Zur Story: Der Bandit Zoravar (Suresh Oberoi) trennt sich im Zorn von seinem Anführer Charnayal Singh (Kader Khan), nachdem der ihn wegen einer versuchten Vergewaltigung zusammengeschlagen hat, und schießt bei nächster Gelegenheit Charnayals Frau Champa (Nirupa Roi) über den Haufen. Sterbend bittet Champa Charnayal, ihrem kleinen Sohn Suraj die Chance auf ein ehrenwertes Leben zu geben. Charnayal bricht mit seiner Vergangenheit und vertraut sich dem redlichen Police Inspector Sangram Singh (Shashi Kapoor) an, der ihm anbietet, Suraj zusammen mit seiner Frau (Seema Deo) wie seinen eigenen Sohn großzuziehen, während Charnayal mit einer zwanzigjährigen Haftstrafe für seine Verbrechen büßt. In dieser Zeit erfüllt sich Champas Traum: Aus Suraj (Sanjay Dutt) ist ein respektabler und grundehrlicher Police Officer geworden. Neben seinem Job findet er auch noch Zeit für einen Flirt mit der hübschen Venesha (Amrita Singh), ohne zu ahnen, dass sie (wenn auch unfreiwillig) für Zoravar arbeitet, der sich mittlerweile Jabbar nennt und ganz oben auf Surajs schwarzer Liste steht. Als Charnayal aus dem Gefängnis entlassen wird, nimmt Sangram ihn als seinen Bruder bei sich auf. Jabbar, der inzwischen von Surajs wahrer Herkunft erfahren hat, erpresst Charnayal, einen von ihm begangenen Mord auf sich zu nehmen, sonst würde er publik machen, dass der ehrenwerte Police Officer Suraj der Sohn eines Kriminellen ist. Widerstandslos lässt sich Charnayal als Mörder von seinem Sohn festnehmen. Doch nun eröffnet Sangram Suraj endlich die Wahrheit über seinen Vater. Daraufhin sucht Suraj endgültig die Entscheidung gegen Jabbar – mit allen Mitteln...
Naam O Nishan (= Existenz) ist ein dramaturgisch stringenter und teilweise hochemotionaler Film mit einem glänzend aufgelegten Ensemble, aus dem neben Sanjay vor allem Suresh Oberoi heraussticht, der hier zur Abwechslung einmal eine veritable Oberschurkenrolle spielen darf und dies, angetan mit langen Rastazöpfchen und blauen Kontaktlinsen, mit spürbarem Genuss durchzieht. Eine sehr angenehme Überraschung ist auch Kader Khan, den man zwar mit silbergrauer Wuschelwolle auf dem Kopf und am Kinn ziemlich verunstaltet hat, den ich jedoch selten so gefühlvoll erlebt habe und der die Sympathien des Publikums stets auf seiner Seite hat, wenn er selbstlos um das Glück seines Sohnes kämpft. Zudem besticht er durch sehr schönes Zusammenspiel mit Shashi Kapoor, der ansonsten wenig zu tun hat und seine Aufgabe solide absolviert. Eine tolle Leistung möchte man auch Amrita Singh bescheinigen, wobei man revidierend hinzufügen muss: in ihren Clips – die sind allesamt wirklich erste Sahne, während sie szenisch leider so gut wie gar nicht vorkommt. Da hat es ja Priya Tendulkar als Geeta fast noch besser getroffen, die durch ihren mutigen Einsatz verhindert, dass ein hinterhältiges Komplott Jabbars gegen Suraj aufgeht.
Ehrenwerte Polizeioffiziere laufen oft Gefahr, als Filmfiguren auf die Dauer langweilig zu werden, und prompt muss sich Sanjay mit allen Mitteln gegen diese Gefahr zur Wehr setzen. Natürlich ist er von der ersten bis zur letzten Minute voll präsent, doch seine Stunde schlägt vor allem gegen Ende des Filmes, wenn Surajs leiblicher Vater Charnayal wieder in sein Leben zurückkehrt und Suraj, der von ihrem Vater-Sohn-Verhältnis nichts weiß, in seiner Gesetzestreue seinen Vater tief verletzt und erst zur Besinnung kommt, als er die Wahrheit erfährt – dann aber umgehend seinen Fehler gegen Charnayal wiedergutmacht und sich den wahren Schuldigen vornimmt. Ab hier ist Sanju in seinem Element – und hat zudem in Kader und Shashi Partner, die ihm emotional entgegenkommen, so dass es zu einigen wirklich starken und zu Herzen gehenden Szenen kommt. Diese zusammen mit ein paar rasanten Autojagden, den tollen Tänzen von Amrita und dem diabolisch-guten Suresh machen Naam O Nishan zu einem sehenswerten Filmerlebnis.
Produktion: B.P. Verma; Regie: Ajay Kashyap
122 Min.; DVD: Shemaroo, englische UT (inkl. Songs); nach der 12. Minute kommen einige Takes viel zu früh, aber zum Glück dauert diese Fehleinstellung nicht lange.
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