Zur Story: Raj Saxena (Sanjay Dutt) stammt aus einer Polizistenfamilie, muss jedoch mit dem Stigma leben, dass sein Vater Anand Saxena (Parikshat Sahni) ein korrupter Verräter war und feige Selbstmord beging. Als Major Verma (Pinchoo Kapoor) ihm deshalb die Hand seiner Tochter Rati (Rati Agnihotri) verweigert, steigt Rajs Hass auf seinen Vater ebenso ins Grenzenlose wie sein Vorsatz, selber die Polizistenlaufbahn einzuschlagen und aller Welt zu beweisen, dass der Sohn eines Verbrechers nicht zwangsläufig selber ein Verbrecher ist. Commissioner Rana (Pran), ein alter Freund der Familie, nimmt den jungen Subinspektor unter seine Fittiche. Raj ahnt nicht, dass Rana seit Jahren mit dem Kriminellen Jacob (Kader Khan) zusammenarbeitet – und dass es die beiden waren, die seinen Vater unschuldig in den Ruf der Unehrenhaftigkeit gebracht und schließlich getötet haben. Als sie nun auch Raj ins Visier nehmen und ihn ebenfalls zu ihrem Handlanger machen wollen, enthüllt Rajs Großmutter (Nirupa Roy) ihm die Wahrheit über seinen Vater. Nun hat Raj nur noch ein Ziel: die Ehre seines Vaters wiederherzustellen und das ihm angetane Unrecht zu rächen...
In der Zeit von Mera Faisla steckte Sanju in einer tiefen Krise. Als Sohn von Sunil Dutt und der 1981 an Krebs verstorbenen Nargis, zweier Legenden des Hindi Cinema, wurden seine ersten und z.T. noch eher steifen Schritte vor der Filmkamera ständig überkritisch beobachtet. Die Angst, Fehler zu machen und vor allem vor den Augen seines Vaters zu versagen, saß tief bei Sanju und machte ihn ebenso verletzlich wie die Unsicherheit gegenüber seiner Umwelt, die Zweifel, wem er wirklich vertrauen konnte, und der Verlust seiner Mutter. Damals stand Sanju stark unter Drogen; oft, so erzählt man, erschien er völlig zugedröhnt am Set. Und das merkt man hier leider. Obwohl er sich in Mera Faisla schon entschieden lockerer vor der Kamera bewegt als in seinen Erstlingswerken, ist sein Ausdruck bisweilen erschreckend leblos. Zudem legte er in dieser Zeit an Gewicht zu – unbegreiflich, dass Rajinder Singh ihn dennoch durch mehrere Oben-ohne-Szenen regelrecht vorführte. Sanju steuerte geradewegs auf eine Katastrophe zu, und ich nehme es hier gleich vorweg: Er bekam quasi im letzten Moment noch die Kurve, unterzog sich kurze Zeit später einer Entziehungsreha in den USA und ist seitdem völlig clean. Ich werde darauf bei einem seiner nächsten Filme noch einmal zurückkommen.
Mera Faisla (= Meine Entscheidung) ist kein sensationeller, aber ein solider Film mit einer guten Story, einem Cast, in dem neben den in der Handlung Genannten auch noch die für die im letzten Moment ausgestiegene Parveen Babi eingesprungene Jaya Pradha (Nisha) und Shakti Kapoor (Tony) auffallen, und mit einem Sanjay Dutt trotz der Drogen auch mit einigen guten Szenen sowie in einem halben Dutzend verschiedener Verkleidungen (u.a. auch als "Sanjana in Pink" - der Auftritt samt Song "Ho Allah Meri" ist zum Brüllen komisch), aber leider, wie gesagt, nicht in Bestform. Schade, dass er diesen Film nicht zwei, drei Jahre später gedreht hat.
Produktion: Ranjit Virk; Regie: V. Rajinder Singh
144 Min.; DVD: Eros, englische UT (inkl. Songs)
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