Sonntag, 11. Februar 2007

Rakht (2004)

Zur Story: Drishti (Bipasha Basu) hatte bereits seit ihrer Kindheit Visionen, durch die sie in die Zukunft blicken konnte; dennoch konnte sie nicht verhindern, dass ihr Mann tödlich verunglückte. Nun zieht sie ihren kleinen Sohn Arjun alleine groß und verdient einen Teil ihres Lebensunterhalts als Kartenlegerin. Zwei Männer suchen ihre Freundschaft: der geistig behinderte Mechaniker Mohit (Suniel Shetty) und der Schuldirektor Rahul (Sanjay Dutt), obwohl letzterer verlobt ist – mit Natasha (Amrita Arora), der jungen und lebenslustigen Tochter des Bürgermeisters Raj Bahadur Singh (Sharat Saxena). Als Natasha spurlos verschwindet, gibt Drishti nach einer Vision ACP Ranveer (Rajat Bedi) einen Tipp, dank dessen die Leiche des Mädchens in einem See gefunden wird. Der Verdacht fällt auf den gewalttätigen Sunil Tehan, genannt Sunny (Dino Morea), der seine Frau Rhea (Neha Dhupia) regelmäßig misshandelt und eine Affäre mit Natasha hatte. Obwohl Sunny seine Unschuld beteuert, erreicht Staatsanwalt Abhigyan Gupta (Himanshu Malik) seinen Schuldspruch und die Verurteilung zu lebenslanger Haft. Doch nun kann sich Drishti vor Visionen nicht mehr retten, die alle auf eines hindeuten: Der Mörder ist immer noch in Freiheit...

Rakht ist eine Mischung aus Krimi, Thriller und Gruselschocker und funktioniert als solcher ganz gut - man darf sich nur nicht die ganze Spannung verderben und sich frühzeitig zum Ende durchspoilern, auch wenn's noch so verlockend wäre. Denn sonst dürfte der Film gewaltig an Reiz verlieren; immerhin speist sich seine Spannung in erster Linie aus der Frage nach dem Mörder Natashas. Die wird von Amrita Arora sehr gut als kleines Luder präsentiert, auch Neha Dhupia als misshandelte Ehefrau bietet eine ansprechende Leistung. Leading Lady ist jedoch Bipasha Basu, und Hut ab – ihre Gestaltung der von ihren Visionen gepeinigten Kartenlegerin ist überzeugend, eine gelungene Mischung aus souveräner Lebensweisheit einerseits und angstvoller Panik andererseits, die Bipasha durchaus glaubhaft vermischt.

Unter den Herren ragen insbesondere Sanjay Dutt, Suniel Shetty und Dino Morea heraus. Sanjay spielt zur Abwechslung mal wieder einen ruhigen und besonnenen Charakter, fokussiert seine Energien daher mehr auf die innere Spannung dieser Figur und verleiht ihr dadurch Souveränität und Glaubwürdigkeit. Seiner Energie freien Lauf lassen darf dagegen Dino Morea, der als sadistischer Ehemann, der auch Drishti und Arjun bedroht, ein überzeugendes Ekelpaket ist. Suniel Shetty hatte wohl die schwierigste Rolle von allen; geistig Behinderte darzustellen verführt nur allzu leicht zu (letztlich dann unglaubwürdigem) Overacting. Doch die meiste Zeit über hat sich Suniel gut im Griff und damit auch die Sympathien des Publikums auf seiner Seite – bis zu seiner fürchterlichen Abrechnung mit seinem Vater, einem von mehreren Schockmomenten, die Regisseur Manjrekar mal blitzartig, mal ausgedehnt über seinen Film verteilt. Ein Film zum gemütlich Zurücklehnen und Genießen ist Rakht nicht unbedingt; das kann man eigentlich nur, wenn zwischendurch Abhishek Bachchan als Drishtis Jugendfreund Manav zu seiner Special Appearance antritt, die zwar nett ist, aber – mit Verlaub – nicht nötig gewesen wäre.

Produktion: Cine Blitz Productions Pvt. Ltd.; Regie: Mahesh Manjrekar
150 Min.; DVD: Videosound, englische UT (inkl. Songs), an einer Stelle werden einige viel zu früh in rascher Abfolge eingeblendet – man sollte sie sich merken, um die nächste Szene zu verstehen...

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