Dienstag, 2. Januar 2007

Taaqatwar (1989)

Zur Story: Der einflussreiche Bauunternehmer Munjal Khurana (Shakti Kapoor) gerät wegen permanenter Gesetzesübertretungen ins Visier des aufrechten Beamten der Mumbaier Baubehörde Vijay Sharma (Anupam Kher). Mit Hilfe des korrupten Polizisten Gangya (Paresh Rawal) tötet Khurana Sharma und schiebt den Mord Peter D’Mello (Anil Dhawan) in die Schuhe. Sharmas Witwe (Tanuja) kennt die wahren Mörder, doch da Khurana droht, auch noch ihren kleinen Sohn Amar zu töten, wagt sie nicht, vor Gericht auszusagen, so dass D’Mello unschuldig hingerichtet wird. Um ihre Schuld zu begleichen, nimmt sie D’Mellos verwaisten Sohn John bei sich auf. Amar und John werden wie Brüder, doch die permanenten Attacken anderer Kinder, die John als Sohn eines Mörders beschimpfen, sind für John unerträglich, und eines Tages haut er ab. Jahre später ist aus Amar (Sanjay Dutt) ein tougher Police Inspector geworden, während John (Govinda) sich zusammen mit der trinkfreudigen Bijali (Neelam) als professioneller Gauner durchs Leben schlägt. Ohne einander zu erkennen, liefern sich Inspektor Amar und Taschendieb John einen hingebungsvollen Kleinkrieg und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Vor allem jedoch verfolgt Amar sein großes Ziel, Khurana - der mittlerweile zusammen mit seinem Sohn Vicky (Gulshan Grover) im Schmugglergeschäft tätig ist - für den Mord an seinem Vater zur Verantwortung zu ziehen, wofür ihm die Bekanntschaft mit Anju (Anita Raaj), einer Tochter des Hauses, nicht ungelegen kommt. Als Amars Drohungen gegen Khurana immer offener werden, heuert dieser ausgerechnet John an, um Amar aus dem Weg zu räumen...

Eine besondere Herausforderung war die Rolle des Amar für Sanju nicht. Aber gegen einen gut aufgelegten Govinda, der sich als Taschendieb maschinengewehrartig durch sämtliche Situationen des Lebens quasselt, brauchte es als Gegenspieler auf der Seite des Gesetzes eben einen Sanjay, der schon damals die Autorität ausstrahlte, die er heute im kleinen Finger hat. Das Schöne an diesem Inspektor ist (und das macht die Sache für Sanju denn doch wieder reizvoll), dass er nicht irgendwie streng und finster daherkommt, sondern vielmehr cool und lässig - ein Inspektor, der mit Jeans, Sonnenbrille und schwarzem Lederoutfit auf dem Motorrad durch die Gegend brettert, ist per se schon ein Pluspunkt, und das hat auch die Ausgewogenheit der beiden Hauptfiguren gerettet. Hätte man Sanju dazu verdammt, in korrekter Uniform Govinda nachzujagen, wäre Govinda leicht zum einsamen Helden des Films geworden. Aber dieser toughe Inspektor, der Verbrecher schon mal auf der Motorhaube seines Jeeps einfängt und sie dann so durch das ganze Polizeiamt direkt in die Zelle fährt und darin entsorgt – das ist ein ebenbürtiger Gegner. Sanju sieht in seinem Outfit schlicht und ergreifend scharf aus und strahlt eine Überlegenheit aus, die überzeugt. Sein eiskalter Blick, als er Khurana (Shakti Kapoor diesmal als „Häuptling Silberlocke“) das Handgelenk für die Handschellen misst, geht einem durch und durch. Und wie Sanju in der Golfszene am Ende einlocht, das hat einfach Stil. ;)

Einen faustdicken Fehler muss man der Story jedoch anlasten: Wieso kommt Inspektor Amar bei seiner Begegnung mit John auf dem Friedhof nicht auf die Idee, mal nachzuschauen, an wessen Grab er John da gesehen hat (nämlich an dem von Peter D’Mello)? Da John noch dazu nie seinen Nachnamen geändert hat, hätte Amar schon viel früher darauf kommen können bzw. müssen, dass es sich bei diesem Gauner um seinen Pflegebruder handelt...

Produktion: Bobby Raaj und Manu Talreja; Regie: David Dhawan
142 Min.; DVD: Madhu, englische UT (inkl. Songs)
Haarfaktor

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