Freitag, 20. April 2007

Movie 11/1991: Hotline to the Deadly Dutt

Movie, November 1991

Kiss Kiss Kiss – Hotline to the Deadly Dutt

Es gab eine gute und eine schlechte Nachricht, als ich am Morgen des D-Day (=Dial-Day) 5. Oktober in Sanjay Dutts Haus ankam. Die gute Nachricht war, dass er zumindest schon mal aufgestanden war. Die schlechte Nachricht war, dass er noch im Schlafanzug war, seinen Tee schlürfte und sich mit Raj Sippy unterhielt. (...) „Wir kommen zu spät“, drängte ich. „Keine Sorge“, scherzte Sanju, „du kriegst einen Sonderbericht ‚In 20 Minuten zur Movie mit Sanjay Dutt’“, und er versprach, mit Höchstgeschwindigkeit von Bandra nach Haji Ali zu düsen. Der Berufsverkehr machte jedoch aus der versprochenen 20-Minuten-Fahrt eine 100-minütige quälend langsame Tortur, und Sanjay schäumte und fluchte die ganze Zeit über: „Ich glaub das einfach nicht, das wird hier immer mehr wie in New York City“, sagte er. Als wir dann endlich bei der Movie ankamen, bahnten wir uns einen Weg durch die aufgeregten Fans, die vor dem Eingang auf Autogramme warteten. Ohne jede Eile gab Sanju Autogramme und schlenderte dann gemütlich in die Redaktion. Er nahm den ersten Anruf entgegen und drehte seinen Charme volle Pulle auf. Für die nächsten anderthalb Stunden „the sexy saajan killed them softly with his charm“ (das ist viel zu schön zum Übersetzen...).


Leser: Hi, ich bin Nirmala.
Movie-Mitarbeiter: Einen Moment...
Sanjay: Hallo?
Leser: Hi, ich bin Roshni.
Sanjay: Also jetzt entscheide dich – bist du Nirmala oder Roshni?
Leser: Was gefällt dir besser?
Sanjay: Hmmm... Roshni.
Leser: Dann ist mein Name Roshni.

°

Leser: Hallo!
Sanjay: Hallo... (keine Antwort) Hallo...
Leser: Ich wollte dich nur Hallo sagen hören. (legt auf)

°

Leser: Wo hast du dir diesen Haarschnitt verpassen lassen?
Sanjay: New York.
Leser: Was? Fliegst du jetzt jedes Mal da hin, wenn du einen Nachschnitt brauchst?
Sanjay: Nein, jetzt gehe ich zu Nalini Yasmin in Khar.

°

Leser: Hallo Sanju, warum pfeifst du nicht auf die restlichen Anrufe und kommst hier runter? Wir warten alle auf dich.
Sanjay (lacht): Keine Chance. Das hier ist heute mein Job, und den mach ich auch. Trefft mich, wenn ich hier fertig bin.

°

Leser: Wie geht es Richa, Sanju?
Sanjay: Gut.
Leser: Und deinem Kind?
Sanjay: Sie heißt Trishala, und ihr geht es auch gut.
Leser: Vermisst du sie?
Sanjay (weich): Natürlich.

°

Leser: Du kommst ganz schön spät. Ich versuche es schon ewig.
Sanjay: Daran ist der verf..... Verkehr schuld.
Leser: Und jetzt habe ich keine Zeit mehr. Ich bin Medizinstudent und muss lernen.
Sanjay: Dann arbeite hart. Und alles Gute!

°

Leser: Bist du wirklich Sanjay?
Sanjay: Ich schwöre, ich bin Sanjay.
Leser: Aber deine Stimme klingt so anders.
Sanjay: Du kennst sie eben bislang nur von der Leinwand in Dubbing-Aufnahmen. Aber so wie jetzt klinge ich wirklich.
Leser: Bitte sprich weiter, ich könnte dir den ganzen Tag zuhören.
Sanjay: Das würde ich ja gerne, aber da sind noch andere, denen schon eine Minute genügt, und mit denen möchte ich auch noch reden.

°

Leser: Hi, ich bin Candy.
Sanjay: Hi Candy.
Leser: Bist du es wirklich?
Sanjay: Na klar doch. Soll ich es dir beweisen? Ich geb dir einen Kuss (schickt einen lauten Schmatz durch den Hörer) Hallo... Hallo... (aber Candy ist ohnmächtig geworden) Sieht so aus, als sei Candy geschmolzen.

°

Leser: Warum lässt du dir nicht die Haare schneiden? So gefallen sie mir nicht.
Sanjay: Mir schon, deshalb lasse ich sie mir auch nicht schneiden.
Leser: Wie lang ist dein Haar wirklich?
Sanjay: So lang, wie du es siehst. Oder glaubst du, ich trage eine Perücke?

