren gezogen. Ich hoffe, das hat ihn mittlerweile ernüchtert. Er sollte eher seiner Familie glauben als Fremden.“ Sie fügt hinzu: „Ich bin noch immer seine Freundin. Er hat sich eindeutig geändert. Er ist jetzt sehr vorsichtig mit dem, was er sagt. Er ist ein Kerl, um den man sich kümmern muss; er kann nicht auf sich selbst aufpassen. Obwohl er älter ist, habe ich, so wie die Dinge gelaufen sind, das Gefühl, die Älteste zu sein.“ Sie sagt, ,die Änderung' in ihrer Beziehung hätte vor Jahren eingesetzt. „Nachdem Sanjay Rhea (Pillai, seine zweite Frau) geheiratet hatte und ausgezogen war, sahen wir uns kaum. Jetzt treffe ich ihn häufiger.“ Es gab Berichte über erbitterte Auseinandersetzungen in der Familie, als Sanjay 2008 Maanyata heiratete, seine dritte Frau. „Am Abend vor der Hochzeit bekam ich eine Nachricht von ihm, in der es hieß: ,Ich heirate morgen.' Wir nahmen nicht an der Zeremonie teil, weil wir uns ausgeschlossen fühlten.“

Doch die Geburt seiner Zwillinge Shahraan und Iqra brachte die Dutts wieder zusammen. „Wir haben uns alle Mühe gegeben, die Dinge in Ordnung zu bringen, als Maanyata schwanger wurde. Wir sind uns ebenbürtig. Sie nennt mich didi. Sie hat sich sehr gut Sanjay, seinem Leben und den Kindern angepasst. Sie hat viele Veränderungen durchgemacht, um sich seinem Lebensstil anzugleichen. Sie sind glücklich. Sie haben zwei wunderschöne Kinder.“ Sie denkt laut nach. „Hoffentlich kommen die Dinge in unserem Achterbahnleben jetzt zur Ruhe.“

(Farhana Farook; Deutsch von wolfwriter)

Sonntag, 21. Oktober 2012

I want no fame, no money, just my freedom: Sanjay Dutt

I want no fame, no money, just my freedom: Sanjay Dutt

Hindustan Times, 21. Oktober 2012

Am Donnerstagabend summte es in Imperial Heights, dem berühmten Dutt-Gebäude in Pali Hill - dank Iqra und Shahraan, der kleinen Zwillinge von Sanjay Dutt und seiner Frau Maanayata. Sie quietschten vor Begeisterung beim Anblick eines Besuchers und wollten mit ihm spielen; ihre Stimmen erfüllten den ganzen Raum. Sehr fit und mit Tattoos auf praktisch jedem sichtbaren Teil seiner Anatomie spielte Sanjay Dutt den gutmütigen und nachgiebigen Vater während unseres exklusiven Interviews. "Shahraan ist eine exakte Kopie meiner Kindheit", lachte er.

Mit 53 scheint Sanjay ein glücklicher Mann zu sein. Son Of Sardaar, sein nächster Film, kommt zu Diwali in die Kinos, aber es gibt für ihn auch noch viele andere Themen zum Reden. Hier folgt, was ihm am meisten bedeutet.



Afsana: Hätten Sie sich jemals vorgestellt, mit 50 noch einmal Vater zu werden?

Sanjay: Es war eine schöne Überraschung für mich. Dies ist die befriedigendste Phase meines Lebens! Ich habe zwei goldige Kinder, eine liebe Frau; meine ganze Familie lebt zusammen im gleichen Haus, und meine Karriere verläuft gut. Auf so etwas habe ich wirklich gewartet.

Afsana: Das klingt großartig, zumal Sie ja immer das Gefühl hatten, dass das Leben unfair zu Ihnen war. Ist Maanayata für diese Veränderung verantwortlich?

Sanjay: Es gibt Phasen, in denen man sich schrecklich fühlt; und Zeiten wie jetzt diese helfen einem, die Gedanken wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich ging durch eine sehr schwierige Phase, als ich Maanayata begegnete. Als sie in mein Leben trat, fühlte ich mich sicher und gefestigt - überhaupt kamen mit ihr eine Menge Dinge in mein Leben. Sie hat mich wieder auf Kurs gebracht. Es gab so viele Probleme, und mit Gottes Gnade werden alle allmählich gelöst. Ich weiß, ich war mein Leben lang instabil und unglücklich. Erst verlor ich meine Mutter und dann meinen Vater. Dad zu verlieren war wie der Verlust meiner Lebensorientierung. Schon für meine Schwestern war es schlimm, aber für mich war es noch schlimmer. In allen meinen schlechten Zeiten war Dad wie ein solider Felsen gewesen und hat mich unterstützt, ob bei meiner Arbeit oder während meiner Zeit im Gefängnis. Und nach seinem Tod zerbröckelte alles! Heute ist das Leben viel angenehmer und schöner geworden. Wir leben alle unter einem Dach; eine große, glückliche Familie. Ich meine, die Kinder meiner Schwestern und meine Kinder, alle zusammen... es ist einfach unglaublich. Toi-Toi-Toi!

Afsana: Fehlt Ihnen jetzt noch irgendetwas?

Sanjay: Ja. Ich will meine Freiheit zurück. Seit zwanzig Jahren bin ich in Gerichtsverfahren verwickelt. Ich habe meine Jugend und viel Zeit verloren. Viele Dinge konnte ich nicht tun. Jetzt steht meine letzte Anhörung bevor. Ich bete nur noch, dass ich meine Freiheit zurückbekomme. Ich will kein Geld, keinen Ruhm, nur meine Freiheit!

Afsana: Werden Sie wieder in die Politik gehen?

Sanjay: Ja, ich möchte es. Meine Eltern waren in der Congresspartei, und ich bin dorthin zurückgekehrt. Es gab eine Zeit, in der ich mich einer anderen politischen Partei angeschlossen hatte, aber das war ein Fehler. Ich bin da ein wenig in die Irre gegangen. Sollte man mir anbieten, für Wahlen zu kandidieren, dann werde ich darüber nachdenken.

Afsana: Sie sehen fitter aus als zuvor. Wie machen Sie das?

Sanjay: Ich trainiere wie ein Irrer, dreimal mehr als jemals zuvor. Ich verzichte komplett auf Kohlenhydrate, Salz und Süßigkeiten und lebe von einer Fisch-Diät. Und ich verspreche, ich werde nie wieder Essen in mich reinstopfen. Mit 49 ging's mir noch gut, aber in dem Moment, als ich 50 wurde, fühlte ich, dass etwas in mir sich drastisch verändert hatte. Meine Stoffwechselrate ging runter.

Afsana: Sind Sie ein hingebungsvoller Vater?

Sanjay: Absolut. Mit den Kinder hat sich meine Welt verändert. Ich verbringe eine Menge Zeit mit ihnen, bis sie in den Kindergarten kommen. Ich wache früh auf und frühstücke mit ihnen. Ich komme von der Arbeit nach Hause und bin wieder mit ihnen zusammen, bis sie um 10 Uhr ins Bett gehen. Toi-Toi-Toi, genau das ist es, was ich immer haben wollte.

Afsana: Fehlt Ihnen Ihr erstes Kind, Trishala?

Sanjay: Ständig! Ich versuche mein Bestes, um in Kontakt mit ihr zu bleiben, aber manchmal passt das Timing nicht für uns beide. Ich kann nicht in die USA reisen, weil ich keine Visum bekomme. Aber ich versuche, sie manchmal außerhalb des Landes zu treffen. Leider kann ich nicht so viel Zeit mit ihr verbringen, wie ich möchte. Sie ist zu so einer schönen jungen Frau herangewachsen! Eine Sache geht mir wirklich nahe: Ich wünschte, ich hätte all die Zeit und Momente, die ich mit Iqra und Shahraan verbringe, auch mit Trishala verbringen können, während sie aufwuchs. Das fehlt mir wirklich. Und dafür bin ich Trishala gegenüber auch apologetisch. Aber ich weiß, dass sie es versteht.

Afsana: Kann sie nicht hierher ziehen, um bei Ihnen zu sein?

Sanjay: Ich sehe Trishala nicht in diesem Land. Es wäre unfair von mir, sie zu entwurzeln. Sie hat eine starke Basis dort. Sie liebt New York City; ihre Freunde und ihr Leben sind dort. Ich weiß noch, vor vielen Jahren waren wir beim Familiengericht, und der Richter sagte mir, dass, wenn ich sie zurück nach Indien bringen wollte, ich es schubweise tun müsste, nicht indem ich sie entwurzele. Und ich verstand genau, was er meinte. Damals gab es noch keine Pizza-Hut- und McDonalds-Kultur in Mumbai. Und das war die Zeit, in der Trishala heranwuchs, und sie wollte das alles. Es wäre unfair gewesen.

Afsana: Trishala möchte zum Film gehen, aber Sie sind absolut dagegen. Warum?

Sanjay: Keine meine Schwestern ist beim Film, und auch meine Nichten nicht. So hat Dutt sahab, mein Dad, die Mädchen in unserer Familie erzogen, und ich führe lediglich seinen Gedanken fort. Würde er heute noch leben, dann hätte Trishala niemals daran gedacht, zum Film zu gehen. In jedem Fall hat sie sehr hart für ihr Studium gearbeitet. Sie hat mich durch mein Gerichtstrauma gehen sehen und wollte unbedingt Strafverteidigerin werden, um unschuldige Menschen vor Gericht zu verteidigen. Sie hat Gerichtswissenschaften studiert. Ich finde wirklich, dass sie das fortsetzen sollte.

Afsana: Aber ihr Herz scheint am Film zu hängen.

