Sonntag, 18. März 2007

Hum Bhi Insaan Hain (1989)

Zur Story: Der reiche Dharampal (Kader Khan) tyrannisiert mit diktatorischer Gnadenlosigkeit seine Frau (Seema Deo) und seine beiden Töchter Radha (Jaya Pradha) und Rekha (Neelam). Radha liebt Kishanlal (Jackie Shroff), der sich als Rennpferd-Besitzer und Konkurrent Dharampals zu Wohlstand hochgearbeitet hat, doch da Dharampal den beiden kategorisch sein Einverständnis zur Heirat verweigert, nimmt sie sich das Leben. Als Rekha ihr Herz dem einfachen Arbeiter Bhola (Sanjay Dutt) schenkt und Dharampal Bhola deswegen grausam bestraft, brennen die beiden mit Hilfe ihrer Freunde Shankar (Raj Babbar) und Sonika (Sonam) durch, um heimlich zu heiraten. Doch sie werden erwischt, und Dharampal übt furchtbare Vergeltung: Er lässt Shankar die Arme abhacken und zeigt Bhola wegen Vergewaltigung und Entführung an. Fassungslos muss Bhola erleben, dass Rekha vor Gericht gegen ihn aussagt. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe sucht er Vergeltung – und sieht sich zugleich mit einem neuen Gegner konfrontiert: Kishanlal...

Erstmals standen in diesem Film Sanjay Dutt und Jackie Shroff gemeinsam vor der Kamera und zelebrierten dabei sofort das, was sie später in ihrem Zusammenspiel immer mehr perfektionieren sollten: eine gute Chemie, toughe Action-Fights und (ähnlich wie in Khalnayak und Kartoos) eine starke Schlussszene. Zwar war Jackie nominell der Leading Hero dieses Films und wird dieser Rolle mit starkem Spiel und unerschütterlicher Souveränität auch in jeder Hinsicht gerecht, aber Sanjays Rolle darf zumindest als gleichwertig erachtet werden. Er ist einmal mehr der absolute Sympathieträger, mit dem man mitfühlt, wenn seine große Liebe ihn vor Gericht im Stich lässt, mitleidet, wenn Dharampal ihn öffentlich auspeitscht – und mitschmunzelt, wenn er, an den Tisch des reichen Hauses geladen, hemmungslos reinhaut und danach in der köstlichen „I love you“-Szene auf liebenswerteste Weise ins Fettnäpfchen tritt. Neelam ist ihm eine nicht minder sympathische Partnerin, und wenn ich die beiden (für Sanjus damalige Verhältnisse erstaunlich ausgiebigen) Tanzszenen von Sanjay und Neelam mit jeweils einem Attribut beschreiben soll, dann würde ich sagen: die eine ist süß, die andere ist nass... ;)

Kader Khan spielt den tyrannischen Familienvater mit geradezu lässigem und oft eher unterschwelligem Sadismus. Jaya Pradha hat rollenbedingt kaum Screentime – leider, denn ihre wenigen Szenen mit Jackie sind ungemein berührend. Auch Sonam und Raj Babbar dürfen nur besseren Support leisten, haben aber dafür die vielleicht eindringlichste Szene des Filmes, wenn sie, nachdem Shankar wegen seiner Hilfeleistung für Bhola und Rekha verstümmelt worden ist, im Tempel und in Gegenwart von Dharampal und seiner Familie den bewegenden Titelsong „Hum Bhi Insaan Hain“ (= Auch ich bin ein Mensch) anstimmen. Eine Szene mit Gänsehaut-Faktor – ähnlich wie der ungewöhnliche Showdown eines insgesamt in jedem Fall sehenswerten Filmes.

Produktion: Suresh Bokadia; Regie: Mani Vannan
Ca. 145 Min.; VCD: Eagle, ohne UT
Haarfaktor

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