In diesem Film wirkt Sanjay nur als Erzähler mit!
Zur Story: Der Millionärssohn Jai Mittal (John Abraham) hat sich immer nur für die angenehmen Seiten des Lebens interessiert und fällt aus allen Wolken, als er nach dem Tod seines Vaters erfährt, dass dieser sein gesamtes Vermögen seinem alten Freund Arjun Bajaj (Shivaji Satham) vererbt hat. Er pocht auf ein anderes Testament, das ihn zum Erben einsetzt, und strengt einen Gerichtsprozess an. Doch am Abend vor dem entscheidenden Termin hat er einen Unfall und ist daher am nächsten Morgen auf ein Taxi angewiesen. Dabei steigt er ausgerechnet in das des cholerischen Misanthropen Raghav Shastri (Nana Patekar), dem er mit seiner überheblichen Art schnell auf die Nerven geht. Dann baut Raghav auch noch einen Unfall, und während er mit seinem Unfallgegner in Streit gerät, seilt sich Jai ab. Doch als er das Testament aus dem Bankschließfach holen will, um es dem Gericht zu präsentieren, merkt er, dass er den Schlüssel dazu in Raghavs Taxi verloren hat. Jai ist wild entschlossen, ihn zurückzubekommen – aber Raghav ist ebenso wild entschlossen, dem feinen Millionär eins auszuwischen, weswegen sich die beiden bald mit allen Mitteln bekämpfen...
Bei Cameos und Gastauftritten spekuliere ich immer gerne, wem derjenige welche damit einen Gefallen getan haben könnte. Dass Sanjay Dutt sich für Taxi No. 9211 als Erzähler zur Verfügung stellte (wofür er in den Credits mit „Special Thanks“ bedacht wurde), könnte mehrere Gründe haben. Vielleicht war es Milan Luthria, der Regisseur von Deewaar, dem „Allahs Stolz“ hier eine Freude machte. Vielleicht war es John Abraham, dem Sanju auf diese Weise für die Zusammenarbeit in Zinda dankte. Vielleicht mochte Sanju aber auch einfach nur den Film. Und das wäre voll verständlich.
Taxi No. 9211 ist mehr als nur eine Auseinandersetzung reich gegen arm. Beide Hauptfiguren sind in ihren charakterlichen Facetten liebevoll und mit sowohl negativen als auch positiven Seiten gezeichnet – das macht es dem Zuschauer schwer, Partei zu ergreifen, man gönnt im Grunde beiden einen Erfolg – und machen zudem im Laufe des Filmes eine charakterliche Entwicklung durch. Nana Patekar ist der Choleriker und Loser, der sogar sein glückliches Familienleben mit Frau und Sohn für seinen Stolz aufs Spiel setzt, indem er seiner Frau Sunita (Sonali Kulkarni) vorlügt, Versicherungsvertreter zu sein, während er in Wahrheit Taxi fährt. John Abraham gibt den klassischen Yuppie, der allein durch die Nennung seines Namens schon erwartet, dass die Leute vor ihm in die Knie gehen, der jedoch gewaltig umdenken muss, als sich bei seiner sich abzeichnenden Niederlage im Kampf um das Erbe seine Freunde von ihm abwenden – einschließlich Rupali (Sameera Reddy), die er eigentlich heiraten wollte. John und Nana liefern sich einen hingebungsvollen Kleinkrieg um Bankschließfachschlüssel und Testament, bei dem sie sich gegenseitig nichts schenken, und gestalten dabei zugleich glaubhaft den allmählichen Wandel ihrer Einstellung sowohl zueinander als auch zu sich selbst und ihrer Umgebung, wobei für beide zum Schlüsselerlebnis wird, dass sie plötzlich ganz allein und nur noch auf sich selbst gestellt sind.
Ihre beiden Partnerinnen – Sonali Kulkarni und Sameera Reddy – leisten wunderbaren Support; eine köstliche Einlage gibt Kurush Deboo als Bankschließfach-Manager Batliwala, und auch Priyanka Chopra bereichert den Film durch einen kurzen und sehr temperamentvollen Gastauftritt. Ganz zu schweigen von Sanjus einzigartiger Stimme gleich am Anfang. Insgesamt gehört der Film jedoch ganz und gar Nana und John und ist, kurz gesagt, Klasse. Eine unbedingte Empfehlung.
Produktion: Ramesh Sippy; Regie: Milan Luthria
114 Min.; DVD: UTV, englische UT (inkl. Songs); die DVD enthält zudem ein Making Of sowie Kommentare von Milan Luthria zu dem Film. In die Verpackung integriert ist eine farbige Broschüre mit Infos zu Film, Darstellern und Crew.
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