Zur Story: Der gutherzigen Savitri Devi (Sushma Seth) wurde einst ihr Baby von ihrem kriminellen Ehemann weggenommen; seitdem zieht sie in einem Ashram elternlose Kinder groß. Doch nicht alle folgen als Erwachsene dem Pfad der Wahrheit, den sie ihnen beibringt; so zum Beispiel Arjun (Sanjay Dutt) und Kishan (Rajnikant). Beiden wurde aufgrund ihres Status als Waisen und ihrer Armut von der Gesellschaft der Weg in eine bessere Zukunft versperrt; seitdem schlagen sie sich als Kriminelle durchs Leben und geraten in den Dunstkreis des zwielichtigen Champaklal (Kader Khan), dessen Sohn Robin (Kiran Kumar) ein mächtiges Mafiaimperium in Indien aufbauen will. Dabei macht ihnen ein weiterer ehemaliger Zögling Savitris das Leben schwer: Karan (Vinod Khanna), der mit der toughen Taxifahrerin Tara Lele (Dimple Kapadia) liiert ist. Savitri bittet Karan, Kishan und Arjun vom Pfad des Verbrechens wegzuholen. Karan verspricht es ihr und versichert sich dafür der Hilfe von Kishans und Arjuns Freundinnen Sheetal (Kimi Katkar) und Sagarika (Sangeeta Bijlani). Doch erst als Kishan und Arjun ein paar unerwartete Wahrheiten erfahren, lässt ihre Aversion gegen Karan etwas nach...
Puh. Die Story dieses Films möglichst kurz zusammenzufassen ist ein echtes Problem. Zuviele Plots laufen da nebeneinander her, überschneiden sich an den unterschiedlichsten Stellen und laufen wieder auseinander. Was den Filmablauf und seine Dramaturgie sehr holprig und z.T. löcherig macht. Dabei fängt das Ganze vielversprechend an, nämlich mit einer Rückblende: Karan, Kishan und Arjun stehen vor Gericht und verteidigen sich, indem sie ihre Lebensgeschichte erzählen. Und deren Grundidee von den Waisenkindern auf Abwegen ist ja nicht schlecht, nur eben entsetzlich krude umgesetzt. Dazu kommen ein paar unsägliche Nebenfiguren; Kiran Kumar als der Möchtegern-Mafiaboss bemüht sich ja noch redlich, aber wenn Kader Khan als sein bekloppter Ziehvater abwechselnd als Reinkarnationscharge von Ravana und Hitler auftritt, dann wird es nur noch peinlich. Erfreulich dagegen, dass Shakti Kapoor den offenbar als Comic Relief geplanten Inspector P.K. Lele vor einer kompletten Knallcharge bewahrt und der Figur auch sehr menschliche Züge verleiht – und dass hier endlich mal wieder auch die Frauen etwas zu tun kriegen und nicht nur Staffage sind, allen voran die umwerfende Dimple Kapadia als selbstbewusste Taxifahrerin und Sushma Seth als würdevolle Savitri Devi, deren heftige Auseinandersetzung mit Kishan und Arjun über Werte und Sinn des Lebens ein Höhepunkt des Filmes ist.
Sanjay selbst liefert eine gewohnt souveräne Leistung mit viel Emotion und Herz. Mit seiner Rockerkluft (ich liebe es, wenn er Anfang der 90er so enge Hosen trägt, die seine langen Beine und die schmalen Hüften so scharf zur Geltung bringen) und dem roten Stirnband sieht er zum Anknabbern aus; die Szene, in der er sich mit Kishan volllaufen lässt, ist köstlich, und er schafft es wieder einmal, aus seiner Figur trotz Verwicklung in kriminelle Machenschaften einen sympathischen Engel zu machen, der zwar Mist baut, aber eben von anderen in diesen Misthaufen hineingeschickt wurde. Auch Rajnikant hat ein paar starke Momente, etwa das ergreifende Wiedersehen mit einem wichtigen Menschen in seinem Leben. Nur Vinod Khanna bleibt ein bisschen blass, und das schwarze Träger-Netzshirt hätte er mal besser Sanju überlassen sollen, statt es selber zu tragen...
Langer Rede, kurzer Sinn: Für Sanjay-Hardliner mag Khoon Ka Karz (= Blutschuld) ganz nett sein, aber insgesamt keine Empfehlung.
Produktion: Bhappi Sonie; Regie: Mukul S. Anand
158 Min.; DVD: WEG, englische UT (Songs nicht untertitelt)
Haarfaktor
(Witzig: Sanjay gibt sich in einer Szene als „Commissioner Yamraj“ aus, benennt sich dabei also nach dem Todesgott, den er vierzehn Jahre später in Vaah! Life Ho Toh Aisi so genial verkörpern sollte.)
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1 Kommentar:
oh klasse, der ist mir ja noch völlig durch die lappen gegangen bis jetzt. sanaju und rajni in einem film...mal schauen ob der irgendwo aufzutreiben ist
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