Samstag, 1. November 2008

Emirates Business 1.11.2008: Sanjay Dutt: "Sattar Bhai in EMI is a loveable chap"

Emirates Business 24/7, 1. November 2008

Sanjay Dutt: "Sattar Bhai in EMI is a loveable chap"

Sanjay Dutt wird mit zunehmendem Alter einfach immer besser. Über die Jahre hat er mit verschiedenen Rollen experimentiert – etwas, das er auch weiterhin macht. Noch immer nimmt er Rollen an, die seine Kollegen ablehnen. Nach seiner Rolle als Vater der erwachsenen Minissha Lamba in Kidnap ist er nun bereit, als Schuldeneintreiber in EMI ein paar Knochen zu brechen. (EMI steht für Equated Monthly Installment – die Monatsrechnung, bei der Schuldnern der Angstschweiß ausbricht.)

Dutts „recovery agent“ in dem Film ist etwas anders als die im wirklichen Leben. Ja, er ist schon der Schlägertyp, der mit fatalen Konsequenzen droht, wenn man nicht bezahlt, aber er hat auch ein paar interessante Lösungen für seine Schuldner in petto. In einem kurzen Gespräch mit Emirates Business vor dem Release des Films in der kommenden Woche spricht der Star über seine neue Leinwanderscheinung.



EB: Okay, wie viel EMI haben Sie den Leuten abgeknöpft?

Sanjay: Bis jetzt noch gar nicht, aber ich werde damit anfangen, wenn der Film in die Kinos kommt. Wenn das Publikum meinen Film mag, was brauche ich ihnen sonst noch abzuknöpfen?

EB: Uns ist zu Ohren gekommen, Sie hätten Ihren Co-Stars während der EMI-Dreharbeiten Geld abgenötigt...

Sanjay (lacht): Ich nicht. Es waren die anderen, die mir Geld abgenötigt haben. Ich habe nichts genommen, von niemandem.

EB: Wieso haben Sie für einen so anders gearteten Film unterschrieben? Für einen kommerziellen Reißer ist das doch ein seltsames Thema?

Sanjay: Ja, das ist es. Als ich das Skript das erste Mal hörte, fand ich es sehr andersartig und ansprechend. Zuvor hatte Sunil Shetty mir das Skript bereits empfohlen und mir gesagt, es sei fabelhaft. Und ich war seiner Meinung, als es mir schließlich vorgetragen wurde. Es hat mich wirklich gereizt. Abgesehen davon habe ich große Achtung für den Regisseur des Films, Saurabh Kabra. Er hat sehr hart für diesen Film gearbeitet, und das merkt man auch.

EB: Mussten Sie schon einmal ein Darlehen aufnehmen und in Monatsraten zurückzahlen?

Sanjay: Die einzigen Darlehen, die ich jemals aufgenommen habe, waren die bei meinen Eltern während meiner Collegezeit. Und die bewegten sich im Bereich von 100 oder 200 Rupien. Es gab auch Zeiten, in denen ich etwas von meinen Freunden borgte und später zurückzahlte. Aber das war ganz informell, ganz ohne recovery agents oder EMIs. Heute befinden wir uns im Zeitalter der Kreditkarten und Bankdarlehen. Die Dinge haben sich geändert.

EB: Auf den vorab gezeigten Bildern aus dem Film tragen Sie Pathan-Kostüme. Ist Ihre Figur ein typischer Pathan-Geldverleiher?

Sanjay: Haben Sie Vaastav gesehen? Es ist so ziemlich der gleiche Look. Nur dass ich in Vaastav weniger Gold trage. Das liegt an der Figur. Der Sattarbhai in EMI ist ein extravaganter und auffallender Charakter, deshalb trägt er Gold und auch einen interessanten Bart. Der Look soll seiner Figur einen bhai-artigen Touch verleihen. Sein Outfit lässt ihn stark aussehen, aber im Herzen ist er ein Softie. Er verwendet seinen Verstand, nicht seine Muskeln, um sein Geld einzutreiben. Die jungen Leute wedeln heutzutage überall mit ihren Kreditkarten, ohne daran zu denken, dass damit Verantwortung verbunden ist. Keiner von ihnen begreift die Konsequenzen. Sattarbhai jedoch versucht tatsächlich, die Ursache für die Schulden zu ergründen, und bemüht sich dann, die Schuldner zum Umdenken zu bewegen.

EB: Sind Sie im wirklichen Leben schon einmal jemandem wie Sattarbhai begegnet?

Sanjay: Nein. Ich bin zwar definitiv schon ein paar Ganoven begegnet, aber keiner von ihnen war so attraktiv wie Sattarbhai (lacht).

EB: Was halten Sie davon, wenn Banken brutale Methoden anwenden, um ihr Geld einzutreiben?

Sanjay: Ich habe davon gehört und auch entsprechende TV-Berichte gesehen. Manchmal schießen Banken wirklich über das Ziel hinaus, aber Sattarbhai ist nicht so. Wir haben alle diese Berichte gelesen und sie in dem Film verarbeitet. Aber Sie müssen sich den Film anschauen, um zu sehen, wie diese Themen behandelt wurden.

EB: Sie haben mit einer Menge Genres experimentiert. Welches mögen Sie am liebsten?

Sanjay: Ich würde sagen, Komödien, auch wenn es nicht leicht ist, ein Komiker zu sein. Das Wichtigste ist das Timing, und das hinzukriegen ist schwer. Außerdem musst du eine gute Chemie mit deinen Co-Stars haben, damit alles echt aussieht.

EB: Welche Botschaft möchte dieser Film vermitteln?

Sanjay: Dass wir mehr Sattarbhais unter den Schuldeneintreibern haben sollten, so wie es auch mehr Munnabhais geben sollte. Sunil (Shetty) sagte zu mir, wenn er Einfluss auf die Regierung hätte, dann würde er Sattarbhai für das Finanzministerium empfehlen. Er hat für alles eine Lösung.

EB: Sie haben mit vielen Schauspielern in Komödien zusammengearbeitet. Welchen mögen Sie am liebsten?

Sanjay: Ich denke, Arshad Warsi ist mein Lieblingspartner. Wir hatten eine grandiose Chemie in den Munnabhai-Filmen, deshalb wurden sie auch solche Hits. Vor kurzem, als ich in Thailand drehte, habe ich Arshad so sehr vermisst, dass ich ihn anrief und ihm sagte, dass ich ihn schon seit Monate nicht mehr gesehen hätte und dass er mir fehlte. Und er sagte, dass er mich auch vermisste.

EB: Sie haben einen Song für EMI aufgenommen. Werden Sie jetzt zu einem Fulltime-Sänger?

Sanjay: Das mache ich, wenn ich irgendwann mal als Schauspieler nicht mehr gefragt bin (lacht).

EB: Das wird nicht geschehen. Laut Sunil Shetty sind Sie nach Amitabh Bachchan der beste Schauspieler in der Industrie...

Sanjay: Das ist ein großes Lob. Wenn man mich in die gleiche Liga wie Amitabh Bachchan steckt, dann ist das ein tolles Gefühl. Aber mit ihm zu arbeiten ist wie ein Schauspielkurs. Du lernst so viel dabei.

(R. Sanskriti; Deutsch von Diwali)

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