°

Leser: Hi Sanju, ich bin’s, Fatima.
Sanjay: Hallo Fatima, hier rufst du also auch an? (beiseite) Die ruft mich jeden Tag an.
Leser: Wo wirst du heute lunchen?
Sanjay: Auf dem Flug nach Goa.
Leser: Treffen wir uns, wenn du zurückkommst!
Sanjay: Ich sagte dir doch, dass ich dann nach Amerika weiterfliege.
Leser (beharrlich): Aber ich kann dich anrufen, wenn du zurückkommst, ja?
Sanjay: Werd ich wohl müssen, sonst rufst du mich auch noch in Amerika an.

°

Leser: Hi, ich bin Anjali, aber du kannst mich Anju nennen.
Sanjay: Okay, du Anju, ich Sanju.

°

Leser (hysterisch): Bitte, bitte, ich will mit Sanjay reden. Ich muss sofort mit ihm reden, oder ich sterbe.
Sanjay (erkennt die Stimme als die von seinem Freund Benny Jacob): Benny – oh shit! Du machst mich fertig, Mann. Setz diese Tootsie-Stimme noch mal auf und red mit den anderen, yaar, du bist zu komisch.

°

Leser: Hi, welche Musik hörst du gerne?
Sanjay: Blues und Jazz.
Leser: Hey, genau das mag ich auch!
Sanjay: Großartig! Komm mal bei mir vorbei, dann können wir uns gemeinsam Musik anhören.

°

Leser (Fatima Sheikh, Dev Anands Partnerin in Sau Crore): Hi Sanju! Wie kommt es, dass du bei Movie bist?
Sanjay: Weil Movie mich gebeten hat, herzukommen und mit meinen Fans zu reden.
Fatima: Die Telefoniererei muss dich doch fix und fertig machen.
Sanjay: Ja, ich bin schwer beschäftigt.
Fatima: Du hast Glück; mich schmeißen sie jedes Mal raus, wenn ich komme.
Sanjay: Warum, um alles in der Welt?
Fatima: Weil Dinesh (dem Herausgeber der Movie) mein Gesicht nicht gefällt.

°

Leser: Kannst du mir die Telefonnummer von Laxmikant uncle geben?
Sanjay: Welcher Laxmikant? Laxmikant Berde? Die Nummer hab ich nicht.
Leser: Dann die von irgendeinem anderen Hero.
Sanjay: Du kannst die von Kumar Gaurav haben – 6407948.

°

Leser: Ich habe alle deine Filme gesehen, aber für Saajan kriege ich keine Tickets.
Sanjay: Gib mir deine Adresse, ich schicke dir welche.
Leser: Nimm’s mir nicht übel, aber in Do Matwale hast du mir nicht gefallen.
Sanjay: Kein Problem, Mann, den hab ich selber nicht gemocht. Einen Film wie Do Matwale mache ich nie wieder.

°

Leser: Ich finde, du siehst in Saajan verdammt süß aus, wenn du hinkst.
Sanjay: Wirklich? Meinst du, ich soll ab sofort immer hinken?
Leser: Das hab ich nicht gesagt. Aber als ich mir den Fuß verletzte und hinkte, bekam ich eine Menge guter Wünsche.
Sanjay: Warum?
Leser: Ich bin zu groß für ein Mädchen. Ich bin 1,80.
Sanjay: Lüg mich nicht an.
Leser: Ich schwöre, es stimmt.
Sanjay: Dann müssen wir uns definitiv mal treffen.

°

Sanjay: Hallo.
Leser: Hallo Sanju, ich bin von Yusufs Schwester...
Sanjay: Welcher Yusuf?
Leser: Kennst du deinen Freund Yusuf nicht mehr?
Sanjay: Wer, Paanwala?
Leser: Ja, seine Schwester Tasneem...
Sanjay: Oh, hi Tasneem.
Leser: Ich bin nicht Tasneem, ich bin ihre Freundin.
Sanjay: Oh, sorry. Hi, wie ist dein Name?
Leser: Ich bin Munira. Sanju, ich möchte dich mal treffen.
Sanjay: Dann mach’s doch. Red doch mal mit Yusuf.
Leser: Der macht immer irgendwelche Ausflüchte.
Sanjay: Okay, ruf mich zu Hause an, dann machen wir was aus.

°

Leser: Erzähl mir einen Witz.
Sanjay: Ich habe schon lange nicht mehr gelacht. Erzähl du mir einen.
Leser: Okay. Zwei Bleistifte treiben es mit einem Spitzer, und der bringt einen kleinen Spitzer zur Welt. Welcher der beiden Stifte ist der Vater?
Sanjay (grinst): Ich komm nicht drauf. Welcher?
Leser: Ganz einfach – der Bleistift ohne (Radier-)Gummi.


(Deutsch von Diwali)
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