Montag, 14. Mai 2007

Mumbai Mirror, 14.5.2007: "I need all the laughter I can get"

Mumbai Mirror, 14. Mai 2007

„Ich brauche jeden Lacher, den ich kriegen kann“

Sanjay Dutt hofft auf eine endgültige Erlösung aus seiner juristischen Klemme und spricht über friedlichen Schlaf


Derzeit ist Sanjay Dutt eine Mischung aus nervöser Spannung, Hoffnung und Angst. Er sieht dem Ende seiner dreizehn Jahre währenden Prüfung vor dem Gesetz entgegen. „Ich hoffe, dass ich Bewährung bekomme. Das ist nur für Angeklagte möglich, die nicht nach TADA verurteilt wurden. Das Beste, was mir im Zusammenhang mit meinen legalen Problemen passiert ist, war, dass ich von den TADA-Vorwürfen freigesprochen wurde. Das war der größte Segen für mich. Seitdem finde ich endlich wieder etwas mehr friedlichen Schlaf,“ sagt Sanjay.

Sanjay hofft nur eines: ein freier Mann zu sein und tun zu können, was er am meisten liebt: „Es gibt so vieles, was ich tun möchte... mehr Zeit mit meiner Tochter verbringen, Japan, China und den Fernen Osten besuchen... Doch derzeit muss all das noch warten. Erst muss ich aus meinen legalen Scherereien herauskommen. Bis dahin kann ich keine Pläne für die Zukunft machen. Doch wenn Gott es will, werde ich bald ein freier Mann sein. Ich habe volles Vertrauen in unsere Rechtsprechung.“

Er wird ein wenig ungemütlich, als wir persönlich werden. Auf die Frage, ob seine Schwestern sein Liebesleben missbilligen, schießt Sanjay Dutt plötzlich zurück. „Wer sagt, dass meine Familie Manyata missbilligt? Überhaupt nicht! Namrata und Priya verstehen sich wunderbar mit ihr.“ Hochzeit? „Noch weit weg. Erst muss ich Ordnung in mein Leben bringen. Indessen: Ja, ich freue mich auf ein häusliches Leben. Ich liebe die Vorstellung, zu einer Familie nach Hause zu kommen und dort mit ihr zu essen,“ meint der Schauspieler.

„Ich drehe im Moment jede Nacht für Indra Kumars Dhamaal. Das ist ein kompletter Spaßfilm. Ich liebe es, Slapstick zu machen. Ich denke, es war David Dhawan, der meine komische Seite entdeckt hat. Es macht mir Spaß, Menschen zum Lachen zu bringen. Ich habe gerade für eine weitere Komödie unterschrieben, einen totalen Slapstick-Film mit Neeraj Vora; damit werden wir Ende des Jahres beginnen. Ich habe das Gefühl, ich brauche jeden Lacher, den ich kriegen kann,“ sagt er.

Derzeit kümmert sich der Schauspieler auch sehr um den Release von Shootout at Lokhandwala. Sanjay wirkt leicht verschnupft, als er anmerkt: „Ein paar Leute haben das Gerücht verbreitet, dass ich in SOAL eine Gastrolle habe. Das ist nicht wahr! Wir alle, mit Ausnahme von Abhishek Bachchan, haben abendfüllende Rollen. Ich habe sogar ziemlich viel für diesen Film gedreht. Und wenn mich dann Leute fragen, ob ich eine Guest Appearance habe, dann ist das doch ziemlich irritierend.“

Sanjay ist begeistert davon, einen Cop in Apoorva Lakhias SOAL zu spielen. „Ich habe vor ewigen Zeiten einen Cop in Jaan Ki Baazi gespielt. Und vor ein paar Jahren einen in Kurukshetra. Aber der Cop in Apoorvas Film ist anders. Das ist eine Figur aus dem wirklichen Leben. Und der echte Cop, dessen Rolle ich spiele, hat ebenfalls bei dem Film mitgewirkt, wodurch ich Gelegenheit hatte, ihn genau zu beobachten. Wenn ich es recht bedenke, dann ist das das erste Mal, dass ich eine Rolle spiele, die so direkt dem wirklichen Leben entnommen ist.“

Aber in Dutzenden von Filmen war er doch der Inbegriff des Gangsters, von J.P. Duttas Hathyar 1989 bis zu Anthony Kaun Hai 2006? „Ich weiß nicht, wie das passiert ist“, lacht Dutt. „Aber es ist ein gutes Gefühl, in SOAL auf der richtigen Seite des Gesetzes zu stehen.“

Singen ist ein weiteres Interesse, das Sanjay relativ spät entdeckt hat. „Zum ersten Mal hat man mich in Sanjay Chhals Khoobsurat (1999) gebeten, etwas zu singen. Ich gab einfach nur mein Bestes, und ich war überrascht, als dieser Song ein Hit wurde. Dann habe ich einen Song für meinen Freund Sanjay Gupta gemacht, und seitdem will er, dass ich in jedem seiner Filme singe,“ sagt Sanjay.

Erst kürzlich hat Dutt einen Song zusammen mit der legendären Asha Bhosle aufgenommen: „Ashaji und meine Familie kennen einander schon ewig. Als sie mich bat, mit ihr zu singen, war ich nur noch überrascht und nervös. Ich konnte es ihr auf keinen Fall abschlagen. Aber ich bat sie, meinen Teil separat aufnehmen zu dürfen. Ich wäre ein Idiot gewesen, hätte ich versucht, direkt neben ihr zu singen. Aber das Video haben wir dann zusammen gemacht, und das war ein Riesenspaß.“

Bedauert er heute irgendetwas? „Ja, ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit meinem Dad verbracht (Sunil Dutt). Wir hatten beide immer so viel zu tun. Wir waren nie so oft zusammen, wie es hätte sein sollen. Obwohl ich heute seine Präsenz überall um mich herum fühle, hat sein Weggang eine permanente Leere in meinem Leben hinterlassen, und nichts wird diese Leere jemals füllen können.“

Fühlt sich Sanjay Dutt heute wie ein Vater zu seinen Schwestern? „Im Gegenteil, sie benehmen sich, als wären sie meine Mütter. Sie sollten mal sehen, wie die beiden mich herumkommandieren.“

(Subhash K. Jha; Deutsch von Diwali)

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