Sanjay: Es steckt eine Menge Arbeit hinter all dem Glamour. Viele junge Leute fühlen sich davon angezogen, ohne die damit verbundene Dynamik zu verstehen. Der Weg zum Erfolg ist nicht leicht. Zudem kann Trishala kein Hindi. Und es sind viel zu viele Dinge involviert. Ich habe ihr mehrfach gesagt, dass die Filmindustrie kein Superstartum für alle garantiert. Man muss sich abrackern und plagen. Deine Abstammung und dein Nachname werden irrelevant nach deinem ersten Film. Das Publikum schert sich da nicht darum.

Afsana: Wollen Sie damit sagen, dass die Filmindustrie eine große böse Welt für Mädchen ist?

Sanjay: Absolut nicht. Sowohl mein Vater als auch meine Mutter gehörten zu ihr. Die Filmindustrie ist eine wunderbare Familie, und ich respektiere sie. Ich versuche lediglich zu sagen, dass es nicht leicht ist.

Afsana: Anders als viele Ihrer Zeitgenossen sind Sie immer noch ein Star.

Sanjay: Ich will mich mit niemandem vergleichen, und ich habe mein Alter anstandslos akzeptiert. Ich habe keine Angst vor Rollen, die meinem Alter entsprechen. Zweitens bin ich physisch und mental fit. Vor einiger Zeit war ich außer Form, und meine Karriere ging den Bach runter. Dann bekam ich Karan Johars Agneepath und wurde wiedergeboren! Ich denke, wenn man sein Alter akzeptiert und bereit ist, mit den entsprechenden Rollen zu experimentieren, dann kann man auch seine Karriere aufrechterhalten. Ich kann nicht tun, was Salman tut. Das würde seltsam bei mir aussehen. Man kann nicht ständig darauf beharren, jung zu sein; irgendwann muss man das Alter akzeptieren. Salman ist jetzt an dem Punkt, an dem ich früher einmal war. Diese Gefühl ist surreal! Aber ich sage damit jetzt nicht, dass ich dagegen bin, mit jüngeren Schauspielerinnen zu arbeiten. Für mich muss die Story sinnvoll klingen.

Afsana: Sie haben sich nach fünf Jahren mit Sanjay Gupta ausgesöhnt und auch mit Kangna Ranaut...

Sanjay: Ich kenne Sanjay, seit er Regieassistent in einem Film namens Thanedaar war. Wir haben ein paar großartige Filme zusammen gemacht. Selbst als wir nicht mehr miteinander redeten, habe ich niemals Schlechtes über ihn gesagt. Kürzlich war ich auf Amitjis Geburtstagsparty. Als ich ankam, stand Sanjay im Foyer. Nach fünf Jahren sahen wir uns so zufällig wieder. Und bevor wir begriffen, was geschah, umarmten wir uns. Ich bin sicher, dass auch ich ihm gefehlt habe. Sehen Sie, in jeder Familie kommt es mal zum Streit. Ich weiß noch, wie mein jüngster Onkel (Dad's Bruder) einmal mit meinem Dad stritt und die beiden dann zehn Jahre lang nicht mehr miteinander redeten. Aber am Ende war das alles innerhalb einer Sekunde vergessen, als sie sich irgendwo wiederbegegneten. Alles eine Frage der Verbindung letzten Endes.

Afsana: Vermissen Sie Bigg Boss? Warum sind Sie diesmal nicht dabei?

Sanjay: Natürlich vermisse ich es. Es war eine wundervolle Erfahrung. Das Warum und Wieso interessiert mich nicht sonderlich. Salman ist dort, und das ist so gut als wäre ich es selbst. Das ist die Beziehung zwischen ihm und mir. Er ist wie mein jüngerer Bruder. Wir sind immer füreinander da, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich sage Ihnen, nicht viele Menschen stehen in Krisenzeiten zu Ihnen. Aber Salman war immer bei mir und ich bei ihm. Ich bin genauso um ihn besorgt wie er um mich. Mit Salman kann es niemals ein Problem geben. Toi-Toi-Toi.

Afsana: Was ist Ihre Traumrolle?

Sanjay: Ich habe alle Arten von Rollen gespielt, aber Tony Montanas Rolle in Scarface ist etwas, was ich gerne spielen würde.

Afsana: Sie übernehmen Pran sahabs Rolle in Zanjeer. Haben Sie ihn getroffen?

Sanjay: Ich habe in ein paar Filmen mit Pransaab gearbeitet. Aber zuletzt habe ich ihn nicht mehr getroffen. Wenn wir mit dem Drehen beginnen, werde ich Pransaab besuchen.

Afsana: Sie stehen Amrita Singh nahe. Beeinflusst das heutzutage Ihre Beziehung zu Saif?

Sanjay: Ja, Amrita ist eine Freundin, aber wir haben nur hin und wieder Kontakt. Ich weiß nicht, warum Saif und Bebo mich nicht zu ihrer Hochzeit eingeladen haben. Wahrscheinlich war es eine geschlossene Gesellschaft. Aber das ist okay für mich. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ich kenne Lolo und Bebo, seit sie klein waren. Saif und ich haben viele Filme zusammen gemacht, und wir hatten oft viel Spaß in meinem Haus.


Sanjay Dutts Ratschläge an seine Lieblings-Fünf:

Salman Khan: Bruder, du machst einen großartigen Job und großartige Wohltätigkeitsarbeit. Mach ganz einfach weiter so. Gottes Segen ist bei dir. Und ja, sieh zu, dass du heiratest.

Shahrukh Khan: Du hast mit vielen Menschen Frieden gemacht, aber du solltest mit allen Frieden machen. Wir sind alle eine große Familie.

Aamir Khan: Du machst die richtigen Filme und wählst perfekte Rollen. Deine TV-Show Satyamev Jayate hatte große Intentionen. Du bist einer der größten Schauspieler, die wir haben. Aamir, bleib in Kontakt wie zuvor.

Akshay Kumar: Er ist mein paaji. Immer wenn ein Film von ihm rauskommt und ich ihn interessant finde, dann rufe ich ihn an und er geht ran. Bruder, bleib so wie du bist.

Ajay Devgn: Er arbeitet mit seinem ganzen Herzen. Und er gibt eine Menge Geld aus. Bruder, sei nicht so wie ich! Du musst deine Finanzen im Auge behalten.

(Afsana Ahmed; Deutsch von Diwali)

Sonntag, 2. September 2012

Ein haariges Thema / A hairy issue...

Der "Haarfaktor" in Sanjays Filmen
The "Hair-Style Factor" in Sanjay's movies


Ende 1988 beschloss Sanju, sich von seiner Paul-McCartney-Frisur zu verabschieden, mit der er – vor allem wenn der Pony bis zu den Augenbrauen reichte – meistens einfach zu brav und lieb aussah für das toughe Image, das er damals immer mehr entwickelte. Er leß sich den Pony in flotte Stufen stutzen und zugleich die Nackenhaare wachsen, bis er Anfang der 90er eine veritable Vokuhila-Mähne erreicht hatte, die ihm – ich nehm’s schon mal vorweg – verdammt gut stand. Das Problem dabei war nur: Damals war es noch üblich, dass die Schauspieler mehrere Filme gleichzeitig drehten und sich die Dreharbeiten daher meist über längere Zeiträume hinzogen. Sanju konnte also für seine Friseurbesuche nie das Ende irgendwelcher Dreharbeiten abwarten, weil sich immer mehrere Projekte überschnitten; zudem fiel er Ende der 80er wegen einer schweren Lungenerkrankung für längere Zeit aus, wodurch sich die Fertigstellung mehrerer Filme zusätzlich verzögerte. Mit dem Ergebnis, dass in den Filmen ab 1989 ständig ein Frisürchen-wechsel-dich-Spiel bei Sanju zu beobachten ist (und man dadurch witzigerweise sogar nachvollziehen kann, welche Szenen aus welchen Filmen zeitgleich entstanden sind). Offenbar stört so etwas in Indien niemanden, und wenn man diese Umstände einmal akzeptiert hat, dann kommt man damit klar, dass Sanjus Frisur innerhalb eines Films mehrfach wechselt – manchmal sogar mitten in einer Szene. Selbst Anfang der 90er, als die Kurzhaarfrisur bereits komplett aus den Filmen verschwunden war, kann sich die Haarlänge der Vokuhila innerhalb eines Filmes jederzeit ändern. Immerhin, gelohnt hat sich diese haarige Angelegenheit für Sanju allemal, denn erst mit der Vokuhila (in Kombination mit seinem immer besser durchtrainierten Körper) und später mit veritabler Langhaar-Mähne wurde er zu dem sündhaft attraktiven Puma, als der er Anfang der 1990er Jahre das indische Publikum begeistern sollte.

Das gleiche Spiel wiederholt sich in den Jahren 1996 bis 2000, in denen Sanju nach einem vorübergehenden Kurzhaarschnitt nach seiner Gefängniszeit wieder munter mit verschiedenen Haarlängen weiterexperimentierte. Wobei ich nie begreifen werde, was Sanju bzw. seinen Friseur geritten hat, als sie Sanjus künstliche Haarverlängerung verbrachen: vorne Pony-Zotteln, seitlich halblang und hinten lange künstliche Zotteln (zu besichtigen z.B. in einigen Kartoos-, Khauff- oder Safari-Szenen). Bei aller Liebe, aber damit sah Sanju furchtbar aus. Zum Glück hat er offenbar sehr schnell erkannt, dass er so vor der Kamera besser nicht herumlaufen sollte... Ende 1997 trennte sich Sanju endgültig von seiner langjährigen Puma-Mähne (in Dushman ist er erstmals seit Anfang der 90er wieder, wenn auch nur in zwei Szenen, mit Kurzhaarschnitt zu sehen). Dass dennoch noch bis ins Jahr 2000 Filme mit Langhaar-Szenen in die Kinos kamen (z.B. Khauff), liegt einfach daran, dass sich auch Ende der 90er Dreharbeiten noch oft über mehrere Jahre hinzogen. Daher darf man sich auch in diesen Jahren nicht wundern, wenn Sanju in einigen Filmen abwechselnd mit kurzen und mit langen Haaren rumläuft, sondern kann nur noch auf gut Hindi konstatieren: Tathastu - so be it!

