Zur Story: In einem Zugabteil auf dem Weg nach Mumbai lernen sich vier junge Männer kennen: Bobby (Dino Morea), der Filmstar werden möchte; Omi (Rohit Roy), den sein Vater losgeschickt hat, um einen Mann zu finden, der ihn bestohlen hat; Jai (Bikram Saluja), der vor einer arrangierten Verlobung flieht und seine verlorene Liebe wieder finden will; und Lucky (Sanjay Suri), ein passionierter Glücksspieler, der aus der Enge seines Heimatdorfes abhaut. Über einen Bekannten finden sie gemeinsam Obdach in einem abbruchreifen Haus; ansonsten jedoch sind sie nicht gerade vom Glück verfolgt. Als ihr Geld zur Neige geht, setzen sie ihre letzten Reserven buchstäblich auf eine Karte – doch diesmal verliert Lucky beim Spiel, und nun stehen die vier vor dem Problem, innerhalb von sieben Tagen 700.000 Rupien Spielschulden zu begleichen. Ein Geschäftsmann, der regelmäßig eine Bar besucht und dort große Geldsummen springen lässt, bringt sie auf den Gedanken, ihn zu entführen und Lösegeld zu erpressen. Doch ihr vermeintlich harmloses Opfer entpuppt sich als Unterwelt-Don Moosa Bhai (Sanjay Dutt), der die vier nur deshalb nicht umgehend dafür umlegt, weil er zugleich entdeckt, dass sie durch ihren Entführungsplan einen Mordversuch seines Rivalen Sultan (Mahesh Manjrekar) auf ihn vereitelt haben...
Plan war nach Kaante der zweite Film von Sanjay Guptas und Sanjay Dutts Produktionsfirma White Feather Films mit Sanju in einer Hauptrolle, und die beiden setzten zumindest in diesem Punkt ganz auf das in Kaante erprobte Erfolgsrezept: Sanjay Dutt in einer coolen Gangster-Rolle in einem überaus stylishen Look, der bei einem Song selbst vor das Mikrophon tritt (in diesem Fall für den Song „Aim Kaim“, in dem Sanju seinen Part selber singt) und einen anderen mit seinem Sex-Appeal und zusammen mit einer verführerischen Partnerin zu einem scharfen Zentralclip macht; „Pyar Aaya“ kommt in diesem Punkt zwar nicht ganz an das tolle „Ishq Samunder“ mit Isha Koppikar in Kaante heran, ist aber nichtsdestotrotz ebenfalls eine fetzige Nummer. Sanjus Partnerin darin ist diesmal Priyanka Chopra, die allerdings im Gegensatz zu Isha nicht nur Item-Girl ist, sondern als Moosas selbstbewusste Freundin Rani die weibliche Hauptrolle spielt und sich dabei glänzend schlägt, auch wenn ihre Screentime äußerst begrenzt ist. Wobei ihre Kolleginnen Sameera Reddy als Sapna, Riya Sen als Shalini und Payal Rohatgi als Tanya mit Sicherheit dankbar gewesen wären, wenn sie nur annähernd so viel zu tun bekommen hätten wie Priyanka. Aber Plan ist nun mal – ebenso wie Kaante – ein Männerfilm.
Und dennoch hören genau an dieser Stelle die Parallelen zu Kaante auf. War Sanjay dort noch einer von sechs Gaunern, der sich den Part des Leading Man zumindest mit Amitabh Bachchan teilen musste, so gehört Plan ganz und gar ihm. Er greift zwar erst nach einer Stunde in die Handlung ein, reißt aber den Film sofort an sich und lässt weder den vier verhinderten Entführern eine Chance noch seinen Gegnern aus den eigenen Reihen, wobei ihm am ehesten noch Mahesh Manjrekar Paroli zu bieten vermag – der Regisseur, der in seiner Karriere bereits mehrere Sanjay-Dutt-Filme inszeniert hat, bietet nach seinem Bali in Kaante erneut eine ansprechende Leistung als Schauspieler. Einen Gastauftritt als Moosas und Sultans Boss Ali Bhai absolviert Mukesh Khanna, Co-Star Sanjus in vielen Filmen der 90er Jahre. Dino Morea, Rohit Roy, Bikram Saluja und Sanjay Suri schlagen sich wacker, und Priyanka Chopra ist wie gesagt durchaus als kleines Highlight zu betrachten, und das nicht nur wegen ihres attraktiven Fahrgestells.
Sanju jedoch überstrahlt sie alle. Er spielt den Moosa mit Stil und Energie und vermischt dabei einmal mehr eiskalte und herzenswarme Facetten, wie es so einfach nur er fertigbringt. Als Schauspieler ist er ein Paradegangster, und nicht zuletzt deshalb finde ich die Szene so köstlich, in der Dino Morea als Möchtegern-Filmheld Bobby dem entführten Moosa – den er zu diesem Zeitpunkt noch für einen großmäuligen Geschäftsmann hält – Vorhaltungen macht, als Schauspieler sei er eine Niete, und er würde ihm jetzt einmal zeigen, wie man einen Gangster glaubhaft spielen müsste. Woraufhin Dino mit einer Szene aus Vaastav ausgerechnet Sanjus preisgekrönte Raghubhai-Rolle imitiert, während Sanju ihn mit einem „ach nein, echt?“-Blick fixiert – zum Schieflachen! (Ich kann mir vorstellen, dass Sanju, Dino und hinter der Kamera natürlich auch der Vaastav-Regisseur Mahesh Manjrekar ihren Spaß mit dieser Szene gehabt haben...)
Plan gehört zu den Filmen, die ich immer mit als erstes empfehle, wenn jemand Sanjay Dutt in einer coolen Rolle sehen möchte. Zumal er ab dem ersten Revisit von unschätzbarem Vorteil ist, wenn man mal keine Zeit für einen kompletten Zweieinhalb-Stunden-Film hat: einfach die erste Stunde überspringen und Sanjay satt genießen!
Produktion: Sanjay Gupta; Regie: Hriday Shetty
145 Min.; DVD: Spark, englische UT (inkl. Songs)
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