Zur Story: Der kleine Raja wächst bei seinem verkrüppelten Pflegevater Bheema (Om Puri) auf, der ihn zum Handel mit illegalem Alkohol zwingt, weswegen der Lehrer ihm die ersehnte Schulbildung verweigert. Jahre später hat sich Raja (Mithun Chakraborty) einen Platz im lokalen Alkoholgewerbe gesichert, flirtet mit der hübschen Vidya (Madhuri Dixit) und macht sich ansonsten keine großen Lebensillusionen. Eines Tages schließt er Freundschaft mit dem jungen Suraj Verma (Sanjay Dutt), die selbst dann noch Bestand behält, als Suraj seine Laufbahn als Police Inspector beginnt und jedem illegalen Alkoholhandel den Kampf ansagt. Erst als Suraj in Rajas Pflegevater den Mann wiedererkennt, der einst zusammen mit ein paar maskierten Männern seinen Vater Inspektor Dharam Verma (Dharmendra) ermordet hat, zerbricht die Freundschaft, da Raja den Worten Bheemas glaubt, welcher jede Beteiligung an dem Mord leugnet, und Suraj der Lüge bezichtigt. Als Bheema dann auch noch scheinbar durch die Polizei zu Tode kommt, verdingt sich Raja bei dem mächtigen Gangster Nagar (Amrish Puri), den Suraj längst offen herausgefordert hat. Denn Raja hat nun nur noch ein Ziel: Suraj zu vernichten...
Wieder einmal musste sich Sanjay in seinen Anfangsjahren mit der zweiten Geige begnügen. Die erste ging eindeutig an Mithun, der nicht nur den interessanteren Charakter spielte (nur sein ewiger Hundespruch geht mit der Zeit auf die Nerven), sondern auch insgesamt fünf Clips zugesprochen bekam, darunter drei veritable Tanznummern. Und Sanjay? Nicht eine einzige. In Mithuns erster Tanznummer darf er ihm zuschauen, bei der dritten zwei-, dreimal durchs Bild huschen. Nicht mal der Moment, in dem Suraj und seine Kollegin Neha (Amrita Singh) sich ineinander verlieben, wurde genutzt, während Raja und Vidya ihre Liebe ausgiebig betanzen durften (ja, nicht Sanju, sondern Mithun kriegt diesmal Madhuri). Madhuri wird übrigens einmal mehr ziemlich verschwendet; sie darf Ganesha- und Holifeste durch ihre Tanzkünste aufwerten und ansonsten ein paar nette Szenen (plus einer sehr ergreifenden) mit Mithun spielen, aber das war's auch schon.
Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass es u.a. dieser Film war, der Sanju dazu inspirierte, sein Äußeres zu verändern - durch den legendären Vokuhila-Schnitt. Mit der Roy-Black-Frisur seiner Anfangsjahre sah er einfach zu brav und unschuldig aus; vielleicht erhoffte er sich mit der flotteren Vokuhila künftig noch spannendere Rollen, wie sie z.B. eben Mithun spielen durfte. Andererseits beweist Sanjay in Ilaaka zugleich, dass er damals schon die Gabe hatte, über das Drehbuch hinaus zu gehen. Von dem Augenblick an, an dem Suraj Raja mit der Wahrheit über Bheema konfrontiert und die Freundschaft der beiden in Gefahr gerät, läuft Sanjay zu Hochform auf und wertet die Rolle des gesetzestreuen und geradlinigen Inspektors durch sein starkes Spiel ungemein auf. Weder ein angry young Mithun noch ein intensiv-gemeiner Amrish können Sanjay gefährlich werden, er übernimmt das Szepter und schwingt sich zur heimlichen Hauptfigur auf. Ilaaka (= Territorium) ist sicherlich kein Sensationswerk, aber Sanjays Suraj-Interpretation ist das Ansehen wert.
Produktion: Rajendra P. Mavani; Regie: Aziz Sajawal
154 Min.; DVD: GVI, englische UT (inkl. Songs)
Haarfaktor
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