*

In the end of 1988 Sanju decided to say good-bye to his old hair-style à la Paul McCartney which mostly made him look too nice and harmless for the tough image he developed at that time. So he started experimenting with different hair-styles and growing his hair until he got a long mane which – I cannot help but admit it – made him look simply gorgeous. There was just the problem that in those times it was usual that stars made many movies at the same time so the shooting of one movie could well take serveral years. As Sanju was continuously working in many projects and, adding to that, had to make a long break after his lung collapse in 1987 which delayed some of his films even more, his hair-style and hair-length changes permanently within his movies after 1989 (so you can even conclude which scenes from which movies were shot at the same time). But who cares if the hair-style changes even several times within a single scene as long as Sanju with his long mane is looking so mindblowing attractive!

The same game continued in the years 1996 to 2000. After his release from jail Sanju got his hair cut short but only to immediately starting with his hair experiments again. Unfortunately in some movies like Kartoos, Safari and Khauff Sanju is to be seen in a few scenes with a very unbecoming hair-style – pony toddles, over the ears half long and in the neck long toddly hair extension (yes, I bet it was artificial) – sorry, Sanju, you know I love you, but this one looked terrible. Fortunately, he obviously realised soon that he should not appear in fornt of a camera like that... In the end of 1997 Sanju said good-bye to his long mane once and forever (in Dushman he was, even if just in two scenes, to be seen with short hair again for the first time since the early nineties). But as even then film shootings could take several years there was again a space until 2000 to show Sanju with changing hair-styles in his movies (a very good example is Khauff).

So don’t wonder if you watch a Sanju movie where his hair-length alters from scene to scene. Just accept it and say, Tathastu - So be it.

Samstag, 4. August 2012

Department (2012) – Review in English

About the story: In order to put an end to the continuous gang wars in Mumbai, a special department within the police force is established. This "Department", as it's called, is granted all the means the "normal" police legally cannot use. Mahadev Bhosale (Sanjay Dutt) is to head this Department and recruits the members himself, including Shiv Narayan (Rana Daggubati) who after an encounter was suspended from duty. Mahadev's first target is the gang of Savatya (Vijay Raaz), later he intends to deal with the don and terrorist Muhammad Gauri. When Shiv gets to know gangster-turned-minister Sarjerao Gaikwad (Amitabh Bachchan), his way of considering things changes; after several tensions between him and Mahadev, Shiv dissociates himself from his mentor. But during a series of denunciations and more gang wars, Mahadev's and Shiv's paths cross again...


Jesus. What on earth did Ram Gopal Varma and the camera and edition people ingest when they made this movie? Prior to the film's release, the shooting with loads of customary Canon EOS 5D photo cameras at the same time, capturing the actions from many different angles, was praised by RGV as a revolution, almost as the reinvention of film making – but it were exactly these mostly unnerving hokums and the irksomely quick cuts which probably were the main reasons for Department becoming a big flop at the box office. For the story with the tagline "Power Corrupts – Absolute Power Corrupts Absolutely" per se was not too bad, well constructed and with many, in part surprising twists. Plus, RGV had a partially high class cast at his disposal. With a normal cinematography, Department might have become quite a good, thrilling film where you generously could have overlooked several dramaturgical weaknesses. For example Sanjay's different hair lengths which make you define exactly the succession in which he shot his Department scenes after he had gone bald for his Kancha role in Agneepath. Or: No one on streets seem to even bother that people run around with guns and shoot all the time in broad daylight. Really? Tell me about it.

So, you have to be happy with the little things. For example with the actors (though you can't have everything even here). Sanjay Dutt has his Mahadev Bhosale with all his extensive action scenes continuously and respectably under control. As an actor, Rana Daggubati is not a patch on Sanjay, but their dialogue scenes belong to the film's most lasting moments – especially their long dispute about deciding about right or wrong when Mahadev spreads out his pragmatic philosophy of life in front of Shiv: There is no right or wrong, there is only intelligent or fool; no one is honest, you have to take advantage of your position; and anyway: You cannot judge anyone right or wrong if you never have walked his paths.

Even Mahadev's scenes with his wife Satya are very likeable; Laxmi Manchu acts in a relaxed and self-confident manner which makes her and Sanjay, in spite of an age difference of eighteen years, a credible couple. Anjana Sukhani as Shiv's fiancée Bharathi has less to do (but is okay) while Madhu Shalini as Naseer, member of Savatya's gang, can show criminal energy and makes a convincing gangster couple with Abhimanyu Singh as Savatya's right hand DK. Savatya himself is in best hands with Vijay Raaz; one of Mahadev's men is Deepak Tijori (Danajee) whom I haven't seen on screen for a long time; and above all of them sits enthroned Amitabh Bachchan in his short but tailor-made role as gangster-turned-politician which he obviously enjoyed very much. (So let's forget his hamming, he wasn't the only one.)

Finally, a short word about the dance scenes. Yes, even Department does not without them and especially not without the nowadays obviously unavoidable item number with a half-naked object of men's lust which in this case is named Nathalia Kaur who, in spite of RGV's tireless praise hymns, doesn't leave very much impression ("Dan Dan"). Much more enjoyable is Shiv's and Bharathi's wedding when Sanjay and Amitabh dance together ("Kammo"), or "Thodi Si Jo Li Pi Hai", a remix version of a song from Amitabh's classic Namak Halal which inspires Sanjay and choreographer Ganesh Acharya to a cheerful party scene.

So, some ingredients of the film are quite okay but, too bad, not the overall result. "Who says that innocents don't get punished," Mahadev asks in one scene. It might just have been RGV's opinion regarding the innocent audience.

Produced by Viacom 18 Motion Pictures/Dharam Uberoi; Directed by Ram Gopal Varma
137 Min.; DVD: T-Series, English Subtitles (including songs)
© Diwali

Department (2012)

Zur Story: Um unter den kriminellen Gangs in Mumbai endlich aufzuräumen, wird eine Sonderabteilung namens "Department" innerhalb der Polizei eingerichtet, dem alle Mittel zugestanden werden, welche der Polizei ansonsten aufgrund der Gesetze verwehrt sind. Mahadev Bhosale (Sanjay Dutt) wird mit der Leitung dieses Departments beauftragt und rekrutiert sich seine Truppe zusammen, darunter Shiv Narayan (Rana Daggubati), der nach einem Encounter vom Dienst suspendiert worden ist. Erstes Ziel Mahadevs ist die Gang von Savatya (Vijay Raaz), danach will er sich den Terroristen Muhammad Gauri vornehmen. Die Begegnung mit dem ehemaligen Gangster und jetzigen Minister Sarjerao Gaikwad (Amitabh Bachchan) verändert Shivs Denkweise; es kommt zu Spannungen zwischen ihm und Mahadev, und schließlich sagt sich Shiv von seinem Mentor los. Damit beginnt eine Serie von Denunziationen und weiteren Gang Wars, bei der sich auch die Wege von Mahadev und Shiv wieder kreuzen...

Mannomann, was haben Ram Gopal Varma und die Herrschaften von der Kamera- und Schnitttechnik da nur eingeworfen? Die Dreharbeiten mit mehreren handelsüblichen Canon EOS 5D-Fotokameras gleichzeitig, die das Geschehen aus den verschiedensten Winkeln und Perspektiven einfingen, wurden von RGV im Vorfeld als Revolution, geradezu als Neuerfindung der Filmemacherei gepriesen – doch genau diese meist extrem nervenden Mätzchen, verbunden mit unangenehm schnellen Schnitten, dürften letzten Endes der Hauptgrund dafür gewesen sein, dass der Film an den Kassen gnadenlos floppte. Denn die Story mit der Tagline "Power Corrupts – Absolute Power Corrupts Absolutely" wäre an sich sogar richtig brauchbar gewesen, gut konstruiert und mit vielen, zum Teil äußerst überraschenden Twists. Und dazu stand RGV ein zum Teil hochklassiges Ensemble zur Verfügung. Bei normaler Kameraführung hätte Department durchaus ein guter, spannender Film werden können, bei dem man über gewisse dramaturgische Schwächen womöglich großzügig hinweggesehen hätte. Zum Beispiel Sanjays unterschiedliche Haarlängen, denen man genau entnehmen kann, in welcher Reihenfolge er seine Department-Szenen nach dem Kancha-Kahlschlag für Agneepath gedreht hat. Oder: Alle laufen permanent mit gezückten Waffen herum und ballern durch die Gegend, und keiner der unbeteiligten Passanten scheint sich darüber wirklich zu wundern...

So aber muss man sich an den kleinen Dingen erfreuen. Zum Beispiel (mit ein paar Abstrichen) an den Darstellern. Sanjay Dutt hat seinen Mahadev Bhosale mitsamt dessen ausgedehnten Action-Szenen durchgehend respektabel im Griff; Rana Daggubati kann ihm darstellerisch zwar nicht das Wasser reichen, aber die Dialogszenen zwischen den beiden gehören noch mit zum den nachhaltigsten Sequenzen des Filmes – vor allem die große Auseinandersetzung um die Frage nach der Beurteilung von Richtig oder Falsch, bei der Mahadev seine ganze pragmatische Lebensphilosophie vor Shiv ausbreitet: Es gibt kein Falsch oder Richtig, nur ein Intelligent oder Dumm; man muss seine Position ausnutzen, ehrlich ist sowieso niemand, und überhaupt kann man gar nicht beurteilen, ob jemand richtig oder falsch liegt, solange man niemals in dessen Schuhen gewandelt ist.

