Zur Story: Raja Sunder Singh (Danny Denzongpa) und seine Bande erpressen ganze Dörfer zu hohen Abgaben; jeder Widerstand wird grausam bestraft. Eines Tages erhalten zwei Gauner in Bombay – Yadvinder Singh (Dharmendra) und Tinku (Sanjay Dutt) – unabhängig voneinander anonyme Erpresserbriefe, aufgrund derer sie in dem Dorf Kashipur landen, wo sie den Dorfbewohnern Hilfe gegen Sunder Singh und seine Männer leisten sollen. Natürlich haben sie dazu nicht die geringste Lust, doch ihr unbekannter Erpresser hält sie mit Drohungen, sie an die Polizei zu verpfeifen, im Dorf fest. Um ihn zu finden, gehen sie jeder verdächtigen Spur nach: Yadwinder umwirbt die Lehrerin Seema (Shabana Azmi), während Tinku sich die widerspenstige Asha (Jaya Pradha) vornimmt. Nebenbei fahren sie unbeabsichtigt erste Erfolge gegen Sunder Singh und seine Bande ein. Und als der Erpresser sie plötzlich mit einem ganzen Waffenarsenal versorgt, nutzen Yadwinder und Tinku die Gelegenheit, die Dorfbewohner auf den Kampf gegen Sunder Singh vorzubereiten, wobei sie ihr Ziel, den Erpresser zu finden und Kashipur möglichst schnell weit hinter sich zu lassen, nicht aus den Augen verlieren. Bis sie hinter einige unerwartete Wahrheiten kommen...
Ein Hauch von Sholay weht durch diesen Film über zwei Gauner, die ein Dorf von erpresserischen Verbrechern befreien sollen - umso mehr, als einer der beiden von Sholay-Star Dharmendra gespielt wird, und es spricht für den Status, den Sanju damals nicht zuletzt dank Naam genossen haben dürfte, dass die Produzenten nicht auf die naheliegende Lösung gekommen sind, Dharmendra mit seinem Sohn Sunny Deol zusammenzuspannen (was werbetechnisch bestimmt ein Clou gewesen wäre), sondern die Rolle des Tinku Sanjay gegeben haben. Und die beiden geben ein tolles Gespann ab! Dharmendra verfügt nun mal über mehr schauspielerisches Talent, als er seinen Nachkommen zu vererben imstande war, und seine Chemie mit Sanju in Mardon Wali Baat ist umwerfend – ihre gemeinsamen Saufszenen und die Stellen, an denen Sanju seinem doch erheblich älteren Partner Mut zum Umwerben der schönen Shabana Azmi macht (die mich mit ihren irrsinnig schönen Augen wie immer plattgemacht hat), sind schlichtweg köstlich.
Sanju selbst hat es mit Jaya Pradha als Partnerin zu tun, und die liefert sich mit ihm zunächst einen hingebungsvollen Kleinkrieg, da er sie bei ihrer ersten Begegnung erstmal fies reinlegt (und dafür eine der vermutlich gewaltigsten Ohrfeigen seines Lebens kassiert). Wie er sie später jedoch dazukriegt, ihn regelrecht zu umwerben, ist famos - ich bin vor Lachen am Boden gelegen. Und dann gab es aber auch wieder Szenen, in denen mir das Herz stehenblieb oder in denen ich vor Wut nur noch hätte heulen können. Lachen und Weinen liegen in Mardon Wali Baat stets nahe beieinander, und dass der Film zudem spannend aufgebaut ist und ohne Trash auskommt, ist ein weiterer großer Pluspunkt.
Ein sehr guter Film. Ein Must-See nicht nur für Sanju-Fans. Für die jedoch besonders, denn in gewisser Weise wird man hier Zeuge einer neuen Station in Sanjus (Film-)Leben: Er hat sich nach seiner überwundenen Drogenkrise mit Naam wieder ins Filmgeschäft zurückgekämpft und weiß nun: Er hat es geschafft, er hat sich bewiesen – allen voran vor seinem Vater. Seine Versagensängste sind überwunden, Körper und Geist sind frei von Giften, er hat wieder Freude am Leben und genießt es, und in keinem anderen 1988er Film merkt man ihm das so deutlich an wie in Mardon Wali Baat: Er sieht nicht nur gut, sondern geradezu schön aus und strahlt ein Leuchten aus, das dem wahren Sanju-Fan Tränen des Glücks und der Dankbarkeit in die Augen treibt.
Produktion und Regie: Brij
153 Min.; DVD: SKY, englische UT (inkl. Songs)*
*Mittlerweile gibt es auch einen Release von Shemaroo (englische UT inkl. Songs), der den von Sky qualitätsmäßig um Längen übertrifft.
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