Freitag, 29. Dezember 2006

Reshma Aur Shera (1971)

Zur Story: Reshma (Waheeda Rehman) und Shera (Sunil Dutt) stammen aus verfeindeten Clans, weswegen ihre Liebe, die während eines Jahrmarkts erblüht, keine Chance hat. Sheras eigenmächtiger Versuch, bei der Hochzeit von Reshmas Bruder dem gegnerischen Clan (gegen den Willen seiner Familie) die Hand zum Frieden zu reichen, scheitert – die Hochzeit endet in einem Blutbad. Shera wird aus seiner Sippe ausgestoßen und sieht sich plötzlich gezwungen, seine eigene Familie unerbittlich zu bekämpfen. Um Sheras rasenden Hass zu beenden, findet Reshma den Mut zu einem ungewöhnlichen Schritt...

Sanjus Film-Debüt ist zum Piepen (sorry, Sanju, you know I love you...). Sanjay als zwölfjähriger Qawwali-Chorsänger, dem sein regieführender Papa offenbar vorher zwei Dinge eingehämmert hat: "Beta, tu immer nett lächeln und schön rhythmisch mitklatschen!" Ersteres hat ja noch einigermaßen funktioniert, aber letzteres... *wegschmeiß*

Für Sanjay-Dutt-Fans ist Reshma Aur Shera in erster Linie natürlich ein Dokument aufgrund von Sanjus Kurzauftritt, für den dem Sohnemann von Produzent und Regisseur Sunil Dutt als "Master Sanjay Dutt" sogar ein Platz in den Anfangscredits (!) eingeräumt wurde. Aber Reshma Aur Shera ist mehr als nur Sanjays Film-Debüt: Er ist ein sehr starker Film, der dem beliebten Thema "Kinder verfeindeter Sippen verlieben sich und wollen durch diese Liebe den Hass beenden" eine überraschend neue Wendung gibt. Neben Sunil Dutt und der beeindruckenden Waheeda Rehman zeigt der Film auch einen sehr jungen Amitabh Bachchan in einer stummen, aber ausdrucksstarken Rolle. Ein bisschen stört die manchmal arg pathetisch-langsame Sprechweise von Dutt & Co, aber das kann man in Kauf nehmen für eine gute und in schönen (Wüsten-)Bildern verfilmte Story.

Ein Hinweis: Es heißt, der Film sei ursprünglich zwanzig Minuten länger als die Version auf der GVI- und auf der Baba-DVD, und in der Tat vermisst man einige handlungsentscheidende Szenen, die zwar später rekapituliert, aber eben nicht gezeigt werden. Ärgerlich.

Produktion und Regie: Sunil Dutt
137 Min.; DVD: GVI, englische UT (inkl. Songs), leider stellenweise etwas versetzt

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