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Munnabhai möchte kommunale Gräben überbrücken
Beim HT Leadership Summit 2008 wurde Sanju gefragt, ob seine Filmfigur Munnabhai kommunale Gräben wie die Hindu-Muslim-Spaltung in seinem Land überbrücken könne. "Ich wünschte, ich könnte das tun", antwortete er, "aber ich denke, wir brauchen für dieses Problem tatsächlich einen Munnabhai, der sich damit befasst."
Sanju erinnerte sich in Zusammenhang mit seiner Munnabhai-Rolle und ihrem Gandhigiri auch an seinen verstorbenen Vater: "Munnabhai, das bin ich. Er ist geradeheraus aus dem Herzen, emotional und ein Tor. Aber ich finde, mein Vater war ein großer Gandhianer. Er hat uns in diesem Sinne erzogen. Mein Vater hat mich immer gelehrt, ein guter Mensch zu sein... und ich versuche stets, so zu sein, und ich möchte der Welt Frieden schenken. Überall geschieht so viel Gewalt. Warum können wir nicht in Frieden leben? Schließlich sind wir doch alle Brüder und eine Familie!" Zu den Munnabhai-Filmen bemerkte er noch: "Sie haben definitiv mein Leben verändert; besonders LRM hat mich erleuchtet."
Zu den chauvinistischen Tendenzen als Folge von Raj Thackerays Kampagne gegen Nordinder befragt, forderte Sanju die Anerkennung der Filmindustrie durch die Regierung (im Sinne von Respektierung). "Wir sind eine machtvolle Körperschaft, und wenn wir etwas sagen, dann kann das etwas verändern. Die Regierung jedoch erkennt das nicht an. Deshalb will sich niemand auf solche Dinge einlassen."
Natürlich musste er sich auch Fragen zu Dynastie-Dominanzen in Industrie und Politik stellen. In bezug auf die Politik berief sich Sanju auf die Fortführung des Vermächtnisses seines Vaters: "Vaters Wahlbezirk stand seinem Herzen sehr nahe. Er hat sich um ihn wie um ein eigenes Kind gekümmert. Und als er dann so plötzlich starb, musste jemand aus der Familie übernehmen und sein Werk fortsetzen." Dass es Kinder von Stars leichter haben, in Bollywood Fuß zu fassen, sieht Sanju nicht so; seiner Ansicht nach ist es für sie sogar noch schwieriger, weil sie gegen den Schatten ihrer oft legendären Väter ankämpfen müssen: "Als ich meine Karriere startete, wollte ich mir unbedingt eine eigene Identität schaffen. Deshalb habe ich damals Bodybuilding betrieben und mir die Haare wachsen lassen."
Beim Gespräch über seine Gefängnisaufenthalte in den vergangenen fünfzehn Jahren - mit Kautionsunterbrechungen insgesamt vier -, hatte Sanju tatsächlich den Nerv, zu scherzen: "Damit kann ich glatt angeben." Zugleich gab er jedoch seiner Hoffnung Ausdruck, dass seine legalen Probleme irgendwann zu Ende sein werden: "Ich hoffe, die ehrenwerten Richter finden die Zeit, die 15.000 Seiten mit Beweisen und Dokumenten zu lesen, damit all die unschuldig verurteilten Menschen aus dieser Sache endlich rauskommen."
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