Zur Story: Das Familienglück des Lokführers Shamsher Singh (Dilip Kumar) wird auf einen Schlag zerstört, als sein Sohn, Inspektor Pratap Singh (Suresh Oberoi), von dem Gangsterboss Jagavar Chowdhary (Amrish Puri) getötet wird und Prataps Frau bei der Geburt ihres Sohnes Kunal stirbt. Desillusioniert nimmt Shamsher sein Schicksal nun selbst in die Hand: Er verdingt sich bei dem reichen Schmuggler Mizia, erbt nach dessen Tod das Mizia-Syndikat und wird unter dem Namen Sobhraj zum mächtigen Don. Um Kunal ein Leben außerhalb dieser Welt des Verbrechens zu ermöglichen, lässt Shamsher ihn bei dem Ex-Polizisten Abu Baba (Sanjeev Kumar) aufwachsen, der dem Jungen alle seine guten Werte vermittelt; beide ahnen nichts von Shamshers Identität als Don. Als Erwachsener kehrt Kunal (Sanjay Dutt) zu seinem Großvater zurück – doch schnell merkt er, dass dessen Welt nicht seine Welt ist, zumal als er sich in die arme Tänzerin Durga (Padmini Kolhapure) verliebt und sein Großvater diese Verbindung nicht akzeptiert, auch nicht auf Intervention seines alten Freundes Gurubaksh (Shammi Kapoor). Als Abu Baba der Mizia-Gruppe auf die Spur kommt und dafür getötet wird, schwört Kunal den Mördern Rache – einschließlich des ihm noch unbekannten Anführers des Syndikats...
Vidhaata (= Schöpfer) ist ein guter und gegen Ende zu immer spannender werdender Generationenfilm mit einer starken, trashfreien Story, der nicht nur für Sanjay-Fans interessant sein sollte. Denn Sanju spielt in seinem zweiten Film nach Rocky (Reshma Aur Shera rechne ich jetzt mal nicht mit) keineswegs die erste Geige, sondern nur eine wichtige Rolle unter vielen, und dabei zeigen die alten Kaliber wie Dilip Kumar, der grandiose Shammi Kapoor, Sanjeev Kumar und Amrish Puri durch ihre geballte Präsenz dem Newcomer bisweilen deutlich seine damals noch vorhandenen Grenzen auf. Aber wahrscheinlich inspirierte gerade diese massive schauspielerische Herausforderung Sanjay im Lauf des Filmes zu einigen guten Szenen, die vor allem auf das vorausweisen, was eine seiner größten Stärken vor der Kamera werden sollte: seine kompromisslose Emotionalität. Er lässt seiner Trauer über den Tod seines Ziehvaters ebenso freien Lauf wie seinem rebellischen Zorn auf seinen Großvater. Leider kann Sanjay dieses Niveau noch nicht den ganzen Film hindurch halten, aber wer ihn einmal in einem seiner allerersten Filme erleben will, ist mit Vidhaata auf jeden Fall besser bedient als mit Rocky.
Eine Warnung jedoch muss sein: Dass Sanjay auch 1982 noch ganz das Zwetschgenmännle-Pilzkopf-Jüngelchen war – okay; aber im Lauf des Filmes lässt er sich einen dünnen Schnauz wachsen, der ihm, ich muss es leider sagen, so gar nicht steht. Schnüff.
Produktion: Gulshan Rai; Regie: Subhash Ghai
170 Min.; DVD: Eros, englische UT (Songs nicht untertitelt)
P.S. Die Shemaroo-Ausgabe ist der von Eros nicht nur qualitativ in allen Belangen überlegen (besseres Bild, untertitelte Songs) - sie läuft auch knapp sieben Minuten länger.
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