Auch die Szenen zwischen Mahadev und seiner Frau Satya sind sehr sympathisch; Laxmi Manchu agiert mit unverkrampftem Selbstbewusstsein, so dass sie und Sanjay trotz des Altersunterschieds von achtzehn Jahren ein absolut glaubwürdiges Paar abgeben. Weniger zu tun hat Anjana Sukhani als Shivs Verlobte Bharathi – im Gegensatz zu Madhu Shalini, die als Naseer, Mitglied in Savatyas Gang, kriminelle Energie zeigen darf und zusammen mit Abhimanyu Singh als Savatyas rechte Hand DK ein überzeugendes Gangsterduo bildet. Savatya selbst ist bei Vijay Raaz in besten Händen, in Mahadevs Truppe gibt es u.a. ein Wiedersehen mit Deepak Tijori (Danajee), und über allem thront in seiner kurzen, aber hundertprozentig auf ihn zugeschnittenen Rolle Amitabh Bachchan, der seine Gangster-turned-Minister-Rolle genüsslich und mit teilweise hemmungslosem Chargieren auskostet.

Eine Extra-Erwähnung verdienen noch die Tanzszenen, auf die auch Department nicht verzichtet – vor allem nicht auf die derzeit offenbar unvermeidliche Item-Nummer mit einem halbnackten Männer-Lust-Objekt, das in diesem Fall Nathalia Kaur heißt und trotz RGVs unermüdlichen Lobpreisungshymnen keinen sonderlichen Eindruck hinterlässt ("Dan Dan"). Da hat man doch definitiv mehr Vergnügen an der Hochzeitsszene von Shiv und Bharathi, bei der Sanjay und Amitabh zu "Kammo" gemeinsam das Tanzbein schwingen, oder bei "Thodi Si Jo Li Pi Hai", einer Remix-Version des gleichnamigen Songs aus dem Amitabh-Film Namak Halal, in der Sanjay zusammen mit dem Choreographen Ganesh Acharya eine gutgelaunte Party-Nummer hinlegt.

Ja, einzelne Zutaten des Filmes sind durchaus genießbar. Aber das Gesamtergebnis leider nicht. "Who says that innocents don't get punished?" fragt Mahadev an einer Stelle. Dieser Ansicht muss auch RGV beim Gedanken an das unschuldige Kinopublikum gewesen sein.

Produktion: Viacom 18 Motion Pictures/Dharam Uberoi; Regie: Ram Gopal Varma
137 Min.; DVD: T-Series, englische UT (inkl. Songs; an einer Stelle fallen sie kurz aus)

Montag, 30. Juli 2012

Sanjay's fans in Germany donate USD 1480 to SUPPORT

Sanjay Dutt ist bekanntermaßen ein Unterstützer der NGO SUPPORT (Society Undertaking Poor People's Onus for Rehabilitation) in Mumbai, die sich der Rehabilitation alkohol- und drogensüchtiger Straßenkinder widmet. Die Kinder bekommen ein Obdach, werden entgiftet, betreut und ins Leben (zurück)geführt. Sie erhalten Unterricht und später, wenn sie groß sind, Hilfe bei der Jobsuche. Bei Kindern, die von zu Hause abgehauen sind, wird außerdem versucht, sie wieder mit ihren Familien zusammenzubringen.

Als ehemaliger Drogensüchtiger, der es Mitte der 80er Jahre geschafft hat, von dem Teufelszeug wegzukommen, kennt Sanjay die Probleme und Traumata dieser Kinder nur zu gut. Abgesehen von Geldspenden oder Benefizveranstaltungen bringt sich Sanjay auch persönlich ein, führt Einzel- und Gruppengespräche mit den Kindern, um sie dazu zu animieren, die Drogen aufzugeben, etwas zu lernen und den Schritt in ein neues Leben zu schaffen.

Um Sanjay Dutt und SUPPORT in ihren Bemühungen für diese Kinder zu unterstützen, haben Diwali und Sanjays Fans in Deutschland erneut eine Spendenaktion ins Leben gerufen und dabei insgesamt 1.200 Euro gesammelt und an SUPPORT überwiesen. Diese Spende ist zugleich ein symbolisches Geburtstagsgeschenk seiner Fans für Sanjay zu seinem 53. Geburtstag am 29. Juli.

*

Sanjay Dutt is known to be a genuine supporter of the NGO SUPPORT (Society Undertaking Poor People's Onus for Rehabilitation) in Mumbai which takes care for drug-addicted street children. As the NGO's Executive Director Sujata Ganega describes it on SUPPORT's website, "If there can be one word to summarise the work of SUPPORT, it is transformation. It is all about transforming the children into normal citizens from their high-risk lifestyle on the streets. Motivating and guiding them to give up their life of substance use, risky sexual behaviour and exploitation on the streets, to a normal childhood of fun and learning. Wherever possible, the children are reunited with their families. If this is not possible, they will remain with the SUPPORT family till they are capable of leading an independant life."

Having once been a drug addict himself, Sanjay knows about the traumata these children are facing, so he makes not only financial contributions but also involves himself, talking to the addicts and helping them gaining the courage to fight their problems and start a new life.

To support Sanjay and SUPPORT in their good work, Diwali and Sanjay's fans in Germany again made a collection and this time could donate € 1200 (USD 1480) to SUPPORT. It's also meant as a birthday present from his fans for Sanjay who turned 53 on July 29.

Sonntag, 29. Juli 2012

Happy Birthday Sanju!



Dear Sanju,
thank you for enriching our lives so much!
May God always protect you and your loved ones and bless you with love, health, freedom and happiness forever.
Big hugs and lots of love! :)



Montag, 23. Juli 2012

Get your chance to meet Sanjay Dutt (UTV Stars - Live My Life Season 2)

UTV Stars is searching for Die Hard and Genuine Fans of Sanjay Dutt for UTV Stars - LIVE MY LIFE SEASON 2!

GET A CHANCE TO MEET YOUR FAVORITE STAR SANJAY DUTT AND LIVE HIS LIFE FOR A DAY ON A TV SHOW.


All you need to do is
1) Create a home video of around 3-5 mins (in Hindi) where you tell us why you adore your favorite superstar Sanjay Dutt, what makes you different from other fans, what all you did for him and what you can do for him.
2) Upload that video on http://www.YouTube.com
3) Fill the form below* and send us on Sameer@Talenthatz.com along with your video’s link and few photographs.

• Short listed videos will be reviewed by Sanjay Dutt and he will choose the best
• Fan’s age should be between 18-25 years
• Video Should be strictly in Hindi
• Fans should be from India
• We believe if you consider yourself as Die Hard Fan, You can do at least this.
• Feel free to call on the number below if you have any query or doubt.
• Connect with us on http://www.Facebook.com/THzEvents or (Twitter) for Casting and Events Update.
Wish you Luck..!! ☺

In the profiling we shall need Following of your details.
1. Video profile (can be sent by mail via a link) but please ensure that the sound and video quality is good.
2. Document profile (below)
3. Fan’s pictures.
________

*FORMAT FOR PRINT PROFILE OF THE FAN
Basic Information

Fan of Sanjay Dutt
Name -
Age -
Occupation (what are you studying if student) -
Location -
Contact detail -

YouTube Video Upload Link (VIDEO IN HINDI ONLY) -

Please Answer Below mentioned questions:

Q1. Aspirations/ what you want to become in future?

Q2. What all madness/Craziest thing you have done for your favorite stars (quirks)?

Q3. To what limit you can go to meet your star?

Q4. Why you like a star so much?

Q5. Why should Sanjay Dutt choose you as his biggest fan?



Regards
Sameer K. Singh
Head - Entertainment Events
Talent Hatz Entertainment

Dienstag, 12. Juni 2012

'Ferrari Ki Sawaari' reminds Sanjay Dutt of his dad

The Times of India, 12. Juni 2012

Sanjay Dutt sagt, dass Ferrari Ki Sawaari ihn an seinen verstorbenen Vater Sunil Dutt erinnerte und an die emotionalen Momente, die sie gemeinsam erlebten. Der Film handelt von einem Vater, der an nichts anderes denkt als an seinen Sohn und dessen Träume.

"Es ist ein ehrlicher Film. Er ist voller Werte und Freundschaft und handelt von einer Vater-Sohn-Beziehung. Er erinnerte mich an meine Beziehung zu meinem Vater", sagte Sanjay.

"Mein Vater suchte niemals wirklich körperlichen Kontakt zu mir. Er brauchte sehr lange, um zu sagen, dass er mich liebte. Aber irgendwie wusste ich, dass da immer Liebe war", fügte er hinzu.

Ferrari Ki Sawaari (Regie: Rajesh Mapuskar; Produktion: Vidhu Vinod Chopra) kommt am Freitag in die Kinos.

Sanjay spielte gemeinsam mit seinem Vater in Chopras Munnabhai MBBS.

Liebevoll erinnerte der 52-Jährige sich an den Filmhit von 2003: "In einer Szene in Munnabhai MBBS musste Dad mich umarmen. An diesem Tag hatte er einen Unfall gehabt, seine Schulter war geprellt, und er konnte kaum die Hand heben, um mich zu umarmen. Wir alle sahen, was für Schmerzen er hatte. Vidhu bat ihn sogar, nach Hause zu gehen und sich auszuruhen. Aber er bestand darauf, die Szene zu Ende zu drehen. Und er tat es. Glauben Sie mir, wie er mich in dieser Szene umarmte, das war so fest und innig und voller Liebe, das war kein Schauspiel... das war echt. Der Film ist so real und erinnert mich an meinen Dad."

(IANS; Deutsch von Diwali)

Donnerstag, 7. Juni 2012

Sanju believes in woman power

The Times of India, 7. Juni 2012
 
Sanjay Dutt dreht derzeit in Rajasthan für Soham Shahs Sher (Arbeitstitel), in dem er einen Gangster aus Gujarat spielt - ein Novum für den Schauspieler und Produzenten, der in diesem Jahr mit Agneepath einen Blockbuster-Hit hatte. Er spricht über seine Projekte und die Frauen in seinem Leben.

Upala: Die Resonanz auf Ihren Look in Sher war gut...

