In diesem Film gestaltet Sanjay Dutt lediglich den Titelsong.
Zur Story: Akshay Kumar (Tusshar Kapoor), Lambodhar Jha (Rajpal Yadav) und Ramakant Joshi (Anupam Kher) leben im gleichen Haus und haben ein gleiches Grundproblem: Sie laufen als Loser durchs Leben. Akshay ist in Priya (Raima Sen) verliebt, die von ihrem Bruder, dem Gangsterboss Dattubhai (Mithun Chakraborty) zwangsverheiratet werden soll; um gemeinsam durchzubrennen, fehlt Akshay das Geld. Lambodhar leidet unter seiner mangelnden Körpergröße, wegen der er nicht ernstgenommen wird; selbst seine Familie verachtet ihn, weil sein Job nicht dem entspricht, was sie gerne hätten. Und Ramakant ist von seinem Sohn finanziell ausgebeutet worden. Um dieses Geld zurückzubekommen, erfinden die drei Freunde eine Erpresserbande namens C Company. Ramakants Sohn fällt so prompt auf die Drohanrufe rein, dass sie kurzerhand beschließen, die Methode noch einmal anzuwenden, als das Viertel, in dem Ramakants Freund Sadashiv Pradhan (Dilip Prabhavalkar) lebt, abgerissen werden soll. Auch dieser Coup funktioniert – und fortan kann sich die C Company vor Hilfesuchenden nicht mehr retten, während Dattubhai versucht, der unliebsamen Konkurrenz auf die Spur zu kommen...
C Kkompany war eine angenehme Überraschung für mich. In Zeiten schriller, lauter und oft unsäglich seichter Komödien hält sich dieser Film erfreulich zurück und setzt auf eher feinen und leisen Humor. Leider geht dabei auch einiges daneben, angefangen bei den seltsamen permanenten Hintergrundgeräuschen, deren Sinn sich mir meist überhaupt nicht erschlossen hat, bis zu einer Szene gegen Ende, in der mit einer simulierten Schießerei Panik auf einem Rummelplatz ausgelöst wird – so was Ähnliches habe ich schon bei Shaadi No. 1 nicht gutgeheißen, und an dieser Einstellung hat sich nichts geändert. Mit der (Todes-)Angst von Menschen Scherz zu treiben übersteigt meinen Sinn für Humor.
Interessanter finde ich den Gedanken, dass hier eine angebliche Unterwelt-Bande, die mit einem Anruf schafft, was Regierung und Bürokratie in Monaten nicht schaffen (bzw. nicht schaffen wollen), in den Augen der Menschen derartigen Robin-Hood-Charakter annimmt, dass öffentlich darüber debattiert wird, ob das nun wirklich noch Kriminelle sind – oder doch eher Revolutionäre. Wo sind die Grenzen zwischen legal und illegal, rechtschaffen und kriminell, gut und böse? Dass sich die Sympathien dabei samt und sonders den „Kriminellen“ zuwenden, gibt einem gleich doppelt Grund, nachzudenken: Heiligt der Zweck wirklich die Mittel? Und wie sehr müssen die „Guten“ versagen, damit die „Bösen“ überhaupt einen solchen Status erlangen können?
Sachin Yardi hat die drei Mitglieder der C Company bewusst mit drei Durchschnittstypen „wie du und ich“ besetzt, die durch die Bank jeglicher Versuchung zum Übertreiben widerstehen. Rajpal Yadav ist herrlich, vor allem wenn er mit wachsendem Selbstbewusstsein zu einem bissigen kleinen Terrier mutiert. Anupam Kher ist mit seiner ruhigen Routine ebenso sympathisch wie Tusshar Kapoor. In der kleinen, aber feinen Rolle des Pradhan überzeugt Dilip Prabhavalkar, der Gandhi aus Sanjay Dutts Kultfilm Lage Raho Munnabhai. Raima Sen hat fast weniger zu tun als die Gaststars Karan Johar und Mahesh Bhatt als Moderatoren von Balaji-TV-Shows sowie Produzentin Ekta Kapoor, die in ihrer Eigenschaft als Balaji-Chefin ebenfalls einen Gastauftritt hat. Ihre TV-Soaps bestimmen in C Kkompany das Leben des Dons Dattubhai. Mithun Chakraborty legt ihn zumeist gezielt als komische Figur an, und als solche funktioniert sie auch. Nur wenn er zwischendurch mal versucht, auch mal als böser Gangsterboss mit finsterem Blick aufzutreten, geht das hoffnungslos daneben – da helfen weder das Vaastav-Outfit (weiße Kurta, goldene Ketten) noch die Musafir-Augen (eines braun, eines blau, wie bei Billa): Was einem Sanjay Dutt allein durch seine schiere Präsenz spielend gelingt, kriegt Mithun bei aller Mühe einfach nicht hin...
Stichwort Sanjay Dutt: Er ist im Titelsong, in dem die drei Hauptfiguren vorgestellt werden, zu hören und zu sehen – und damit sich das Ganze lohnt, wurde der Clip bei den Endcredits gleich auch noch mal verbraten. Sanjay erwies mit diesem Gastauftritt Balaji Motion Pictures, mit denen er und seine neue Produktionsfirma eine engere Zusammenarbeit planen, einen Freundschaftsdienst, für den sich Ekta Kapoor und ihr CEO Ramesh Sippy im Vorspann mit „Special Thanks For His Love & Support – Sanjay Dutt“ bedankten. Routiniert legt Sanjay eine launig-coole Nummer hin, die genauso geworden ist wie der Film insgesamt: nichts Sensationelles, kein Meisterwerk, aber etwas, was man sich durchaus immer wieder mal ohne Reue anschauen kann.
Produktion: Shobha Kapoor, Ekta Kapoor; Regie: Sachin Yardi
133 Min.; DVD: Eros, englische UT (inkl. Songs)
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