Zur Story: Prinz Amar Singh (Sanjay Dutt) kehrt, von seiner Großmutter (Urmila Bhatt) sehnlichst erwartet, nach seinen Studien in London zurück auf seine Güter, die er von seinem verstorbenen Vater geerbt hat. Hier hat seine Stiefmutter Ranimaa (Bindu) zusammen mit ihrem Bruder Dhartiprasad (Shakti Kapoor) und ihrem Manager Diwanji (Ramesh Deo) seit Jahren auf Kosten der armen Bevölkerung fleißig in die eigene Tasche gewirtschaftet, und Diwanji hat zusätzlich seinen Sohn, einen aus dem Gefängnis entflohenen Mörder (Gulshan Grover), auf Ranimaas Tochter angesetzt, um auf diese Weise irgendwann den gesamten Besitz übernehmen zu können. Die Rückkehr des redlichen Amar, der schnell die Herzen seiner Untergebenen gewinnt – ganz besonders das der hübschen Bijlee (Anita Raaj) –, macht ihnen allen einen gehörigen Strich durch die Rechnung, und sie beschließen, Amar durch eine Autobombe zu töten. Der Plan gelingt, doch als Ranimaa ihren geldgierigen Bruder danach aus dem Haus weist, sinnt dieser auf Rache. Durch Zufall lernt Dhartiprasad den Ganoven Amru (Sanjay Dutt) kennen, der Amar aufs Haar gleicht, und überredet ihn, sich als Amar auszugeben und so an dessen Reichtum zu kommen, um ihn dann mit ihm zu teilen. Natürlich halten Ranimaa und Diwanji Amru für einen Betrüger, haben sie doch Amar persönlich ins Jenseits befördert – doch Amru spielt seine Rolle als Amar allmählich immer überzeugender...
Wer Sanju aus seinen früheren Filmen noch als eher steifen Anfänger mit z.T. ziemlich verschleiertem Drogenblick in Erinnerung hatte, dürfte sich in Mera Haque (= Mein Recht) die Augen gerieben haben: Was war plötzlich in Sanjay Dutt gefahren? Der Mann war nicht wiederzuerkennen: Er bewegte sich locker und unbekümmert vor der Kamera, hatte sichtlich Spaß am Spielen, bewies eine Menge Humor und hatte ganz offensichtlich begonnen, etwas für seine Physis zu tun. Kein Zweifel: Die Drogenkrise war vorbei, Sanju war wieder völlig clean und bereit für einen Neubeginn. Und was er in Mera Haque ablieferte, war in jeder Hinsicht vielversprechend; er spielt seinen Zweierpack - den liebenswerten Märchenprinzen und dessen aufmüpfiges Ebenbild - ungemein sympathisch. Dass sich bei den Bemühungen, diesen indischen Martin Guerre so rätselhaft wie möglich zu machen, auch ein paar Fehler einschleichen wie z.B. das Muttermal auf dem Rücken, ist nicht seine Schuld, und letztlich kann man darüber auch großzügig hinwegsehen, da die ganze Geschichte ja keinerlei Anspruch auf ernsthaften Realismus erhebt. Und da ansonsten fast alles stimmt – vor allem der blendend aufgelegte Cast, von Bindu als Stiefmutterbiest bis zu Anita Raaj als Sanjus selbstbewusste Partnerin –, kann man sich diesem Film jederzeit mit Genuss hingeben, denn nette Unterhaltung bietet er allemal.
Produktion: Bobby Raaj; Regie: Ajay Kashyap
136 Min.; DVD: Madhu, englische UT (inkl. Songs)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen