Zur Story: Der Busfahrer Vijay (Sanjay Dutt) lebt in einem kleinen Dorf, das unter einer anhaltenden Dürre leidet. Die einzige Hoffnung der Dorfbewohner sind die gefüllten Brunnen des Thakur Lankeshwar (Kiran Kumar), doch der ist nur bereit, die Dorfbewohner mit Wasser zu versorgen, wenn diese ihm dafür ihr Land verkaufen. Vijay geht darauf ein und sichert dadurch die Wasserversorgung des Dorfes für einen Monat; dann fährt er mit seinen sämtlichen Ersparnissen nach Bombay, um dort einen Brunnenbohrer für das Dorf zu kaufen. Doch kaum angekommen, wird ihm sein gesamtes Geld gestohlen. Kurz darauf rettet Vijay einem Mann namens Amar (Akshay Kumar) das Leben – der in Vijay den Mann wiedererkennt, dem er den Geldkoffer gestohlen hat. Ohne ihm die Wahrheit zu sagen, nimmt Amar Vijay bei sich auf, die beiden werden Freunde. Vijay findet Arbeit bei dem reichen Agarwal Seth (Mukesh Khanna), doch die Zeit läuft ihm davon – während die Dorfbewohner allmählich verdursten, verplanen Lankeshwar, sein Bruder Rajeshwar (Kiran Kumar) und Agarwals missratener Sohn Niranjan (Gulshan Grover) bereits deren Land...
"He’s an angel" konstatieren die Dorfbewohner bereits in der ersten Szene dieses Filmes über Vijay, und das ist nicht übertrieben: Vijay ist schon fast zu gut für diese Welt. Ein durch und durch altruistisch denkender Mensch mit einem großen Herzen, das auch vergeben kann (bis zu einem gewissen Grad, wohlgemerkt). Sanju zeigt sich in Amaanat (= Eigentum) zur Abwechslung mal wieder von seiner rundum sympathischen Seite, und gegen diesen positiven Helden anzuspielen, noch dazu in der Rolle des ihn in Schwierigkeiten bringenden Diebes Amar, war eigentlich ein Selbstmordkommando. Doch für einmal hatte Sanju wirklich Glück mit seinem männlichen Gegenspieler: Akshay Kumar setzt von Anfang an seinen geballten Charme ein, lässt keinen Moment einen Zweifel daran, dass auch Amar im Grunde ein netter Kerl ist, und die Reue, die ihn immer wieder überkommt durch das Bewusstsein, für das Leid Vijays und seines ganzen Dorfes verantwortlich zu sein, löst beim Zuschauer massiv versöhnende Milde aus. Akshay harmoniert von der ersten bis zur letzten Sekunde großartig mit Sanju, und es ist ein Jammer, dass man dieses Jodi danach nie wieder zusammengespannt hat.
Neben Sanju und Akshay verblassen alle anderen zu Nebenfiguren, auch wenn z.B. Amars Nachbarschaft mit noch so liebenswerten Charakteren bestückt ist. Auch die Frauen tragen keineswegs die Hauptlast des Filmes, wobei Hera Rajgopal als Gita noch am besten wegkommt durch den Streich, den sie mit Hilfe von Vijay und Amar dem arroganten Millionärssohn Niranjan spielen darf; dagegen kommt Kanchan als Vijays Schwester Radha über hübsche Staffage nicht hinaus, und hätte Farheen als die in Vijay verliebte Bijli nicht ihre große (musikalisch frappierend an "Choli Ke Peeche" aus Khalnayak erinnernde) Tanznummer am Ende und danach einen erinnernswerten Abgang, sie wäre völlig vergeudet. Schade, denn alle drei Damen sind bezaubernd, und man hätte gerne mehr von ihnen gesehen. Dafür spielt Kiran Kumar definitiv eine Rolle zuviel; einen dramaturgischen Grund für seine Doppelrolle gibt es nicht, da an keiner Stelle der Handlung von der Spiegelbild-Ähnlichkeit des Thakurs mit seinem Bruder Gebrauch gemacht wird.
Amaanat ist eine schöne, zu Herzen gehende Geschichte, in der viel gelacht werden darf, rührselige und spannende Momente einander abwechseln und auch die Action nicht zu kurz kommt. Und Sanju ist auch nach so vielen Filmen immer noch für Überraschungen gut: Nicht nur, dass ich ihn in Amaanat zum ersten und bislang einzigen Mal (außer in Khalnayak) mit Pferdeschwanz (!) gesehen habe – er präsentiert außerdem seinen Hüftschwung in nicht weniger als fünf großen Tanznummern. Ich wiederhole: fünf! Das dürfte innerhalb eines Filmes persönlicher Rekord sein. Chapeau, Sanju! ;)
Produktion: Romu N. Sippy; Regie: Raj Sippy
152 Min.; DVD: Samrat, englische UT (inkl. Songs); unscharfes Bild
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