Zur Story: Kamal Malhotra (Sanjay Dutt) arbeitet in Delhi für seinen Onkel (T.P. Jain) als Vertreter für alle möglichen Artikel, hasst jedoch dieses kleinbürgerliche Leben und träumt vom Aufstieg in die High Society. Er hat ein Talent dafür entwickelt, sich auf die Parties der Reichen und Berühmten zu schmuggeln, und so gelangt er eines Tages auch in die Juwelenausstellung des Nawab von Chandrapur (Raza Murad). Dort wird er von Kamran (Viju Khote) in das Haus des Diamantenhändlers Seth Narottam Johri (Ramesh Deo) eingeladen, doch kaum dort angekommen, sieht er sich einer Gangsterbande ausgeliefert, die ihn für den CID-Agenten Kamal Malhotra hält und töten will. Kamal kann entkommen, doch als er kurze Zeit später Narottam wiedersieht und sich mit ihm anlegt, stirbt dieser – getroffen von einem Messer, das Kamal gegolten hat. Da die Polizei nun ihn als Mörder sucht, sieht Kamal nur noch eine Chance, um seine Unschuld zu beweisen: Er muss den wahren Mörder finden, den er am Tatort gesehen hat: Luca (Gulshan Grover). Ein Bahnticket führt ihn auf Lucas Spur nach Bombay. Auf der Fahrt dorthin begegnet Kamal dem Model Sonia Shrivastav (Meenakshi Sheshadri) und verliebt sich in sie. Mit ihrer Hilfe macht er in Bombay die Bande mit ihrem Anführer Captain S.P. Singh (Amrish Puri) ausfindig – und entdeckt zugleich, dass Sonia keineswegs nur ein harmloses Model ist...
Sollte jemand nach Naam noch der Ansicht gewesen sein, die überraschend grandiose Leistung von Sanjay als Vicky wäre eine einmalige Sternstunde gewesen, die er nicht so ohne weiteres würde wiederholen können, so musste er nach dem erfolgreichen Nachfolgefilm Inaam Dus Hazaar einsehen: Sanjay hatte als Schauspieler definitiv die Kurve gekriegt und seine z.T. noch unbeholfenen und hölzernen Anfangsjahre ebenso wie seine Drogensucht endgültig hinter sich gelassen. Als sympathischer, mit viel Leidenschaft und Energie agierender Charmebolzen wickelt Sanju auch hier sein Publikum nach Belieben um den Finger und offenbart in der teilweise unerwartet heftigen Climax bereits vielversprechende Ansätze zum Action-Helden; ein Fach, in dem er nur wenige Jahre später zum unangefochtenen Spezialisten werden sollte.
Eine mindestens ebenso positive Erscheinung ist seine Partnerin Meenakshi Sheshadri. Mal davon abgesehen, dass es in der damaligen Zeit ohnehin schon als ein Pluspunkt zu betrachten war, wenn ein Film auch eine wirklich gut und spannend durchdachte Charakterrolle für eine Frau beinhaltete, die nicht nur Beiwerk und Zierde für die Männerwelt war, sondern selber aktiv die Handlung mitgestaltete – aber wenn diese Rolle dann auch noch von einer so tollen Frau verkörpert wird, dann ist das ein doppelter Glücksfall. Meenakshi sieht fabelhaft aus, strahlt eine wohltuende Reife aus, spielt großartig und tanzt phantastisch. Kann mir irgendjemand erklären, warum a) diese Frau im Hindi Cinema offenbar nie den richtigen Durchbruch geschafft hat und warum sie b) nicht öfter mit Sanjay zusammengecastet wurde? Denn die beiden sind ein wunderbares Paar mit einer durchaus prickelnden Chemie – aber der einzige Film, der sie danach noch einmal gemeinsam in der Castliste führt, ist Kshatriya, in dem sie als Madhu und er als Vicky keine gemeinsame Sekunde Screentime haben. Schade, hier wurde wirklich eine Gelegenheit zu einem weiteren Leinwand-Traum-Jodi verpasst.
Inaam Dus Hazaar (= 10.000 Rupien Belohnung) ist ein rundum gelungener Entertainer mit einer guten Story (inspiriert von Hitchcocks North By Northwest), den anzuschauen dank Sanju und Meenakshi ein Vergnügen ist. Und natürlich auch dank Shafi Inamdar als Rikscha-Taxi-Fahrer Khan, der quer durch den Film eine Lehrstunde gibt, wie man zwerchfellgefährdende Komikszenen auch ohne übertriebenen Lärm und nervigen Klamauk gestalten kann.
Produktion und Regie: Jyotin Goel
158 Min.; DVD: Bollywood Films, englische UT (inkl. Songs); unscharfes Bild
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