Donnerstag, 19. September 2013
Sanjay Dutt - Persönliche Gedanken von Diwali
Dear Sanju,
wenn mir das vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass ich eines schönen Tages eine Fan-Website für einen indischen Schauspieler zusammenstellen würde, ich hätte ihm oder ihr freundlich, aber bestimmt den Weg zur nächsten Irrenanstalt beschrieben. Und heute bin ich diejenige, die aufpassen muss, dass sie von ihrer Mitwelt nicht endgültig für verrückt erklärt wird und man ihr nicht die Herren mit diesen äußerst unkleidsamen weißen Jacken auf den Hals hetzt...
In meinem Regal stehen deine sämtlichen Filme. In meiner Wohnung hängen Sanju-Filmplakate, und auf meinem Schreibtisch stapeln sich über ebay zusammengekaufte alte Film-Magazine, aus denen ich Berichte über dich und Interviews mit dir ins Deutsche übersetze und biographische Daten über dich sammle. Ich will so viel wie möglich über dich wissen. Nein. Ich will alles über dich wissen.
Wie kam es dazu?
Wie wurde ich zur Sanjupagali?
Mit Mission Kashmir fing es an. Ein Schauspieler, von dem ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte, zog mich vom ersten Moment an in seinen Bann. Nach Khalnayak fand ich ihn grandios. Nach Parineeta bewundernswert für seine Vielseitigkeit. Und spätestens nach Hum Kisise Kum Nahin hatte ich mich restlos in ihn verliebt: Sanjay Dutt. Ein vielseitiger, charismatischer Charakterdarsteller, der vom eiskalten Killer über seine legendären "Dons mit Herz" bis zum liebenswerten Komiker alles spielen kann und der allein mit seinen Augen, seiner Mimik und seiner unverwechselbaren Stimme mehr auszudrücken vermag als andere unter Einsatz ihrer gesammelten Möglichkeiten. Ein Mann, dessen Leben seit frühester Kindheit eine einzige, ihn prägende Achterbahnfahrt war und der keine Scheu hat, seine Gefühle und Emotionen vor der Kamera offen zu zeigen. Und ein Mensch, der sich trotz seines Images als Macho und Bad Boy seine im Grunde kindliche Seele bewahrt hat - liebenswert, einsam und wahnsinnig verletzlich.
Das alles hat sich in mir mehr und mehr zu meinem individuellen Sanjay-Dutt-Bild verdichtet. Je mehr ich über dich erfuhr, Sanju, desto mehr hast du mein Herz für dich eingenommen. Du hast in deinem Leben so vieles durchlitten - Katastrophen und Krisen, von denen jede einzelne ausgereicht hätte, andere zu zerbrechen - aber du hast sie alle überlebt, und das mit einer inneren Stärke, für dich ich dich restlos bewundere. Und mit einem Lächeln. Mit diesem wunderbaren, warmherzigen Lächeln, mit dem du nicht erst seit Munnabhai deine Mitwelt verzauberst. Wie Shyam Pandharipande es Anfang 2007 so treffend beschrieben hat: "Sein ansteckendes Lächeln, das Leid in seinen melancholischen Augen, die Sprache des einfachen Mannes, die er so selbstverständlich spricht, und seine anspruchslose Bescheidenheit sind die Gründe, weswegen die Menschen Sanju so lieben."
Genau das ist es, Sanju. Ich liebe dich nicht nur, weil du ein grandioser und vielseitiger Schauspieler bist, weil du als Tänzer einen Hüftschwung hast, bei dem mein Gehirn ebenso auf Notdurchblutung schaltet wie beim Anblick deines Puma-Bodys (dir ist schon klar, dass "Tere Siva Mere Siva" in Fateh eine gezielte Attacke auf mein Leben war???), und weil du dazu auch noch toll singen kannst (ich höre, während ich diese Zeilen schreibe, gerade mal wieder "Aapke Dil Mein"). Ich liebe dich, weil du der Mensch bist, der du bist - mit all deinen Fehlern, die du natürlich auch hast (welcher Mensch hat die nicht? nur hat nicht jeder die Größe, so offen zu ihnen zu stehen wie du), vor allem aber mit all deinen Stärken - deiner Ehrlichkeit, deinem positiven Denken, deiner Emotionalität, deiner Großherzigkeit und deiner Liebe, die es für dich so selbstverständlich macht, dich für karitative Zwecke aller Art zu engagieren und jederzeit für deine Freunde und für Menschen in Not da zu sein.
Ich fühle mich dir verbunden, Sanju - ich weiß nicht, ob es auch damit zu tun hat, dass ich nur dreieinhalb Jahre jünger bin als du und wir beide sowohl unsere Mutter als auch unseren Vater beinahe zeitgleich verloren haben (zumal bei mir, ähnlich wie bei dir, mein Vater die große Stütze meines Lebens war). Irgendwie bist du wie der große Bruder, den ich immer so gerne gehabt hätte. Und wir ähneln uns in unserem positiven, nach vorne gerichteten Denken und unserer Lebensmaxime "you get a problem and you face it". Nicht zuletzt deshalb - aber natürlich auch, weil ich von deiner Unschuld überzeugt bin und mir nichts mehr wünsche, als dass man dir endlich dein Leben und deine Freiheit wiedergibt - bete ich seit Anfang November 2006 (also seit ich ernsthaft angefangen habe, mich mit deinem TADA-Fall zu befassen) jeden Abend dafür, dass du deine Freiheit zurückerhältst. Ich habe vor Freude und Erleichterung geheult wie ein Schlosshund, als du am 28. November 2006 von den TADA-Vorwürfen freigesprochen wurdest. Leider sind meine Gebete, dass dir ein weiterer Gefängnisaufenthalt erspart bleiben möge, nicht erhört worden - aber wie ich von Anfang an sagte: An meiner Liebe zu dir wird kein Urteil der Welt etwas ändern. Ganz im Gegenteil! Ich liebe, bewundere und respektiere dich jetzt mehr als je zuvor und werde auch weiterhin für dich beten, bis du deine Freiheit und dein Leben ein für allemal zurückerhältst. (Und ebenso werde ich auch weiterhin meine Kommentare an die Medien schreiben, die Unsinn oder Lügen über dich verbreiten - das ist das Wenigste, was ich für dich tun kann.)
"Phir Bhi Dil Hai Sanjustani", wie ich ("leicht" hindi-kauderwelschend) in den Tagen nach deiner Urteilsverkündung in Marcos Bollywood-Forum konstatiert habe: "Das Herz schlägt für Sanju." Amitabh Bachchan hat Anfang 2007 über dich gesagt: "Sanjay Dutt ist eine einzigartige Persönlichkeit und einer der liebenswertesten Menschen der Filmindustrie." Wer bin ich, dass ich Big B widersprechen würde?
Ich wünsche dir alle Liebe und Gute, Sanju. Bewahre dir deine Stärke - vergiss niemals, dass wir stets zu dir stehen werden. Möge das Schicksal nach all den Prüfungen, denen es dich bereits unterzogen hat (und die du stets siegreich und gestärkt bestanden hast) fortan nur noch gute Zeiten für dich bereithalten. Möge es dir alles Glück vergönnen, das du so sehr verdienst. Und bitte bleib, wie du bist - damit du auch weiterhin mein Leben so bereichern kannst wie bisher.
God bless you, Sanju!
Lots of Love and a big warm jadoo ki jhappi,
Diwali
März/August 2007
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2. November 2009 - a day to remember...
Sanju has a place in Diwali's heart
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