Zur Story: Jai (Sanjay Dutt) und Veeru (Govinda) sind ein eingespieltes Gaunerteam und machen Bombay in verschiedensten Verkleidungsvariationen unsicher. Während einer handgreiflichen Spieltisch-Auseinandersetzung mit ihnen zieht sich Tiger (Rajat Bedi), der Bruder des Unterwelt-Dons Sir John (Ashish Vidyarthi), eine tödliche Verletzung zu, woraufhin Sir John Jai und Veeru als Mörder seines Bruders auf die Abschussliste setzt. Auf ihrer Flucht nach Goa begegnen die beiden dem NRI Vikram Singh (Aashif Sheikh), der gerade aus den USA zurückgekehrt ist. Kurzerhand nimmt Jai dessen Identität an und verschafft sich so zusammen mit Veeru, den er als seinen persönlichen Assistenten ausgibt, Zugang zur Großfamilie des NRI. Deren Oberhaupt ist der Industrielle Rai Bahadur (Anupam Kher), der sich durch "Vikram" die Rettung des maroden Familienunternehmens erhofft. Tatsächlich bringen Jai und Veeru in jeder Hinsicht Leben in die Bude und erobern ganz nebenbei die Herzen von Rinky (Monica Bedi) und Tina (Twinkle Khanna). Doch Sir John bleibt ihnen ebenso auf den Fersen wie die Bombayer Polizei...
"Never change a winning team" dürfte ein Lebensmotto von David Dhawan sein. In diesem Fall gilt es sogar in doppelter Hinsicht, da er nicht nur einmal mehr mit seinem Komödien-Dauer-Hauptdarsteller Govinda zusammenarbeitete, sondern diesen zudem erneut mit Sanjay Dutt zusammenspannte. Die beiden hatten sich neben einigen ernsthaften Filmen Ende der 80er/Anfang der 90er (u.a. Do Qaidi, auf den während des Films einmal kurz angespielt wird) zuletzt als komödiantisches Duo in Haseena Maan Jaayegi bewährt und sollten nun zum Spitzenduo, eben zum Jodi No. 1 aufsteigen. Um diese Ambitionen zu untermauern, gab man ihren Rollen die Namen Jai und Veeru, also die des klassischen Sholay-Jodis Amitabh Bachchan und Dharmendra, und machte aus dieser deutlichen Anspielung nicht einmal einen Hehl, da Jai und Veeru die Sholay-Parallele permanent selber ins Spiel bringen.
Nur: Die Rechnung geht nicht auf. Die Story-Idee ist zwar, wenn auch nicht neu (die hatte z.B. Sanju in Khoobsurat schon entschieden sehenswerter umgesetzt), so doch wenigstens nett. Nur steht erstens Anupam hier – im Gegensatz zu seinem Khoobsurat-Kollegen Anjaan Srivastav – als Familienoberhaupt auf verlorenem Posten, weil der Rest der Familie den Zuschauer vollkommen kalt lässt; da kann sich Anupam noch so redlich mühen, er spielt gegen ein Vakuum an. Und zweitens entwickeln Jai und Veeru zusammen nicht halb so viele Sympathiewerte wie Sanju allein in Khoobsurat. Ihr ewiges "control yourself yaar – not able to" geht ziemlich bald auf die Nerven, ebenso wie Govindas Tiraden, bei denen man ständig den Lautstärkenregler runterdrehen möchte. Sanjay zeigt zwar besten Willen, aber da er in dieser anspruchslosen Rolle restlos unterfordert ist und Govinda ihn zudem ständig zuquasselt, kann er sich kaum entfalten. Seine komödiantischen Fähigkeiten sind in einem Film wie Jodi No. 1 einfach verschenkt. Sorry.
Fazit: Jodi No. 1 kann man getrost unter den Tisch fallen lassen, es sei denn, man steht auf Klamauk und Buddy-Komödien (die allerdings keine Skrupel haben, zwischendurch mal eben einen sympathischen Menschen leiden und sterben zu lassen – auch das nehme ich Jodi No. 1 übel). Wer Sanjay partout mal in einem anspruchslosen Unterhaltungsfilm genießen will, ist mit Haseena Maan Jaayegi in jedem Fall besser bedient. Es sei denn, man möchte Sanju unbedingt einmal im Super-Zorro-Outfit sehen - großer Shakthiman, ich rufe dich! *g*
Produktion: Dhirajlal Shah; Regie: David Dhawan
151 Min.; DVD: Eros, englische UT (Songs nicht untertitelt)
Screenshots
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen