Donnerstag, 11. Januar 2007

Meri Aan (1993; Gastauftritt)

In diesem Film hat Sanjay nur einen Gastauftritt!

Zur Story: Nach seinem Examen sucht Salim Khan (Ayub Khan) sein Glück in Mumbai. Rukhsar (Sabeeha), die Tochter seines Vermieters Qawwal (Roopesh Kumar), verliebt sich in Salim, doch der schenkt sein Herz Farheen (Farheen), die er in einer stürmischen Regennacht kennenlernt. Ihr Bruder, Police Commissioner Ashfaque Khan (Mukesh Khanna), billigt die Wahl seiner Schwester – bis er entdeckt, dass Salim der jüngere Bruder des von ihm schon seit langem gejagten Unterwelt-Dons Sher Khan (Shahbaaz Khan) ist. Wütend demütigt er Salim, verbietet Farheen den Umgang mit ihm und bestimmt einen anderen Bräutigam für sie. Doch zu dieser Hochzeit erscheinen ungebetene Gäste, nämlich Sher Khan und sein Compagnon Kaliya Patil (Deepak Shirke), die endlich ihre noch offenen Rechnungen mit der Polizei begleichen wollen...

Meri Aan ist ein Film, den die Welt nicht braucht (mit Ausnahme von Mukeshs Schlussbotschaft an Kaliya vielleicht, doch selbst die wird in anderen Filmen eindringlicher vermittelt). Das wussten offenbar auch die Macher von Eros und zierten flugs ihre DVD-Ausgabe mit einem großen Porträt von Sanjay Dutt, das zugkräftig fast ein Viertel des Covers einnimmt. Dumm nur, dass Sanjay in der Filmhandlung selbst absolut keine Rolle spielt. Er tritt lediglich gegen Ende in einer Szene as himself auf: als Gaststar Sanjay Dutt bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. (Produzent und Regisseur Roopesh Kumar bedankt sich dafür zu Beginn der Credits mit den Worten „I am grateful to Shri Sanjay Dutt for his kind gesture towards me“.) So etwas nennt man gemeiniglich Mogelpackung, und daher müsste ich jetzt eigentlich massiv vor dem Teil warnen. Wenn – ja, wenn Sanjus Gastauftritt nicht so wahnsinnig schön wäre...

Die Veranstaltung, bei der er auftritt (und zu Beginn ein paar Worte des Dankes an seine Fans richtet, deren Liebe er alles verdanke) ist nämlich verbunden mit einem Qawali-Wettbewerb, und natürlich lässt sich der Gaststar die Teilnahme daran nicht nehmen, zumal Ravindra Jain ihm einen persönlichen Qawali mit dem Titel "Sanju Hai Naam Mera" (Sanju ist mein Name) auf den Leib geschrieben hat – ein fetziger Song, und seine Umsetzung, in der Sanju gegen Sabeeha antritt, ist herzerfrischend positiv und mitreißend. Sanju sieht wunderschön aus in seinem feuerroten Hemd, der engen schwarzen Hose und mit seiner langen Vokuhila-Mähne, und er hat sichtlich Spaß an der Nummer, die immerhin acht Minuten dauert – er legt sich voll ins Zeug und sprüht geradezu vor Temperament und Lebensfreude! Es ist ein Genuss, ihm zuzusehen. (Und spätestens mit diesem Auftritt hat sich Sanju für sein Qawali-Debakel als 12-jähriger Debütant in Reshma Aur Shera restlos rehabilitiert.)

Wie gesagt: Eigentlich kann man sich Meri Aan schenken. Aber wenn man Qawalis und/oder Sanjay Dutt in seiner ganzen 1993er Puma-Schönheit liebt, dann ist er auch keine Fehlinvestition – diese acht Minuten "Sanju Hai Naam Mera" sind einfach zu überwältigend. Zuviel der Schwärmerei? Möglich. Aber was soll ich machen, wenn Sanju mich mit Hüftschwung und seinem "I am the intoxication which can take over your senses" überfährt... ;)

Produktion und Regie: Roopesh Kumar
141 Min.; DVD: Eros, englische UT (inkl. Songs)

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