Sanjay: Nach all der harten Arbeit, die man investiert hat, tut es gut, das zu hören. Wir haben an die 47 Grad hier in Rajasthan, und es ist schwierig, zu drehen. Der Film handelt von einem Gangster aus Gujarat, deshalb blieb uns keine andere Wahl, wir mussten einen Drehort in einer Wüstengegend wählen. Ich beherrsche zwar die Sprache nicht wirklich, aber ich denke, das bisschen Gujarati, das ich spreche, wird schon reichen. (lacht)

Upala: Und in Son Of Sardaar spielen Sie einen waschechten Punjabi.

Sanjay: Ich bin ein Punjabi im Herzen; einen zu spielen kommt daher aus meinem Innersten. Ich hatte eine phantastische Zeit während der Dreharbeiten in Patiala mit all meinen Schulfreunden aus der Zeit in Lawrence, Sanawar, die mich täglich am Set besuchten.

Upala: In diesem Jahr haben Sie ein paar gute Filme wie Sher, SOS und eine Karan-Johar-Produktion...

Sanjay: Karans Produktionshaus ist für mich wie ein eigenes Banner. Ich stand Yash uncle außerordentlich nahe... Meine Eltern waren eng mit ihm und Hiroo aunty befreundet, daher habe ich eine emotionale Verbindung mit dem Banner und mit Karan.

Upala: Da wir von Bannern reden - Sie haben in zahlreichen Filmen mit Vidhu Vinod Chopra gearbeitet...

Sanjay: Meine Beziehung zu ihm geht über die Arbeit hinaus. Als mein Dad starb, war ich wie weggetreten. Er sprang für mich ein, um einige der letzten Riten an meiner Stelle durchzuführen. Wir stehen einander so nahe, dass Vidhu jederzeit zu mir nach Hause kommen und zu meiner Frau Maanayata sagen kann: 'Agar bachche bigde toh mere se bura koi nahin hoga!'

Upala: Wie sehen Sie Maanayata als den neuen CEO von Sanjay Dutt Productions?

Sanjay: Maana ist eine großartige Ehefrau und einer Super-Mutter. Sie arbeitet hart und ist intelligent, deshalb habe ich ihr diese Verantwortung als eine Herausforderung übertragen. Ich bin zuversichtlich, dass sie es schafft. Sanjay Dutt Productions ist ebenso sehr ihre Firma wie meine.

Upala: Sie glauben an Frauenpower?

Sanjay: Immer schon. Meine Mutter (Nargis) war eine intelligente Frau; meine Schwester Priya schafft perfekt den Ausgleich zwischen ihrer Karriere und ihrer Familie. Nicht zu vergessen Anju, die nach Moms Tod an ihre Stelle getreten ist und uns alle zusammengehalten hat.

Upala: Reshma Shetty ist Ihr neuer Business Manager?

Sanjay: Ja, Reshma kümmert sich um meine gesamte Arbeit. Sie ist durch und durch Profi, und ich bin beeindruckt, wie alles bei ihr funktioniert.

(Upala KBR; Deutsch von Diwali)

Montag, 28. Mai 2012

Life’s just begun for me: Sanjay Dutt

Life’s just begun for me: Sanjay Dutt
TOI, 29. Mai 2012

Sanjay Dutt in einem Interview mit der TOI über seine Zwillinge, Munnabhai, Madhuri und mehr...

Tanvi: Sie konzentrieren sich jetzt auf einige gute Action-Filme. Macht Sie das glücklich?

Sanjay: Ja. In den letzten paar Jahren konzentrierten sich Produzenten auf Komödien. Mit Agneepath ist die Action nun zurück. Ich mache viele Action-Filme. Die Story von einem davon, für den ich gerade drehe - Sher -, basiert auf der Figur des Gangsters Sarman Munja Jadeja (Santokben Jadejas Ehemann) aus dem Gujarat.

Tanvi: Sie sind derzeit neben der Schauspielerei noch in viele andere Dinge involviert - Ihr Produktionshaus, Werbungen und so weiter...

Sanjay: Ich bin ein verheirateter Mann und habe drei Kinder, um die ich mich kümmern muss. Früher war ich Single, und Trishala lebte bei ihren Großeltern im Ausland. Damals lebte ich das Leben eines Junggesellen. Jetzt, da ich eine Familie zu versorgen habe, muss ich härter arbeiten. Sagen wir einfach, ich fühle mich gesegnet und das Leben hat gerade erst begonnen für mich.

Tanvi: Wie verbringen Sie Zeit mit Ihren Zwillingen?

Sanjay: Ich empfinde es als Segen, dass Gott mir meine Kleinen gegeben hat. Durch Shahraan und Iqra fühle ich mich jünger. Ich genieße das alles, weil ich es mit Trishala nie tun konnte. Normalerweise frühstücke ich mit ihnen um halb 8 Uhr und schaue mit ihnen Cartoons an. Ich versuche, früh nach Hause zu kommen, wenn sie noch wach sind. Dass sie meine Liebe erwidern, macht mich zu einem hingebungsvollen Vater. Vielleicht das einzige, was ich bedaure, ist, dass mein Vater nicht mehr am Leben ist, um sie zu sehen. Es hätte ihn glücklich gemacht, zu sehen, dass hier nun drei Kinder sind, um sein Vermächtnis fortzuführen.

Tanvi: Unlängst kündeten Sie ein Eightpack an. Kommentar?

Sanjay: Ja, das werde ich haben, bald. Aber zu diesem Punkt: Du musst einer Fitness-Routine folgen, die zu deinem Körper passt. Eine Mischung aus 70% Training und 30% Diät hilft dir, einen guten Körper zu bekommen. Statt während des Trainings im Fitnessstudio ständig Updates auf dem Phone zu checken und per SMS zu chatten, sollte man sich auf die Wellness konzentrieren. Fitness ist etwas, das man nicht nebenbei macht.

Tanvi: Sie sind schon lange erfolgreich in Bollywood und immer noch gut im Geschäft. Wie haben Sie das geschafft?

Sanjay: Ja. Das Geheimnis ist meine harte Arbeit. Alter ist nur eine Zahl und steht guten Rollen nicht im Weg. Das hat Agneepath bewiesen.

Tanvi: Wann sehen wir Sie wieder als Munnabhai?

Sanjay: Er kommt auf jeden Fall. Nur wann - keine Ahnung, vielleicht Ende des Jahres.

Tanvi: Nun, da Madhuri Dixit ihr Comeback macht, würden Sie gerne mit ihr arbeiten?

Sanjay: Bei einem guten Drehbuch hätte ich nichts dagegen, mit Madhuri Dixit zu arbeiten.

Tanvi: Vor einigen Monaten haben Sie Chief Minister Narendra Modi besucht, um mit ihm über die Möglichkeit eines Film-City-Projekts in Gujarat zu sprechen.

Sanjay: Ich habe Narendra Modi besucht, weil ich beeindruckt bin von seiner Arbeit für Gujarat; er ist ein fähiger Verwalter. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Gujarat. Gujarat hat ein riesiges Potential für eine Film City. Aber mal sehen, ob und wie ich das wiederaufgreifen kann.

(Tanvi Trivedi; Deutsch von Diwali)

Mittwoch, 2. Mai 2012

Sanjay Dutt: My fans have made me a star

Rediff, 2. Mai 2012

Sanjay Dutt: My fans have made me a star

Gerade als die Kritiker anfingen, ihn abzuschreiben und das Ende seiner glänzenden Karriere zu verkünden, schlug Sanjay Dutt zurück mit einer herausragenden Leistung als Kancha Cheena in Agneepath.
Der 52-jährige Schauspieler ist derzeit in Film City in Guregaon vor den Toren Mumbais mit Dreharbeiten für die letzten Restszenen seines nächsten Films Department beschäftigt.
Der Film wird am 18. Mai herauskommen. Neben Sanjay spielen unter der Regie von Ram Gopal Varma auch Amitabh Bachchan und Rana Daggubati.
In einem offenen Gespräch mit Sonil Dedhia sprach Dutt über seine Arbeit mit und seine Beziehung zu RGV sowie darüber, wie er es genießt, Vater zu sein, und warum Politik nichts für Promis ist.



Sonil: Immer, wenn die Kritiker Sie abschreiben, kommen Sie mit einer herausragenden Darbietung zurück, wie gerade jetzt in Agneepath.

Sanjay: Ich finde nicht, dass ich eine schwere Zeit durchgemacht habe. Es sind nur die Medien, die mich ständig abschreiben. Jeder Schauspieler erlebt während seiner Karriere gute und schlechte Phasen. Es ist die Ehrlichkeit eines Schauspielers, die ihn zurückbringen kann. Wenn du an der Spitze bist, dann musst du lernen, mit dem Erfolg umzugehen, und zugleich aber auch auf den Absturz vorbereitet sein.

Sonil: Bekommen Sie jetzt nach Agneepath mehr Angebote für negative Rollen?

Sanjay: Ich bin offen für negative Rollen. Ich habe nach Agneepath einige Angebote für negative Rollen bekommen, aber ich habe keines davon angenommen. Ich brauche etwas, das mich noch über Kancha (seine Rolle in Agneepath) hinausbringt.

Sonil: Sie haben mit Ram Gopal Varma in Daud (1997) gearbeitet. Wie hat er sich als Regisseur entwickelt?

Sanjay: Er ist als Filmemacher gewaltig gewachsen. Während der Dreharbeiten für Department hat er einige Szenen mit einer Canon 5D gefilmt; das war interessant, zugleich aber schwierig für mich, weil ich nicht daran gewöhnt bin. Ich glaube, für Amitji (Amitabh Bachchan) war es ebenfalls schwierig. In gewisser Weise ist es gut, dass er mit der Zeit und der Technologie Schritt gehalten hat. Er ist ein phantastischer Techniker und ein großartiger Filmemacher.

Sonil: Hat Varma Ihnen nach Daud noch andere Filme angeboten, die Sie nicht angenommen haben?

