Rediff, 10. April 2007
Sanju über Drogen, Wohltätigkeit und Abhiwarya
Vor ein paar Wochen traten Sanjay Dutt und Boman Irani in KBC bei Shahrukh Khan auf. Sanjay Dutt spendete seinen Gewinn von einer Million Rupien einer Wohltätigkeitseinrichtung, die sich für drogensüchtige Kindern einsetzt. In einem offenen und freimütigen Interview mit Girish Rao spricht Sanjay über seine spirituelle Seite, Drogen und auch über die Hochzeit von Abhishek und Aishwarya.
Girish: Sanju, wie kamen Sie darauf, Ihre Gewinnsumme bei KBC zu teilen? Warum entschieden Sie sich für diese spezielle NGO (= nichtstaatliche Organisation) Support?
Sanjay: Nun, ich war selber einmal drogensüchtig, deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, durch welches Trauma diese Kinder gehen. Sie haben keinerlei Unterstützung, weder in Form von Geld noch von Behandlungsmöglichkeiten. Durch meine Schwester Priya habe ich Sujata von der Support-NGO kennengelernt. Zu sehen, wie die von ihnen betreuten Kinder wieder auf die Beine kamen, hat mich so sehr bewegt, dass ich fühlte, meinen Beitrag dafür leisten zu müssen. Und KBC war die beste Möglichkeit dafür. Deshalb spende ich das Geld diesen Kindern.
Girish: Sanju, Sie hatten eine turbulente Vergangenheit. Wenn Sie darauf zurückblicken, was möchten Sie denen sagen, die heute ein ähnliches Stadium durchleben?
Sanjay: Ich sage nur, dass sich in jedem Leben immer wieder unterschiedlichste Dinge ereignen. Aber das heißt nicht, dass man zu Alkohol oder Drogen greifen sollte, um dem zu entfliehen. Das läuft nämlich darauf hinaus, dass man dem Leben entflieht, anstatt sich den Problemen zu stellen. Ich mache diesen Kindern keinen Vorwurf; ich kann mir gar nicht vorstellen, was für Probleme sie durchgemacht haben. Aber ich bin schon ein bisschen stolz auf sie, da sie nun auf dem Weg der Genesung sind.
Girish: Wenn Sie Kontakt aufnehmen zu jungen College-Studenten, die ebenfalls süchtig sind, wie stellen Sie sich denen vor?
Sanjay: Hi, ich bin Sanjay Dutt, Alkoholiker und Drogensüchtiger (lacht schallend). Aber es geht nicht nur um Kinder bestimmter Altersgruppen. Bei Support hat man mir Fotos von Kindern gezeigt, die mein Herz berührt haben. Es macht mich traurig, vier- bis fünfjährige Kinder auf der Straße und unter Drogeneinfluss zu sehen. Ihnen müsste aus allen Richtungen Hilfe zukommen, von den Menschen dieses Landes. Wir müssen Ihnen helfen.
Girish: Bei KBC haben Sie Luftgitarre gespielt. Warum haben Sie damit aufgehört?
Sanjay (lacht): Das ist eine alte Geschichte.
Girish: Haben Sie je daran gedacht, wieder anzufangen?
Sanjay: Nein.
Girish: Hatten Sie damit gerechnet, dass Shahrukh dieses frühere Hobby von Ihnen aufs Tapet bringt?
Sanjay: Nein, niemals. Shahrukh hat mich damit vollständig überrumpelt. Er fing ganz harmlos an, von meinem Luftgitarrenspiel zu reden, und ich dachte nur noch, woher zum Teufel weiß er das.
Girish: Hatten Sie während des KBC-Spiels irgendwann das Gefühl, dass die Fragen schwerer werden?
Sanjay: Nun, anfangs waren die Fragen ja noch sehr leicht, aber als die Gewinnsumme mehr und mehr stieg, musste ich wirklich hart an ihnen arbeiten. Gott sei Dank hatte ich Boman bei mir, der mich rausgehauen hat.
Girish: Spenden Sie regelmäßig an wohltätige Organisationen?
Sanjay: Ja, natürlich. Für HIV-Infizierte und AIDS-Patienten und für Kinder in Zusammenhang mit Save The Children oder eben diese NGO Support. Ich tue viel für Kinder und auch für Krebspatienten. Ich liebe es, Menschen zu helfen.
Girish: Sie sind ein Kämpfer durch und durch. Sie haben Höhen und Tiefen des Lebens erlebt. Und in den meisten Fällen waren Sie am Ende siegreich. Wie schaffen Sie das? Woher beziehen Sie Ihre Inspiration?
Sanjay: Gott ist am größten, und Schicksal ist alles. Was dir vom Schicksal bestimmt ist, kannst du nicht ändern. Du musst es durchleben. Und wenn du es durchlebst, lernst du aus dieser Erfahrung. Man sollte niemals bitter sein. Ich persönlich bin nachsichtiger und versöhnlicher geworden. Ich vergebe Menschen sehr leicht heutzutage. Ich habe von den Erfahrungen meines Lebens eine Menge gelernt, und ich habe das Gefühl, sie haben einen besseren Menschen aus mir gemacht.
Girish: Also ganz und gar der Munnabhai-Effekt?
Sanjay: So kann man es ausdrücken.
Girish: Wie sehr glauben Sie an Schicksal und Gott?
Sanjay: Ich glaube sehr an Gott. Er ist der Größte. Niemand kann das Schicksal ändern. Was dir bestimmt ist, geschieht.
Girish: Abhishek und Aishwarya heiraten demnächst. Haben Sie irgendwelche Wünsche für sie?
Sanjay: Ja, Abhishek ist wie ein kleiner Bruder für mich, und ich bin so glücklich darüber, dass er Ash heiraten wird. Ich hoffe, dass ich möglichst bald ein Onkel werde (lacht). Ich wünsche den beiden alles Gute für ein glückliches Eheleben.
Girish: Wie werden Sie nach der Hochzeit Aishwarya anreden?
Sanjay: Einfach nur Ash. Sie ist jünger als ich.
(Deutsch von Diwali)
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