In diesem Film hat Sanjay nur einen Gastauftritt!
Zur Story: Der Architekt Siddhant Rai (Rishi Kapoor) lebt mit seinen drei Kindern Rohit (Harsh Lunia), Rahul (Kingshuk Vaidya) und Rani (Sakshi Sem) sowie Butler „BBC“ Banke Bihari Chaturvedi (Tiku Talsania) und Familienhund Casper in einem prächtigen und mit allen technischen Finessen ausgestatteten Palast. Mit seinem weichen Herzen hat Siddhant seine mutterlosen Kinder derart verzogen, dass sie durch ihr unmögliches Betragen jede Gouvernante und jeden Lehrer schnell vergraulen. Nur die schöne Anna (Kajol) schließen sie in ihr Herz. Anna selbst akzeptiert nach einer Menge Anfangsschwierigkeiten die Liebe des Bankräubers Shekhar (Ajay Devgan), der jedoch am Tag ihrer Hochzeit verhaftet wird. Kurz darauf verunglückt Siddhant tödlich, und seine geldgierigen Verwandten übernehmen mitleidlos das Regiment im Haus. Nur Siddhants seit Jahren verschollener Bruder Raju könnte das Erbe für die Kinder noch retten – und prompt taucht in diesem Moment Shekhar wieder auf und liefert überzeugende Beweise dafür, Raju Chacha zu sein. Doch noch ein weiterer Fremder (Sanjay Dutt) erhebt Anspruch auf diese Identität...
Auch große Stars können mal danebenlangen. Diese bittere Erfahrung musste Produzent und Hauptdarsteller Ajay Devgan machen, dessen sündteurer Raju Chacha an den Kinokassen gnadenlos unterging. Als Ausstattungsspektakel, angereichert mit Zeichentrickepisoden und allen möglichen technischen Spielereien, soll Raju Chacha wohl ein Kinderfilm mit Liebeseinlage sein, wird dann aber mit so viel Gewalt und Intrigen vermischt, dass das Ergebnis nicht Fisch und nicht Fleisch und demnach ziemlich ungenießbar ist. Kajol und Ajay Devgan bemühen sich redlich, haben aber gegen die mühsame Story keine Chance, und selbst Rishi Kapoor, der nach seiner viel zu lange ausgedehnten Karriere als Liebhaber mit dem netten und verständnisvollen Vater endlich eine perfekte Nische für sich gefunden hat, kann die Geschichte nicht retten. Ich hatte ja schon ein ungutes Gefühl, als der Film musikalisch mit einem 1:1-Zitat von „Jadoo Teri Nazar“ aus Darr begann – und mir kann keiner erzählen, dass niemand in der Crew diesen Film bzw. diesen Song kannte. Das Motiv eines mörderischen Psychopathen als Leitmotiv in einem Kinderfilm, das sich durch den ganzen Streifen zieht – das ist nicht nur knapp, sondern deutlich daneben.
Diesen Film können wohl wirklich nur ausgemachte Kajol- und Ajay-Fans als sehenswert einstufen, für mich waren es drei der verschwendetsten Stunden meines Lebens. Bis auf die zusammengerechnet knapp zehn Minuten, in denen Sanju auftaucht (der für diesen Gastauftritt in den Endcredits mit „Special Thanks to Shri Sanjay Dutt“ bedacht wurde). Er hat ganze drei Szenen, die er aber geradezu unverschämt gut spielt - gewohnt souverän und so genial, dass man den Twist, den seine Figur innerhalb dieser wenigen Minuten erlebt, keinesfalls vorherahnt. Fazit? Schwer zu sagen. Ob man wegen knapp zehn guter Sanju-Minuten Geld für einen schwachen Drei-Stunden-Film investieren will, muss man wirklich selbst entscheiden.
Produktion: Ajay Devgan; Regie: Anil Devgan
185 Min.; DVD: Eros, englische UT (inkl. Songs)
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