Sanjay: Nein, er hat mir keine Filme angeboten. Jeder von uns ist seiner Wege gegangen. Er hat Filme mit anderen Leuten gemacht, und ich habe mit anderen Regisseuren gearbeitet. Und dann, aus heiterem Himmel, bekam ich einen Anruf von ihm, und er sagte, lass uns einen Film zusammen machen. Das hat mich wirklich glücklich gemacht, denn ich hatte gute Erfahrungen mit ihm gemacht bei der Arbeit für Daud und freute mich darauf, wieder mit ihm zu arbeiten. Wir hatten eine Menge Spaß bei der Entstehung von Department.

Sonil: Sie haben schon so oft einen Cop gespielt. Wird es nicht irgendwann langweilig, immer die gleiche Figur zu spielen?

Sanjay: Manchmal wird es langweilig, wenn man wieder die gleiche Figur spielt. Aber ein Schauspieler sollte seine Figur um das Drehbuch herum gestalten können. Unlängst hat Salman Khan einen Cop in Dabangg gespielt. Es war ein interessantes Skript, aber Chulbul Pandey (die von Salman Khan gespielte Figur) war das Highlight des Films. Letztendlich war es ein Cop-Film, aber Salman gab ihm seine persönliche Note, und das haben die Leute geliebt. Meine Figur in Department hat keine Gefühle. Wenn er jemanden erschießen will, dann denkt er nicht zweimal darüber nach.

Sonil: Sie haben Ihre Filmkarriere 1981 gestartet. Sehen Sie irgendwelche Veränderungen an sich selbst als Schauspieler?

Sanjay: Ich denke nicht, dass ich mich als Schauspieler verändert habe. Ich lese nach wie vor Drehbücher, und wenn ich eines mag, dann mache ich den Film; wenn ich es nicht mag, dann lehne ich es geradeheraus ab. Aber ich kann sagen, dass ich ziemlich launisch geworden bin.

Sonil: Warum launisch?

Sanjay: Ich habe 32 Jahre in der Industrie verbracht. Es ist fünf Uhr abends, und ich sollte eigentlich im Fitness-Studio sein; stattdessen sitze ich hier mit Ihnen bei einem Interview. (lächelt)

Sonil: Ihre Eltern waren Promis. Startum war ein Teil Ihres Lebens seit Ihrer Geburt.

Sanjay: Ich glaube nicht, dass ein Schauspieler sich seinen Namen im Showgeschäft wegen seiner Eltern macht. Mein Vater (Sunil Dutt) hat mich in die Filmindustrie eingeführt, aber es sind mein Talent und meine harte Arbeit, die mich zum Erfolg geführt haben. Meine Fans und das Publikum haben mich zu einem Star gemacht. Hätten sie nicht meine Filme gesehen und meine Darbietungen gemocht, dann wäre ich nie das geworden, was ich heute bin. Ich werde ihnen immer dankbar dafür sein. Es ist sehr wichtig zu wissen, wie man ihnen begegnet und mit ihnen verbunden bleibt.

Sonil: Nach einer schon drei Jahrzehnte andauernden Karriere – was ist es, was Sie immer noch dazu animiert, morgens aufstehen und ans Set fahren zu wollen?

Sanjay: Es ist ein magisches Gefühl, wenn ich eine Rolle spiele. Es macht Spaß, einen speziellen Charakter darzustellen. Erst unlängst haben meine Fans und das Publikum meine Darbietung in Agneepath geliebt und anerkannt, und ich finde, so etwas kann man sich für Geld nicht kaufen. Das ist so ein schönes Gefühl für einen Schauspieler. Und schließlich und endlich habe ich zwei kleine Kinder, also muss ich arbeiten. (lacht)

Sonil: Spielen Hits und Flops eine Rolle für Sie?

Sanjay: Ja und Nein. Ja aufgrund des Überlebensfaktors; schließlich muss ich für meine Familie sorgen. Und Nein, weil ich schon lange genug in der Industrie bin. Die Zeiten, wo ich, wenn ein Film nicht gut läuft oder floppt, zu Hause rumsitze und anfange zu analysieren, was ich falsch gemacht habe, sind längst vorbei. Ich mache einfach nur weiter.

Sonil: Denken Sie, dass Sie zu nett sind und deswegen oft aufs Kreuz gelegt wurden?

Sanjay: Ich war früher immer emotional und habe mit meinem Herzen entschieden, nicht mit meinem Verstand. Aber das hat sich seit einiger Zeit geändert. Nachdem ich nun eine beträchtliche Zeit in der Industrie verbracht habe, bin ich pragmatischer geworden. Für meine Freunde und meine Familie bin ich jedoch immer noch emotional.

Sonil: Wie fühlt es sich an, noch einmal von Anfang an ein Vater zu sein?

Sanjay: Ich habe nie erlebt, wie es ist, Vater zu sein, als Trishala geboren wurde. Meiner Frau (Richa Sharma) ging es nicht gut, und Trishala musste bei ihr in den USA bleiben. Ich arbeitete hier in Mumbai. Deshalb habe ich nie die Erfahrung gemacht, mein Kind aufwachsen zu sehen. Heute ist es eine schöne Erfahrung. Nach Drehschluss versuche ich immer so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, um Zeit mit meinen Kindern (Shahraan und Iqra) zu verbringen.

Sonil: Sie hatten eine ganz besondere Verbindung zu Ihrem Vater (Sunil Dutt). Würden Sie gerne sein wie Ihr Vater?

Sanjay: Ich möchte genau wie mein Vater sein. Er war immer für uns da und Stütze und Rückhalt für uns alle. Aber ich werde meinen Kindern auch raten, nicht so zu werden wie ich in meiner Jugend. (lacht)

Sonil: Vor kurzem haben Sie mit Raj Kundra die Super Fight League (SFL) gestartet; das war einer der Träume Ihres Vaters...

Sanjay: Ja, und ich bin sehr glücklich und aufgeregt deswegen. Wir führen die SFL langsam, aber sicher vorwärts. Sie basiert auf der Ultimate Fighting Championship (UFC), die in den USA viele Anhänger hat. Es ist eine der sichersten Sportarten in Bezug auf Ringkämpfe. Überraschenderweise wissen 12-, 13-jährige Kinder, was die UFC ist, und wir bekommen viel Unterstützung für die SFL.

Sonil: Ihr Vater war ein guter Politiker. Bedauern Sie Ihren kurzen Abstecher in die Politik?

Sanjay: Mein Vater war nie ein Politiker. Er hatte eine gute Zeit im Amt, weil er ein guter Mensch war. Ich weiß nicht, warum ich in die Politik gegangen bin. Es war ein Fehler. Während meiner Zeit in der Politik habe ich gelernt, dass du da hingehen, Reden schwingen und eine Menge Dinge versprechen musst, und die musst du dann erfüllen. Ich denke nicht, dass das je geschieht. Politik ist eine andere Welt, und ich denke nicht, dass ein Schauspieler in diese Welt passt.

Sonil: Warum das?

Sanjay: Ich finde, Schauspieler sind sehr unschuldige Menschen. Sehen Sie Dharamji (Dharmendra), er konnte dort nicht lange überleben. Hemaji (Hema Malini) ist dort und doch auch wieder nicht. Shatruji (Shatrughan Sinha) ist ein wunderbarer Mensch, und ich finde, er hat nicht bekommen, was ihm zusteht. Er hatte das Potential zum Chief Minister.

(Sonil Dedhia; Deutsch von Diwali)

Sonntag, 29. April 2012

Agneepath (2012) - Review in English


About the story: In order to keep the inhabitants of the island Mandwa under his family's rule, the ruthless Kancha (Sanjay Dutt) promises to build a salt factory which shall bring wealth to Mandwa, provided the people lease their land to him on long-term basis. When the teacher Dinanath Chauhan (Chetan Pandit) advices the people not to follow Kancha, the latter frames him for a horrible crime and, in an act of public lynchlaw, hangs him to death. Now he can carry out his real plans – to make Mandwa his empire of cocaine production and to gain the reign over Mumbai. But there is already another man ruling: the drug smuggler and flesh trader Rauf Lala (Rishi Kapoor) who successfully prevents Kancha from rising over the next fifteen years – not least thanks to his right hand Vijay Chauhan (Hrithik Roshan). As a child he had joined Lala's camp to gain enough power for taking revenge on Kancha, and for this destination he will stop for nothing...


Mukul S Anand's movie Agneepath from 1990 has cult status in India, especially Amitabh Bachchan's performance as Vijay which earned him a National Award. So the news of Karan Johar, son of the late Yash Johar who produced Anand's Agneepath, planning a remake of that movie was met with great scepticism. Alone for the inevitable comparisons with the original hardly anyone gave a real chance to this new Agneepath.

But for Karan Johar this film was a matter of his heart as his father always had considered Agneepath one of his favourite movies and never had gotten over it that the film had flopped at the box office. With this new interpretation of the old story Karan wanted to add the hit tag to the name Agneepath in arrears. From the very beginning he asked not to make comparisons with the original: the new Agneepath would not be a remake but a tribute to the original; they would only take the core of the story but tell it completely new. At the beginning of the credits, Karan clothed his motivation in words: "Agneepath (1990) was an extremely special film to my father. Amit Uncle's (Amitabh Bachchan) absolute brilliance and Mukul S Anand's vision made it a pillar film for us at Dharma Productions. Revisiting, restructuring and adapting Agneepath is our humble way of paying homage to a film that has required a cult status over the years."

But Karan Johar did not intend to direct this revenge drama himself; at a press conference he quipped that the only violent scene he ever had created had been Amitabh slapping Hrithik in K3G. So he left the director's chair to the man who had come up with the idea for Agneepath's new interpretation and written it: Karan Malhotra. The newbie director turned out to be a lucky find for the Agneepath project. He had the good sense to evade any comparisons by portraying Vijay and Kancha unlike the characters Amitabh Bachchan and Danny Denzongpa had played and by deleting the original's third cult figure, Mithun Chakraborty's Krishnan Iyer MA, completely; instead he invented the (in the word's double meaning) flesh trader Rauf Lala. So only the motive of the clash Vijay-Kancha was left in the new story which Malhotra staged and filmed in colourful and monumental pictures and with a good share of blood and violence.

