Zur Story: Die Stewardess Neha Verma (Manisha Koirala) aus Goa nimmt in Mumbai an der Verlobungsfeier ihrer Freundin Ritu Pereira (Simran) mit Inspector Arjun (Sharad Kapoor) teil. Auf der Heimfahrt wird sie Zeugin, wie der ACP Jaidev Singh (Mukesh Khanna) umgebracht wird. Auf der Polizeistation identifiziert sie den Täter: Es ist Samrat (Parmeet Sethi), der Sohn des Politikers Singhania (Suresh Oberoi). Um zu verhindern, dass Neha ihre Aussage vor Gericht wiederholt, setzt Singhania den Killer Babu (Sanjay Dutt) auf Neha an. Als Vicky versucht Babu es zunächst auf die charmante Tour, und tatsächlich ist Neha bald bereit, auf den Gang zum Gericht zu verzichten und stattdessen am gleichen Tag Vicky zu heiraten. Doch die Witwe des getöteten Polizisten (Farida Jalal) redet so lange auf Neha ein, bis diese nachgibt und ihre Aussage vor Gericht macht. Daraufhin steht Babu bei seinen Auftraggebern unter Druck und fährt nun schärfere Geschütze auf, um Neha zum Widerruf ihrer Aussage zu bewegen: Er enthüllt ihr seine wahre Identität als Killer und tötet zum Beweis vor ihren Augen eiskalt seinen Freund Raja (Rajesh Joshi) – womit er allerdings lediglich erreicht, dass Nehas Liebe zu ihm in Hass umschlägt und sie nun erst recht bereit ist, an ihrer Aussage festzuhalten. Doch Babu hat noch ein Ass im Ärmel...
Khauff (= Terror, Schrecken) war nach Aatish die zweite Zusammenarbeit Sanjus mit dem Regisseur Sanjay Gupta, der noch im gleichen Jahr mit Jung ein weiterer gemeinsamer Film dieser beiden Freunde folgen sollte. In Khauff präsentiert sich Sanju in einem Rollentyp, der zu einem seiner Markenzeichen werden sollte: der (meist coole) Gangster/Killer, der einerseits kaltblütig seiner Profession nachgeht, andererseits jedoch auch Gefühle an den Tag legt und deshalb selbst bei schlimmsten Untaten einen gewissen Sympathiebonus beim Publikum behält. Vermutlich hat diese emotionale Facette bewirkt, dass Sanju mit diesem Gangsterimage leben konnte – immerhin war damals allgemein bekannt, dass der „Khalnayak“ der Beihilfe zu einer terroristischen Verschwörung angeklagt war und in diesem Zusammenhang bereits knapp anderthalb Jahre im Knast verbracht hatte, und nicht jeder Kinobesucher macht sich die Mühe, Fiktion und Realität auseinanderzuhalten. Dass Sanju unter diesen Umständen keine Skrupel hatte, in seinen Filmen Sätze zu sagen wie „In Mumbai leben Kriminelle wie ich, Killer, die im Auftrag von Unterwelt-Dons arbeiten“, beweist eine gehörige Portion Mut – oder zumindest Chuzpe.
Khauff ist übrigens ein Spätzügler, wie man an Sanjus Haaren unschwer erkennen kann: Während zum Zeitpunkt des Khauff-Releases bereits Filme wie Vaastav oder Khoobsurat in den Kinos liefen, in denen Sanju ausschließlich mit Kurzhaarfrisur zu sehen ist, wurde der überwiegende Teil der Khauff-Szenen noch vor 1998 gedreht, so dass wir Sanju noch einmal mit wechselnder Haarlänge erleben dürfen – ein leiser Schwanengesang auf die Puma-Zeiten (nach denen man sich jedoch, was seine Physis betrifft, noch nicht zurücksehnen muss – in Khauff präsentiert sich Sanju mit seinen knapp vierzig Jahren so hot wie selten!). Aber Sanju befindet sich in guter Gesellschaft, denn auch Manisha zeigt sich in fast jeder Einstellung mit anderem Haarschnitt und anderer Haarlänge. Von ihren wundersamen Wundheilungen in einer späten Szene des Films ganz zu schweigen. Logische Anschlüsse kümmerten Gupta offenbar wenig, ihm ging es mehr darum, eine bewegende und spannende Geschichte zu erzählen. Und das gelang ihm dank seiner beiden Hauptdarsteller, die nach Kartoos (und zeitgleich mit Baaghi) erneut toll zusammenspielten – diesmal sogar noch intensiver, da Manisha Sanju in Khauff mehr Paroli bieten darf als in Kartoos. Von der starken Schlussszene der beiden ganz zu schweigen – allein schon wegen ihr lohnt sich der Film. Aber auch Sanjus heiße Tanznummer „O Gori Gori“ oder die Special Appearance seiner früheren Traumpartnerin Raveena Tandon in dem Clip „Nach Baby Nach Kudi“ sind reelle Argumente, die für Khauff sprechen. Und natürlich, nicht zu vergessen, die eiskalten Augen des Killers Babu... *fröstel*
Produktion: Vijay Tolani; Regie: Sanjay Gupta
126 Min.; DVD: Eros, englische UT (Songs nicht untertitelt); im Anschluss ein Interview mit Sanjay Gupta + Songtrailer
Haarfaktor
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