The expectations skyrocketed after the promos; especially Sanjay Dutt's bald and scary look as Kancha and Katrina Kaif's spirited item number "Chikni Chameli" were the talks of the town. And still even Karan Johar probably couldn't believe his ears when, on January 26, 2012 (Republic Day), Agneepath beat the start record of Bodyguard, became a huge success overseas and finally was rated a Super Hit in India, having scored more than Rs 125 crore which made it one of the most successful Hindi films of all times.

In part this was surely thanks to the popular stars who had delivered terrific performances one and all, but in a significant part it was also thanks to the plot and the way it was filmed. Malhotra set his Agneepath movie in the years 1977 (back story) and 1992 (main story), and by going back to the raw and grounded masala and action films of that era he satisfied the longings of those film buffs who just can't acquire a taste for the slick, cool, west-oriented and more and more computer-generated films of the recent years. "Finally we got action without special effects again!" was the tenor of many comments from the public, and this paraphrases best what the Agneepath audience (surely also the audience of films like Singham and Dabangg) wants: Indian movies with heroes and villains, raw emotions and also crude violence – and not the recently strained "on par with Hollywood".

It fits perfectly that, of all cast members, two veterans of the Hindi cinema dominate this Agneepath movie: Sanjay Dutt and Rishi Kapoor. Especially Rishi was the big surprise package. As he had never played a villainous role before he even had insisted on a look test as he had not been sure whether he would be able to pull off a role like Rauf Lala. But his qualms had been causeless; he delivered an absolutely convincing performance, and I wouldn't be astonished if he and not Sanjay would sweep all the best villainous role awards next year. It would surely not be undeserved.

On the other hand, Sanjay doesn't need to hide behind Rishi at all. Even for him Kancha was a new experience, in spite of so many former villainous roles like Khalnayak, Raghubhai etc, because never before he had played a man as crazed, excentric, unpredictable and thoroughly evil as Kancha. He devoted his body and soul to this role – even his hair, for when the prosthetics they first tried to use became unbearable in the heat of Diu and started melting away, Sanjay without further ado decided to shave off his hair and go bald. With this look (which awarded him attributes like "Voldemort" and "The Dark Lord of Bollywood") and in black clothes which often exposed all his tattoos and his big muscles, Sanjay created a movie villain who can well be mentioned in the same breath as Gabbar Singh and Mogambo; a madman who lives his own version of the Bhagvad Gita and ruthlessly uses and suppresses people for his purposes. Especially Kancha's devilish grin and his zero-tolerance brutality are getting under the audience's skin – even for Sanjay himself who openly admitted that during the dubbing for the climax he asked for a break because he couldn't stand himself anymore and seriously wondered whether that monster on the screen really was him.

Hrithik Roshan cannot quite hold a candle to both his outstanding co-stars but in any case he managed to shape his own Vijay, without any referring to the character played by Amitabh, and that was a good thing. Karan Malhotra made his contrahents Vijay-Kancha remind of David and Goliath, true to the motto: the more powerful and larger-than-life the villain, and the more chanceless the hero seems in front of him, the more glorious is the hero's victory in the end when he outgrows himself and defeats the villain. Though Vijay is everything else than a little innocent; while still a child (very well played by Arish Bhiwandiwala), he already was angry and rebellious, and later, while striving for power and revenge, he kills his opponents as ruthlessly as Kancha had killed his father which doesn't really make Vijay stand on moral high ground. The only thing which still differs Vijay from Kancha is the fact that Vijay still kept some humaneness in him – and especially in these parts Hrithik is very touching. But his action scenes are impressive too, above all the extensive showdown against Sanjay where both of them don't spare each other and especially Sanjay stretches Hrithik to the limit.

Agneepath belongs totally to Sanjay and Rishi and (with a tiny little gap) Hrithik. Priyanka Chopra as Vijay's bubbly and life-loving childhood friend Kaali provides the film with some moments of rest and feelgood amongst all the dark gang wars and revenge actions. However, Kaali's romance with Vijay is nothing more than an addition to the main plot, and too bad also that due to copyright hassles the beautiful song "Oh Saiyyan" picturised on Hrithik and Priyanka had to be deleted from the film. A very pleasant surprise is young Kanika Tiwari, casted away from the school desk to play Vijay's little sister Shiksha. Zarina Wahab and Chetan Pandit as Vijay's parents and Om Puri as Gaitonde are solid and reliable. In fact, there are no failures in the cast; a special mentioning should be made for Rajeysh Tondon as Rauf Lala's rebellious son Mazhar.

In short: The gamble Agneepath paid off. For Karan Malhotra who made a dream debut as a director. For Sanjay Dutt who, for the first time in many years, could celebrate an undisputed film success again and whose market value considerably rose again after Agneepath. And for Karan Johar who not only could gift his late father the desired Super Hit Agneepath but also made a nice amount of money with it. Guess all this was worth the change of the Dharma Productions logo which Karan decided to make after the first trailer had come out – the familiar tunes from KKHH didn't really match the violent contents of the trailer. So they were replaced by the stirring tunes of "Deva Shree Ganesha" from the Agneepath soundtrack. One of the many right decisions for this successful film which definitely is worth more than one watch.

For a change, this time I leave the closing words to Sanjay Dutt himself who admitted at the end of the release day, "I am overwhelmed at the reactions for Agneepath. I visited some popular single screen theatres and was taken aback by the audience's response! I was stunned when they started whistling and clapping at my entry. The noise was deafening. I felt on top of the world! I never expected such big opening collections either. People have complimented me on my range as an actor - that I can play both the lovable Munnabhai and the horrible Kancha with ease. It's a very good feeling to be praised like that. When you work hard and get such tremendous appreciation from both fans and friends, you feel a real sense of achievement."

Produced by Hiroo Yash Johar, Karan Johar; Directed by Karan Malhotra
174 Min.; DVD: Eros, English Subtitles (including songs); Bonus DVD: Film Making, Song Making, Deleted Scenes, Deleted Song

Official Website
Making of Agneepath - Kancha's Character
Deadly Sanjay Dutt rocks - Congrats to "Kancha"
Hindi Cinema Blog: LOVING SANJAY DUTT = LOVING KANCHA? (by Diwali)

Agneepath (2012)



Zur Story: Um die Bewohner der Insel Mandwa in der Abhängigkeit seiner Familie zu halten, stellt der skrupellose Kancha (Sanjay Dutt) den Bau einer Salzfabrik in Aussicht, für die die Menschen ihm auf lange Sicht ihr Land verpachten sollen. Als der Schullehrer Dinanath Chauhan (Chetan Pandit) den Bewohnern Mandwas von diesem Schritt abrät, schiebt Kancha ihm ein scheußliches Verbrechen in die Schuhe und hängt ihn in einem Akt der öffentlichen Lynchjustiz persönlich auf. Nun kann er sein eigentliches Ziel verwirklichen – Mandwa zu einem Zentrum der Kokainproduktion zu machen und damit Mumbai zu beherrschen. Doch dort regiert bereits ein anderer: der Drogenschmuggler und Mädchenhändler Rauf Lala (Rishi Kapoor), der Kanchas Aufstieg in den darauffolgenden fünfzehn Jahre erfolgreich im Wege steht – nicht zuletzt dank seiner rechten Hand: Vijay Chauhan (Hrithik Roshan), der sich schon als Kind hinter Rauf Lala geklemmt hat, um mit dessen Macht eines Tages Rache an Kancha zu nehmen für den Lynchmord an seinem Vater – eine Rache, für die Vijay nun allerdings selber gnadenlos über Leichen geht...


Der Agneepath-Film von Mukul S Anand aus dem Jahr 1990 genießt in Indien Kultstatus, ebenso wie die Darstellung des Vijay, für die Amitabh Bachchan seinerzeit einen National Award erhielt. Entsprechend groß war die Skepsis, als bekannt wurde, Karan Johar, der Sohn des damaligen Agneepath-Produzenten Yash Johar, plane ein Remake dieses Filmes; allein schon aufgrund der Vergleiche mit dem Original, die alle Welt unweigerlich ziehen würde, gab diesem neuen Agneepath von Anfang an kaum jemand eine reelle Chance.

Doch für Karan Johar war dieser Film eine Herzensangelegenheit, da sein Vater Agneepath stets als einen seiner Lieblingsfilme betrachtet und es nie verwunden hatte, dass der Film damals an den Kassen gefloppt war. Mit der neuen Deutung der alten Story wollte Karan dem Namen Agneepath nachträglich einen Hit-Status geben. Vergleiche mit dem Original wehrte Karan von Anfang an ab: Der neue Agneepath werde kein Remake, sondern ein Tribut an das Original; nur die Kernstory werde übernommen, jedoch völlig neu erzählt. In einem Vorwort in den Credits fasste Karan seine Motivation zusammen: "Agneepath (1990) was an extremely special film to my father. Amit Uncle's (Amitabh Bachchan) absolute brilliance and Mukul S Anand's vision made it a pillar film for us at Dharma Productions. Revisiting, restructuring and adapting Agneepath is our humble way of paying homage to a film that has required a cult status over the years."

Selber umsetzen wollte Karan Johar das Rachedrama allerdings keinesfalls; die einzige Gewaltszene, die er jemals inszeniert habe, sei Amitabhs Ohrfeige an Hrithik in K3G gewesen, scherzte er bei einer Pressekonferenz. Daher überließ er den Regiesessel dem Mann, der die Idee für die Neuerzählung Agneepaths gehabt und ausgearbeitet hatte: dem Regie-Newcomer Karan Malhotra. Und der erwies sich als absoluter Glücksgriff für das Projekt Agneepath. Er ließ es klug genug gar nicht erst auf Vergleiche ankommen, indem er Vijay und Kancha völlig anders anlegte als die Figuren, die Amitabh Bachchan und Danny Denzongpa gespielt hatten, und die dritte Kultfigur des Originals, Mithun Chakrabortys Krishnan Iyer MA, komplett strich und stattdessen den (im doppelten Sinne des Wortes) Fleischhändler Rauf Lala erfand. Somit erwartete das Publikum eine Story, an der nur noch das Grundmotiv der Auseinandersetzung Vijay-Kancha an das Original erinnerte und die Malhotra in farbenprächtigen und (erneut im doppelten Sinne des Wortes) gewaltigen Bildern in Szene setzte.

Die Erwartungen waren hoch, nicht zuletzt dank der Promos, die zum Teil einen wahren Hype auslösten; vor allem Sanjay Dutts kahlköpfiger Look als Kancha und Katrina Kaifs temperamentvolle Item-Nummer "Chikni Chameli" hatten bereits im Vorfeld hohe Wellen geschlagen. Dennoch dürfte selbst Karan Johar mit den Ohren geschlackert haben, als Agneepath am 26. Januar 2012 (Republic Day) den Startrekord von Bodyguard brach, auch international große Erfolge erzielte und schließlich in Indien mit über Rs 125 crore zum Superhit und zu einem der erfolgreichsten Hndi-Filme überhaupt avancierte.

Das ist zum Teil sicherlich den Stars zuzuschreiben, die samt und sonders hervorragende Leistungen abgeliefert haben; zu einem nicht unerheblichen Teil aber auch dem Plot und der Umsetzung. Malhotra siedelte seinen Agneepath-Film 1977 (Vorgeschichte) bzw. 1992 (Hauptteil) an und bediente mit dem Rückgriff auf die erdverbundenen Masala- und Action-Filme jener Zeit die Sehnsüchte der Film-Traditionalisten, die sich mit dem seit Jahren anhaltenden Trend zu glattpoliert-kühlen, am Westen orientierten Filmen mit immer perfekter werdendem Computereinsatz nicht anfreunden können. "Endlich mal wieder Action ohne Special Effects!" war denn auch der häufigste Tenor bei den Kommentaren auf Twitter, und das umschreibt am besten, was das Agneepath-Publikum (das sicher auch größtenteils das Publikum von Erfolgen wie Singham und Dabangg stellt) will: indische Filme mit Helden und Schurken, unverstellten Emotionen und gerne auch roher Gewalt wie früher – und nicht das zuletzt überstrapazierte "on par with Hollywood".

Es passt in dieses Bild, dass ausgerechnet zwei Veteranen des Hindi-Kinos diesen Agneepath-Film dominieren: Sanjay Dutt und Rishi Kapoor. Besonders Rishi überraschte mit der ersten reellen Schurkenrolle seiner Karriere, für die er sogar auf einem Look-Test bestanden hatte, da er sich selber nicht sicher war, ob er einen solchen Mistkerl wie Rauf Lala glaubwürdig würde rüberbringen können. Doch diese Bedenken erwiesen sich als grundlos; Rishi lieferte eine rundum überzeugende Darbietung ab, und es würde mich nicht überraschen, wenn er und nicht Sanjay im nächsten Jahr sämtliche Best Villain Awards abräumen würde. Verdient wären sie allemal.

Verstecken braucht sich Sanjay hinter Rishi jedoch keineswegs. Auch er beschritt mit Kancha für ihn neue Wege, denn bei allen Gangstern, Khalnayaks und Raghubhais in seiner Sammlung – einen derart durchgeknallten, unberechenbaren und durch und durch unmenschlichen Schurken hatte er bis dahin noch niemals gespielt. Er verschrieb sich dieser Rolle mit Haut und Haaren – respektive ohne Haare, denn als die zuerst geplante Plastikglatze in der Hitze von Diu unerträglich wurde und zu schmelzen begann, ließ sich Sanjay kurzerhand den Kopf kahlscheren. Mit diesem Look (der ihm Attribute wie "Voldemort" und "The Dark Lord of Bollywood" einbrachte), den schwarzen Kurtas, seinen meist gut sichtbaren Tattoos und muskelbepackt wie schon lange nicht mehr gestaltete Sanjay einen Filmschurken, den man gut und gerne in eine Reihe mit Gabbar Singh und Mogambo stellen kann; einen Wahninnigen, der seine eigene Version des Bhagvad Gita lebt und der Menschen gnadenlos für seine Zwecke benutzt und unterdrückt. Vor allem Kanchas teuflisches Grinsen und seine kompromisslose Brutalität gehen unter Haut – sogar Sanjay selbst, der offen zugab, während des Dubbings eine Pause gebraucht zu haben, da er sich selbst auf der Leinwand nicht mehr ertragen konnte und sich ernsthaft fragte, ob dieses furchtbare Monster tatsächlich er war.

Hrithik Roshan kann mit seiner Darbietung seinen beiden überragenden Kollegen nicht ganz das Wasser reichen, aber in jedem Fall gelang es ihm, seinen eigenen Vijay zu formen, ohne irgendwelche Anlehnungen an die von Amitabh gespielte Figur, und das war gut so. Karan Malhotra hat sein Kontrahenten-Paar Vijay-Kancha nach der Konstellation David-Goliath geformt, nach dem Motto: je übermenschlicher der Schurke, und je chancenloser der Held vor ihm wirkt, desto höher ist am Ende der Sieg des Helden zu bewerten, wenn er über sich hinauswächst und den Schurken bezwingt. Dabei ist Vijay keineswegs ein Unschuldsengel; schon als Junge (toll gespielt von Arish Bhiwandiwala) geht er keinem Streit aus dem Weg, und später tötet er in seinem Streben nach Macht und Rache seine Gegner ebenso gnadenlos wie einst Kancha seinen Vater, so dass von einer moralischen Überlegenheit Vijays eigentlich keine Rede mehr sein kann. Das einzige, was Vijay noch von Kancha unterscheidet, ist, dass Vijay sich noch einen Rest Menschlichkeit bewahrt hat – und gerade diese Stellen arbeitet Hrithik sehr bewegend heraus. Aber auch seine Action-Szenen haben es in sich – besonders der ausgedehnte blutige Showdown gegen Sanjay, in dem die beiden sich nichts schenken und vor allem Sanjay Hrithik alles abverlangt.

Agneepath gehört ganz und gar Sanjay und Rishi und (mit ein klein wenig Abstand) Hrithik. Priyanka Chopra als Vijays Jugendfreundin Kaali sorgt mit ihrer übersprudelnden Lebensfreude für Momente des erholenden Wohlfühlens zwischen all den düsteren Gang-Kriegen und Rache-Aktionen, allerdings ist ihre Liebesgeschichte mit Hrithik nicht mehr eine Beigabe zum Hauptplot. (Schade auch, dass die wunderschöne Szene mit ihr und Hrithik zu dem Song "Oh Saiyyan" wegen Copyright-Streitigkeiten aus dem Film herausgeschnitten werden musste.) Eine sehr angenehme Überraschung ist die junge, von der Schulbank weg gecastete Kanika Tiwari als Vijays Schwester Shiksha. Zarina Wahab und Chetan Pandit als Vijays Eltern spielen solide, ebenso wie Om Puri als Inspektor Gaitonde. Auch der Rest des Casts verzeichnet keine Ausfälle; eine spezielle Erwähnung verdient Rajeysh Tondon als Rauf Lalas rebellischer Sohn Mazhar.

Fazit: Das Wagnis Agneepath hat sich gelohnt. Für Karan Malhotra, der ein Traumdebüt als Regisseur hinlegte. Für Sanjay Dutt, der zum ersten Mal seit Jahren wieder einen uneingeschränkten Filmerfolg feiern konnte und dessen Marktwert seitdem wieder ganz klar gestiegen ist. Und für Karan Johar, der seinem verstorbenen Vater einen Superhit-Agneepath schenken und zudem auch noch eine ordentliche Gewinnsumme einstreichen konnte. Dafür hat es sich doch auch gelohnt, das Logo von Dharma Productions zu ändern – vor dem ersten Trailer war es noch mit dem altvertrauten Motiv aus KKHH unterlegt gewesen, aber angesichts dessen, was dann folgte, hatte Karan schon bei der Präsentation festgestellt, dass das hier wohl nicht ganz passte. So ersetzte er es durch die aufwühlenden Klänge des Agneepath-Songs "Deva Shree Ganesha". Eine von vielen richtigen Entscheidungen bei diesem sehenswerten Erfolgsfilm.

Das Schlusswort sei ausnahmsweise Sanjay Dutt selbst gegönnt, der am Ende des Release-Tages bekannte: "Ich bin überwältigt von den Reaktionen auf Agneepath. Ich habe einige beliebte kleine Kinos besucht und war völlig perplex über die Reaktionen des Publikums! Ich war sprachlos, als sie bei meiner Auftrittsszene anfingen zu pfeifen und zu klatschen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Ich war einfach nur überglücklich! Und ich hätte auch niemals solche Einnahmen am ersten Tag erwartet. Die Menschen haben mir Komplimente über meine Bandbreite als Schauspieler gemacht – dass ich mit Leichtigkeit sowohl den liebenswerten Munnabhai als auch den grausigen Kancha spielen kann. Es ist ein sehr schönes Gefühl, so gelobt zu werden. Wenn du hart arbeitest und dann eine so fantastische Anerkennung sowohl von deinen Fans als auch von deinen Freunden bekommst, dann fühlst du, dass du wirklich etwas erreicht hast."

Produktion: Hiroo Yash Johar, Karan Johar; Regie: Karan Malhotra

174 Min.; DVD: Eros, englische UT (inkl. Songs); Bonus-DVD: Film Making, Song Making, Deleted Scenes, Deleted Song

Offizielle Website
Making of Agneepath - Kancha's Character
Deadly Sanjay Dutt rocks - Gratulationen an "Kancha"
Hindi Cinema Blog: LOVING SANJAY DUTT = LOVING KANCHA? (by Diwali)